Serientäter vergiftet absichtlich Bäume

vom 16.05.2017, 11:18 Uhr

In den Radionachrichten habe ich mitbekommen, dass in Hessen ein ein Baummörder gesucht wird. Er soll schon rund 15 Bäume vergiftet haben. Der Täter bohrt Löcher in den Baum und fällt diese mit Gift, wo durch der Baum dann langsam stirbt.Bisher waren Ermittlungen leider Erfolglos und auch Bemühungen von Privatbesitzern brachten leider nichts.

Man hört immer wieder von solchen Fällen in ganz Deutschland, in denen Bäume vergiftet werden und es sich meist um einen Täter handelt. Ich kann das nicht nachvollziehen.

Habt ihr auch schon von solchen Fällen von Baummördern gehört? Was meint ihr bewegt die Täter dazu, Bäume zu vergiften? Meint ihr, dass Bäume als leichtes Opfer gesehen werden, da sie sich eben nicht wehren können? Meint ihr, dass die Täter eine psychische Störung haben, dass sie solche Taten verüben?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Dass hinter einem Baummord der Wunsch nach Macht steckt, kann ich mir gar nicht so richtig vorstellen. Ich meine, das wäre schon sehr erbärmlich, sich mächtig zu fühlen, weil man einen Baum tötet. Gut, bei einer kleinen Katze ist das auch extrem erbärmlich, aber ein Baum?!

Zudem geht es ja bei einer Vergiftung sehr langsam vonstatten. Wenn man einen dreißig Meter hohen Baum zum Fallen bringt, wäre das noch mal was anderes. Das kann schon sein, dass sich da sehr minderbemittelte Personen irgendwie mächtig fühlen und das genießen. Aber zuzusehen, wie ein Baum über mehrere Wochen braune Blätter bekommt, gibt einem doch kein Machtgefühl.

Ich denke vielmehr, dass da ganz rationale Überlegungen dahinterstecken. Aus irgendeinem Grund scheint der Baum an genau der Stelle irgendjemanden zu stören. Vielleicht behindert er die Aussicht aus dem Küchenfenster. Oder derjenige hat den Baum mal bei einem Beinahe-Unfall gestreift und will einen zukünftigen Zusammenstoß verhindern. Vielleicht sind auch die Kosten für Baumpflanzungen, die ja letztlich von Steuergeldern bezahlt werden, das Problem.

Keiner dieser Gründe rechtfertigt das Vorgehen allerdings. Ich meine, ich bin ja froh, dass sich derjenige mit Bäumen begnügt und nicht etwa Giftköder für Hunde auslegt oder Steine von Brücken wirft. Aber auch wenn es "nur" Bäume trifft, ist das scheiße. Die werden teuer angepflanzt, außerdem werden viel zu wenige angepflanzt. Wenn irgendjemand ein Problem mit den Bäumen in seiner Gemeinde hat, soll er Mitstreiter suchen, eine Petition verfassen und/oder bei Gemeindeversammlungen vorsprechen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Von Baummördern höre ich das erste Mal. Ich kann das Machtgefühl durchaus nachvollziehen, wenn man den Vergleich zu Giftködern sieht. Ein Baum ist im Vergleich zum Menschen riesig und wenn man den vergiftet, kann man ihn über lange Zeit leiden sehen, bis er schließlich qualvoll stirbt. Der Effekt ist bei Giftködern zwar ähnlich, aber da kann man nicht sehen, ob es wirklich ein Opfer gab.

Das klingt zwar krank, aber nur so kann ich mir die Geisteswelt von solchen Leuten vorstellen. Ich glaube nicht, dass es dem Täter um Protest gegen Baumpflanzungen auf Steuergelder geht, denn dadurch werden auch nicht weniger Bäume gepflanzt, eventuell wird sogar direkt an dieselbe Stelle wieder ein Baum gesetzt und somit einer mehr als sonst geplant gewesen wäre.

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» ninjafan » Beiträge: 1455 » Talkpoints: -0,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



ninjafan hat geschrieben:Ich glaube nicht, dass es dem Täter um Protest gegen Baumpflanzungen auf Steuergelder geht, denn dadurch werden auch nicht weniger Bäume gepflanzt, eventuell wird sogar direkt an dieselbe Stelle wieder ein Baum gesetzt und somit einer mehr als sonst geplant gewesen wäre.

Das Problem besteht bei Protesten aber oft, dass sie unmittelbar sehr viel Geld kosten. Aber eben mit der Hoffnung, dass dann in Zukunft, wenn die Proteste immer weitergehen, dieses Geld eingespart wird. Beispielsweise Gewerkschaftsstreiks. Die kosten unheimlich viel Geld, das man auch gleich in die geforderten Lohnerhöhungen investieren könnte. Aber der Protest ist eben erst mal nötig, um eine Veränderung herbeizuführen.

Ich sag ja auch nicht, dass es total logisch und sinnvoll ist. Bei solchen Typen darf man eh nicht davon ausgehen, dass das alles gut durchdacht ist. Da wird gehandelt, ohne viel zu denken. Einfach aus Wut. Und es wurden eben an genau der Stelle wieder Bäume gepflanzt, die dann wieder vergiftet wurden. Daher denke ich schon, dass es irgendwie um die Stelle ging.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Vielleicht wollen sie auch einfach ihren Frust herauslassen und irgendwas zerstören. Bei Sachbeschädigungen fällt man oft auf, einen Baum interessiert die wenigsten Leute. Würde zum Beispiel ein Katzenmörder herumgehen, so wäre der Aufschrei viel größer.

» Bascolo » Beiträge: 3586 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Viele Menschen, die irgendetwas töten, was lebt, haben ein starkes Machtgefühl in sich. Wir reden hier jetzt für viele "nur" von Bäumen, die vergiftet werden. Hier spielt jedoch jemand Gott mit einem natürlichen Lebewesen, was durchaus eine psychologische Wurzel in sich tragen kann. Es gibt sicherlich auch den einen oder anderen Vandalen, darf man nicht außer Acht lassen, aber im Regelfall sind es Menschen, die das Gefühl brauchen, mächtig zu sein.

Oftmals ist die Machtgeilheit auch gepaart mit Narzissmus, der wiederum nicht selten auch mit Soziophatie zusammen hängt. Denn ein wahrer Narzisst ist nicht in der Lage, zu fühlen, wenn er jemanden weh tut, weil nur er selber im Vordergrund steht. Wenn Machtbesessenheit, die eben häufig mit Narzissmus beginnt und gleichauf ist und dann eine soziophatische Ader vorhanden ist, kommt das niemals gut und endet nicht gut.

Luka Magnotta war zum Beispiel ein Mensch, den wir aus der Tierschutzszene seit Jahren kennen. Er hat Kitten in Tüten ersticken lassen und vieles mehr. Er brauchte die Macht, jemanden zu töten. Wir haben darauf hin aufgrund von YouTube Videos Interpol eingeschaltet und diese wiederum die US-Behörde, weil er ja dort lebte. Wir haben immer eindringlich gewarnt. Natürlich im Hinblick wegen Tiere und er verging sich auch sexuell an ihnen. Endergebnis war, dass er einen chinesischen Studenten letzten Endes zerstückelt hat!

Was ich damit aber eben sagen möchte ist, dass viele Täter mit Kleinigkeiten anfangen. Bei einem sind es Tiere (keine Kleinigkeit) und für andere eben Bäume. Bleibt es aber bei Bäumen? Das würde ich mich eher fragen oder ist irgendwann die Machtgeilheit nicht mehr ausreichend, um diese zu vergiften? Versteht ihr, was ich meine? Man weiß es nie und abgesehen davon ist das Morden von Bäumen auch für mich hart zu bestrafen.

Bäume bedeuten Sauerstoff und wir brauchen diesen, aber auch die Tierwelt und mehr. Ich finde so etwas mehr als krank, wenn man im Grunde etwas kaputt macht, was man auch selber braucht. Andere mögen das locker als "nur Bäume" sehen, aber ich frage mich wirklich, dafür hab ich schon zu viele menschliche Abgründe gesehen, was wirklich dahinter stecken kann?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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