Selbstverteidigungskurse sinnlos und Zeitverschwendung?

vom 09.10.2017, 04:57 Uhr

Ich habe mich neulich mit einer Freundin über das Thema Selbstverteidigung unterhalten, wobei es bei uns auch diverse Kurse gibt, die zu diesem Thema angeboten werden. Nun meinte meine Freundin, dass solche Kurse doch eh nichts bringen würden. Sie verglich derartige Kurse mit den erste Hilfe Kursen und meinte dann, dass man im Notfall sich eh nicht mehr an den Inhalt erinnern könnte und trotzdem ein leichtes Opfer wäre.

So hätte meine Freundin mal so einen Selbstverteidigungskurs mitgemacht und sie könnte sich gar nicht mehr an den Inhalt erinnern und wäre im Notfall also total aufgeschmissen und wehrlos laut ihrer Aussage. Was haltet ihr von dieser Aussage? Ist da tatsächlich etwas dran? Oder ist das eher eine Charakterfrage?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich denke schon, dass es etwas bringen kann. Allerdings gibt es viele Frauen, die sich danach einbilden der Hulk zu sein und Situationen, in denen sie sonst das Weite gesucht haben eher mit Angriffslust begegnen und das ist sicherlich keine gute Idee. Generell ist es ja so, dass man die Schritte gut verinnerlicht, wenn man sie wiederholt und wenn der Kurs eine Weile dauert setzt sich das Ganze vielleicht auch besser im Kopf fest als ein paar Stunden Erste Hilfe Kurs, wobei man den auch nicht komplett vergisst.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Wie sinnvoll es ist, kommt sicher auch darauf an, wie der Kurs aufgebaut ist und was die Frau hinterher draus macht. Bei dem Hochschulsport, den ich mache, bauen wir inzwischen neben dem eigentlichen Sport immer auch etwas Selbstverteidigung ein. Einen normalen Kurs habe ich nicht gemacht, weiß also nicht, inwiefern die beiden Sachen vergleichbar sind.

Einiges, was wir einmal gemacht haben und seitdem nicht mehr, habe ich sicher vergessen. Aber das, was sehr simpel ist oder was wir oft wiederholen, bleibt doch recht sicher im Kopf. Beispielsweise, sich aus einem Griff herausdrehen: "Schulter hochziehen und wegdrehen" ist nun nicht so schwer zu merken.

Ein großes Problem bei vielen Kursen ist aber wohl, dass manche Frauen nach so einem Kurs lieber kämpfen, als sich in Sicherheit zu bringen. Uns wird quasi beides beigebracht, mit der klaren Aussage, wir sollen das machen, womit wir uns sicherer fühlen. Ob das nun ist, sich zu befreien und dann schreiend zu rennen was das Zeug hält, oder ob das ist, dem Angreifer die Nase zu brechen, kommt ganz auf die Person an. Gerade, weil es bei uns natürlich recht gemischt ist, und der große, 100kg schwere Mann da oft andere Vorlieben hat als das kleine 50kg-Mädchen.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe einmal einen Selbstverteidigungskurs an einem Wochenende gemacht und ich muss sagen, dass ich mich an viele der Inhalte noch erinnern kann, auch wenn der Kurs nun schon fast 20 Jahre her ist. Sicher habe ich vieles auch schon vergessen, aber als Zeitverschwendung würde ich den Kurs eben trotzdem nicht sehen, weil ich schon denke, dass ich im Falle eines Falles vielleicht noch die eine oder andere Sache anwenden kann, die ich in dem Kurs gelernt habe.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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