Sich ärgern, bei einem guten Essen zu schnell satt zu sein
Gestern war ich mit meiner Schwägerin in einer Pizzeria. Ich hatte schon lange keine gute Holzofenpizza mehr gegessen und freute mich dementsprechend, hatte sowohl Hunger als auch Appetit. Aber wie sooft in Restaurants war ich nach Dreiviertel der wirklich guten Pizza satt und konnte nicht weiteressen. Den kleinen Rest hat meine Schwägerin noch verspeist.
Mich ärgert das, weil ich genau weiß, dass ich zuhause dann wieder Appetit auf genau das Essen bekomme, das ich nicht ganz geschafft habe. Bei privaten Feiern geht's mir genauso. Ich kann am Buffet nicht alles probieren, weil ich irgendwann satt bin. Zu Hause bekomme ich dann wieder auf genau das Appetit, das ich nicht gegessen habe. Geht's euch auch so, dass ihr im Nachhinein gerne mehr gegessen hätten? Klingt zwar unlogisch, geht mit aber gefühlsmäßig so.
Das geht mir auch oft so, dass ich von einem köstlichen Essen nicht so viel essen kann, wie ich gern essen würde. Ich mag es daher gern, eine Mahlzeit sehr langsam zu zelebrieren und in die Länge zu ziehen. Bei einer Pizza oder anderen warmen Gerichten ist das oft schwierig, daher mag ich gern Mahlzeiten, die aus mehreren Gängen bestehen. Wenn außerdem die einzelnen Gänge durch gewisse Wartezeiten voneinander getrennt sind, dann dauert der genussvolle Vorgang des Essens länger.
Aus den erwähnten Gründen mag ich auch Gerichte wie Fondue, Raclette oder Tapas gern, weil man dann langsam nach und nach kleine Häppchen isst. Das zögert den Essensgenuss ebenfalls hinaus und man wird weniger schnell satt.
Manchmal geht es mir durchaus auch so. Gerade bei einem Buffet ist es mir schon oft passiert dass dann noch etwas sehr gut aussah und ich es dann aber nicht genommen habe, weil ich es einfach nicht mehr geschafft habe. Meistens nimmt das dann aber mein Mann und ich kann wenigstens ein bisschen davon probieren. Dennoch mache ich mir dann zu Hause keine Gedanken mehr darüber. Wenn man irgendwo bei Freunden ist, kann man sich ja auch etwas mitnehmen, wenn etwas übrig ist.
Wenn ich satt bin dann bin ich satt. Mir passiert es nie, dass ich nach einer Stunde oder so weiter essen könnte. Aber ich kenne Leute, bei denen das durchaus so ist. Da fährt man von einer Feier nach Hause, auf der es mehr als genug zu essen gab, am Straßenrand leuchtet das goldene M und sie sind plötzlich der Meinung, dass sie jetzt unbedingt noch einen Burger und Chicken Nuggets brauchen und ohne ganz bestimmt verhungern.
Mich ärgert es aber immer etwas, wenn ich satt bin und Essen liegen bleibt, denn nicht immer findet sich jemand, der die Reste dann noch essen möchte und nicht jedes Restaurant packt die Reste zum Mitnehmen ein. Ich weiß genau, dass das leckere Essen dann im Mülleimer landen wird und das ist einfach Schade.
Ich kenne es eigentlich nicht, dass ich mich zu Hause dann darüber ärgere, dass ich im Restaurant nicht alles geschafft habe, weil ich dann wieder Appetit darauf habe. Mir geht es nur in der Situation selber so, dass ich es bedaure, satt zu sein, weil ich gerne noch mehr schaffen würde, da es einfach so lecker ist. Aber mehr als essen kann man einfach nicht und so bin ich dann auch zufrieden, wenn ich satt bin und zu Hause freue ich mich dann noch über das leckere Essen und trauere ihm nicht nach.
Ich nehme das Leben so wie es kommt und ich finde es ziemlich albern, sich über Dinge aufzuregen oder zu ärgern, die man eh nicht ändern kann. Wenn ich satt bin, dann bin ich satt und dann ärgere ich mich auch nicht darüber. Mir ging es noch nie beim Buffet so, dass ich zu schnell satt war und etwas nicht probieren konnte. Man weiß ja vorher, wie viel man in etwa schaffen würde und kann das besser abschätzen. Das Sättigungsgefühl kam jedenfalls nie überraschen.
Täubchen hat geschrieben:Ich nehme das Leben so wie es kommt und ich finde es ziemlich albern, sich über Dinge aufzuregen oder zu ärgern, die man eh nicht ändern kann.
Wobei ich den Thread nicht so verstehe, dass es darum gehen soll, sich über den Sachverhalt aufzuregen. Mir scheint das Thema einfach eine Anregung zur Diskussion zu sein, und ich finde es durchaus interessant, sich auch über solche Aspekte des Alltags auszutauschen, über die ich zuvor noch nicht so explizit nachgedacht hatte.
Bei à-la-carte-Gerichten mit vorgegebenen Portionen passiert es mir im Restaurant eigentlich kaum, dass ich den Teller nicht schaffe. Wenn ich nämlich weiß, dass ich am Mittag oder Abend noch gut essen gehe, passe ich entsprechend auf, mir den Bauch vorher nicht zu voll zu schlagen und ausreichend Appetit und Hunger mitzubringen.
Außerdem bestelle ich erstmal nur ein Hauptgericht und höchstens noch ein Dessert, aber verzichte auf Vorspeise und auf Knabbereien, die vielleicht noch vor der Bestellung an den Tisch gebracht werden. Ist das Essen dann auch wirklich so lecker, wie ich es mir vorgestellt habe, schaffe ich meine Mahlzeit eigentlich locker und probiere zwischendurch sogar noch bei meinen Begleitungen, wenn ich darf. Es besteht ja kein Zeitdruck, sodass man auch mal eine Pause einlegen kann, und selbst, wenn sich ein Sättigungsgefühl einstellt, reicht die Lust aufs Essen für den übrigen Rest auch noch aus.
Am All-You-Can-Eat-Buffet oder auf Feiern mit Catering sieht es natürlich schon anders aus, und da ist irgendwann definitiv der Punkt erreicht, über den hinaus ich nicht mehr essen kann, ohne dass ich Bauchweh bekomme oder mir schlecht wird. Um mich dann nicht über das Sättigungsgefühl ärgern zu müssen, versuche ich, von allem, was mich interessiert, zuerst nur eine klitzekleine Portion zu probieren, die mich nicht überfordert. So geht mir kein Geschmackserlebnis verloren und was mich besonders begeistert, das landet beim Nachschlag nochmal auf dem Teller. Außerdem lege ich ausreichend Pausen ein und kann an einem langen Abend durchaus nach ein bis zwei Stunden nochmal eine Runde ums Buffet drehen.
Durch diese Strategien stellt sich bei mir eigentlich keine Übersättigung und entsprechend kein Frust ein. Manchmal sind die Augen größer als der Magen und man muss doch den ein oder anderen Happen liegen lassen, aber ich halte das in Grenzen, indem ich lieber zwanzig Buffetgänge mit Mini-Häppchen tätige, als mir den Teller hemmungslos zu überladen.
Wenn ich will, dann kann ich überraschend viel essen. Viele meiner Freunde und auch mein Partner staunen nicht schlecht, wie viel in meinen kleinen Körper passt, wenn ich will. Beim All You Can Eat kann ich beispielsweise genauso viel essen wie mein Partner, auch wenn er deutlich größer und schwerer ist als ich. Von daher ärgere ich mich eigentlich nicht darüber, zu schnell satt zu sein. Ich weiß ja, dass ich nicht so schnell satt werde beziehungsweise trotzdem noch viel mehr essen kann als alle meine Freundinnen und auch viele meiner männlichen Freunde.
Beim Buffet kann oder beim All You Can Eat Sushi kann ich mich also immer ganz gut durchfuttern. Ein Gericht im Restaurant schaffe ich in der Regel auch immer locker. Falls mal doch etwas übrig bleiben sollte oder ich es nicht schaffe, alles vom Buffet zu probieren was ich probieren wollte, ist das für mich nicht dramatisch. Immerhin habe ich dann ja trotzdem viel gegessen.
Im Restaurant gibt es ja auch oft noch die Möglichkeit, sich die Reste einpacken zu lassen und mitzunehmen. Gerade bei Pizza geht das ja auch ganz wunderbar, so dass ich das auf jeden Fall machen würde. Immerhin hat man das Essen dann ja bezahlt und kann es zu Hause in Ruhe zu Ende genießen.
Natürlich kenne ich das auch, dass manche Sachen so lecker schmecken, dass ich eigentlich gerne noch mehr davon essen würde, aber schon satt bin. Sollte man im Restaurant sein und a la carte bestellt haben, spricht aber ja auch nichts dagegen, sich die Reste, die man nicht geschafft hat, einpacken zu lassen und später oder am nächsten Tag zu Hause zu essen.
Ist man irgendwo beim Buffet ist das natürlich etwas schwieriger. Ich handhabe das in der Regel dann immer so, dass ich tagsüber relativ wenig esse, um mir meinen Appetit für das Buffet-Essen "aufzuheben" und nehme dann auch von jedem Gericht erst einmal nur eine kleine Portion, um möglichst viel ausprobieren zu können. Wenn mir irgendein Gericht besonders gut schmeckt, kann ich mir ja immer noch etwas nachholen, bevor ich mir direkt zu viel auflade und es mir dann überhaupt nicht schmeckt oder ich schon nach eins bis zwei Tellern satt bin.
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