Sich absichtlich so verhalten, dass Partner Schluss macht?

Ich finde es doch sehr albern wenn man es mit solch einer Masche versucht. Dass sogar die "Redefraktion" das ganze benutzt die ansonsten doch so viel Wert auf das Reden und miteinander sprechen Wert legt, finde ich noch lächerlicher und alberner. Denn dort hat der Mut offenbar gefehlt mal die Fresse aufzumachen aber ansonsten immer große Töne spucken, dass man doch mit jedem über alles reden kann warum dann nicht auch das Beziehungsende mit dem Partner?

Ich finde es sehr schäbig und Niveaulos, wenn man nicht in der Lage ist seinen Mund aufzumachen und das Ende der Beziehung dem anderen ins Gesicht zu sagen. Stattdessen werden unterschwellige Botschaften geschickt, mit Treffen verweigern, nicht erscheinen, Haushalt schleifen lassen usw. Ist es denn so schwer einfach mal den Mund aufzumachen? Ich denke nicht, denn diese Methode geht schneller als wenn man über Wochen und Monate Treffen meidet oder den Haushalt verweigert.

So oder so ist das eine blöde Situation aber so viel Respekt ist man einem Partner einfach schuldig zu sagen was Sache ist und nicht solch einen Kindergarten zu veranstalten und zu meinen, dass er dann vielleicht Schluss macht. Ganz ehrlich, warum sollte ein Mann auch Schluss machen nur weil die Alte Zuhause nicht mehr putzt und das Essen kocht? Das macht vielleicht jemand der eine Hausfrau und ein Heimchen haben wollte, aber doch kein anderer normaler Mensch.

Sorae, was hätte denn Reden in meiner Situation geändert? Das Reden und das Ausziehen hatte ich doch schon durch. Zu Ende war dadurch nur dummerweise gar nichts, denn den guten Mann hat es nicht interessiert, was ich von der Sache halte oder was ich tue. Der hat einfach beschlossen, mir das Leben zur Hölle zu machen. Aber mehr als eine freundliche Ansprache durch die Beamten vor Ort war nicht drin. Mehr gab die Gesetzeslage nicht her.

Ohne meine Anwesenheit mit der klar kommunizierten Haltung, dass ich nur da bin, weil er mich zwingt und ich keine Beziehung sehe oder möchte, hätte ich meinen kompletten Rückzug nicht organisieren können. Denn mit der ansatzweisen Beziehung erhielt ich den nötigen Freiraum. Komplett getrennt dagegen hätte er jede Wohnung, die ich besichtige, jeden potenziellen Arbeitgeber und jeden Stall für meine Pferde gekannt. Da wäre ich niemals ohne ihn als Schatten hingekommen.

Aber dass man in dieser Zeit hofft, dass die deutliche Abgrenzung zu einer Einsicht beim anderen führt, das ist doch nicht verwunderlich, oder? Immerhin hätte das mein Leben deutlich erleichtert. Was das nun allerdings mit nicht kochen oder nicht putzen zu tun hat, das erschließt sich mir nicht. Wobei es natürlich ein deutliches Zeichen ist, wenn nur noch die eigene Wäsche gewaschen wird und Mahlzeiten nur noch für einen selbst sind. Das hat nichts mit einer vermeintlichen Putze zu tun, die dem Mann fehlen könnte. Es sagt deutlich, dass die Gemeinschaft aufgekündigt worden ist.

Wäre ich weiter begeistert mit dem Mann ins Bett gestiegen, hätte für uns gekocht und seine Sachen mit gewaschen, hätte freiwillig Zeit mit ihm verbracht, dann hätte er es doch schon gar nicht verstanden. Allein in der vormals gemeinsamen Wohnung und ohne besondere Anteilnahme an seinem Leben setzt dagegen ein Zeichen. Das hätte auch ankommen können.

@cooper: Ich glaube du missverstehst das. Wenn ich Soraes Beiträge richtig interpretiert habe, meint sie mit "Redefraktion" immer Ramones, weil Ramones ständig betont dass man jedes Problem (egal ob bei Erziehung, Partnerschaft etc.) ausschließlich mit Reden lösen könnte. Bei so einer grundlegenden Einstellung ist Ramones Kommentar zu diesem Thema hier sehr außen vor und wirkt schon fast scheinheilig. Daher kann ich Soraes Reaktion darauf sehr gut verstehen.