Setzt ihr euch gegenüber eurem Partner oft durch?
Irgendwie schaffe ich es bei meinem Partner oft, mich durchzusetzen. Auch wenn es manchmal so ist, dass es eher unbewusst ist. Wenn wir etwas unternehmen wollen und wir beide Vorschläge machen, dann manchen wir meist, was ich will.
Auch wenn wir ins Kino gehen und es laufen mehrere Filme, kann ich mich oft durchsetzen, obwohl mein Partner alles andere als ein "Ja-Sager" ist. Er meint, dass ich mit meinem Blick alles von ihm bekommen kann und eben auch alles durchsetzen kann ohne dass er das Gefühl hat zurückzustecken.
Könnt ihr euch bei eurem Partner gut durchsetzen und wird daher auch oft das gemacht, was ihr wollt? Wie schafft ihr es euren Partner um den Finger zu wickeln? Macht ihr es voll bewusst oder eher unbewusst und ist es euch wie mir dann doch manchmal unangenehm?
Unsere Partnerschaft funktioniert nicht nach diesem Prinzip. Ich habe nicht das Bedürfnis irgendwas durchzusetzen zu müssen oder irgendeinen Trick zu finden um meinen Partner irgendwas machen zu lassen, was er eigentlich gar nicht will.
Bei Filmen haben wir eh den gleichen Geschmack und wenn wir zusammen ins Kino gehen dann wissen wir schon vorher für welchen Film wir dort hin gehen. Und wenn wir etwas unternehmen wollen und verschiedene Ideen haben unterhalten wir uns darüber und finden gemeinsam einen Kompromiss. Natürlich kommt es vor, dass am Ende dann mein Vorschlag dabei raus kommt, aber nicht weil ich besonders dumm geschaut habe sondern weil ich die besseren Argumente vorgebracht habe.
MissMarple hat geschrieben:obwohl mein Partner alles andere als ein "Ja-Sager" ist. Er meint, dass ich mit meinem Blick alles von ihm bekommen kann und eben auch alles durchsetzen kann ohne dass er das Gefühl hat zurückzustecken.
Bei allem Respekt, aber ich finde, das klingt bei dir schon nach gezielter Manipulation und das finde ich nicht richtig. Ich habe von Manipulationen in der Beziehung meiner Eltern genug mitbekommen, wenn meine Mutter wieder meinte, alles durchsetzen zu müssen vor meinem Vater. Ich finde so ein Verhalten einfach nur erbärmlich und kann es überhaupt nicht verstehen.
Ich sehe überhaupt nicht ein, warum ich unbedingt immer was durchsetzen muss. Bei uns wird alles ausdiskutiert und ein Kompromiss gemacht. Wenn es jetzt einen Kinofilm gibt, der mich mehr interessiert als ihn und wir unbedingt ins Kino wollen, dann sehen wir jetzt "meinen" Film an und beim nächsten Mal seinen, wenn wir nichts finden was uns gleich interessiert. Wozu immer diese Manipulationsspielchen? Für mich klingt das so, als würdest du den "Hundeblick" gezielt einsetzen um deinen Freund weich zu kochen.
Ich finde, wenn man das ausdiskutiert und dann "gewinnt", weil man die besseren Argumente hatte, ist das eine Sache. Aber mit einem "Hundeblick" ein bisschen nachzuhelfen finde ich total daneben. Bei manchen Diskussionen gewinnt er, bei manchen ich. Das ist eben abhängig von den Argumenten und ich habe es auch schon geschafft, meinen Freund argumentativ Schach-matt zu setzen, weil er dann gemerkt hat, dass sein Vorschlag nicht ganz durchdacht ist. Für mich ist das ehrlich gesagt kein richtiger Mann, wenn er sich direkt von einem "Hundeblick" weich kochen lässt, egal wie unsinnig die Argumente auch sind.
Ich habe ehrlich gesagt noch nie richtig darauf geachtet, ob ich mich nun oft durchsetze oder nicht. Meistens ist es bei mir und meinem Freund nämlich so, dass wir einer Meinung sind. Wenn wir doch unterschiedliche Vorschläge haben sollten, dann sage ich auch sehr oft, dass wir das machen, was mein Freund machen möchte. Ich bin nämlich ein Mensch, der dann glücklich ist, wenn er andere glücklich machen kann. Und wenn ich mir denke, dass ich meinen Vorschlag durchsetze, dann habe ich immer Angst, dass mein Freund dann kein Spaß dabei hat, wodurch ich dann automatisch auch keinen Spaß hätte. Von daher sage ich dann gerne, dass mein Freund entscheiden kann.
Mein Freund ist dann aber auch immer so, dass er dann sagt, dass ich entscheiden soll, wenn ich ihm sage, dass er entscheiden soll. Was wir dann im Endeffekt machen, ist dann aber auch immer unterschiedlich und meistens wägen wir dann alles ab und entscheiden dann noch einmal gemeinsam, was wir machen wollen.
Ab und zu ist es aber schon so, dass mein Freund beispielsweise einen anderen Film im Kino anschauen möchte, als ich oder dass er in einem anderen Restaurant essen will, als ich. In so einem Fall gehen wir aber ganz gerne Kompromisse ein und entscheiden uns für eine Sache und nehmen uns vor, das nächste Mal dann dem anderen Vorschlag nachzugehen. Von daher ist es bei uns eigentlich durchaus ausgeglichen.
Ich würde ehrlich gesagt nie meinen Vorschlag durchsetzen wollen, wenn ich wüsste, dass mein Freund das gar nicht machen möchte. Ich hätte dann gar keinen Spaß daran, in einen Kinofilm zu gehen, wenn ich genau wüsste, dass mein Freund da quasi nur gezwungenermaßen mit rein kommt. Das würde mir selbst die Laune verderben und ich muss nun auch nicht um jeden Preis meinen Willen durchsetzen. Lieber folge ich dann meiner zweiten Wahl und weiß, dass mein Freund das auch mag, als um jeden Preis meinen Willen durchzusetzen, obwohl ich wüsste, dass mein Freund das nicht mag.
Ich muss mich nicht durchsetzen. Wir haben meistens die selbe Meinung und wenn nicht, dann finden wir eine Lösung mit der beide leben können. Man muss doch nicht immer den Anderen manipulieren um seinen Willen zu bekommen, man kann auch durchaus andere Lösungen finden. Man ist doch ein Paar und da sollte nicht nur immer einer Recht haben. Das ist dann auch nicht gut für die Beziehung, wenn immer nur einer seine Meinung durchsetzt.
Mal ja, mal nein. Wir sind beide sehr dickköpfig und stur. Anfangs war das nicht so. Da hat er sich immer durchsetzen können, doch das hat ihn genervt, also hat er mir beigebracht, wie man sich durchsetzt. Seitdem ist jede Entscheidung ein echter Kampf.
Er will seinen Willen, ich will meinen und meist entscheiden wir uns dann für den Mittelweg und bleiben zu Hause.
Das ist bei mir genauso wie bei dir. Mein Freund und ich sind beide total dickköpfig und stur, doch irgendwie "gewinne" ich öfter als er. Manchmal habe ich deswegen auch ein schlechtes Gewissen, aber wenn ich meinen Freund darauf anspreche, sagt er mir, dass er möchte, dass ich glücklich bin und das ihm das auch nichts ausmachen würde.
Entgegen der Behauptung hier manipuliere ich ihn nicht, es ist einfach wie ein kleiner Kampf zwischen uns. Keine Auseinandersetzung oder ein Streit, einfach unsere Art, gewisse Dinge zu regeln.
Aber so läuft das nicht bei allen Dingen ab. Meistens wenn wir zusammen ausgehen wollen, zum Beispiel ins Kino oder etwas essen gehen, haben wir da einen sehr ähnlichen Geschmack, weshalb es dabei nicht zu so etwas kommt.
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