Selbsttest als Studienorientierungsverfahren machen müssen?

vom 04.03.2016, 21:46 Uhr

Als ich mich damals für meinen Bachelor und nun auch für einen Masterstudienplatz beworben habe, musste ich selbst zu Hause ein Studienorientierungsverfahren durchlaufen. Es handelte sich einfach um einen Selbsttest, bei dem anhand der Interessen letztendlich einige Studiengänge vorgeschlagen werden, die für einen in Frage kommen. Dieser Test soll einem dabei helfen, den richtigen Studiengang für sich zu finden.

Soweit ich weiß, ist es in Baden-Württemberg Pflicht, diesen Selbsttest zu durchlaufen, wenn man sich für einen Studiengang bewirbt, zumindest steht das in den Zulassungsvoraussetzungen der ganzen Unis, an denen ich mich beworben habe. Der Test ist aber innerhalb von fünf Minuten gemacht und man muss auch nicht das Ergebnis mitschicken, sondern lediglich die Bestätigung, dass man an dem Test teilgenommen hat.

Vermutlich will man so vermeiden, dass man im Laufe des Studiums erst bemerkt, dass das Studium doch nichts für einen ist und dass man doch in eine andere Richtung gehen möchte. Musstet ihr bisher auch immer einen Selbsttest zum Studienorientierungsverfahren machen, wenn ihr euch an Unis beworben habt? Ist das in allen Bundesländern so? Wie findet ihr das?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich studiere in NRW und ich höre von so einem Test jetzt zum ersten Mal. Weder an meiner alten Uni noch an meiner jetzigen gab es so einen Test, den man gemacht haben musste, wenn man sich irgendwo immatrikulieren wollte.

Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das Ergebnis dieses Tests so viele Menschen beeinflussen wird. Manche wollen es dann einfach besser wissen als dieser Test, andere lassen sich zu sehr von Eltern oder Geschwistern beeinflussen, was sie studieren sollen. Wenn dann Papa sagt, man soll Medizin studieren, aber der Test sagt, dass man dafür nicht geeignet ist, wird man sich wohl kaum daran orientieren, sondern trotzdem sein Ding durchziehen, weil Papa zu viel Druck macht. Dasselbe gilt natürlich für zig andere Studiengänge auch.

Meine Eltern beispielsweise wollten immer, dass ich Lehrerin werde, wogegen ich mich heftig gewehrt habe. In meinen Augen bin ich für den Lehrberuf ungeeignet. Also wenn ich mich zu stark von ihnen hätte beeinflussen lassen, hätte so ein Testergebnis auch nichts geändert.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Das stimmt. Ich glaube nun auch nicht, dass so ein Test einen wirklich dazu bewegen kann, seine Meinung noch einmal umzuändern. Der Test ist ja in fünf Minuten schnell gemacht, so dass man sich da nicht wirklich lange mit dem Ergebnis auseinandersetzt. Man schaut es sich kurz an, druckt die Bestätigung aus und klickt die Seite wieder weg. Ich denke nicht, dass so etwas einen umstimmt, wenn man fest davon überzeugt ist, etwas studieren zu wollen.

Allerdings ist es schon so, dass man sich mit dem Test zumindest damit auseinandersetzt, welche Studiengänge letztendlich für einen geeignet sind oder nicht. Ich war nun nicht erstaunt von meinem Ergebnis, da ich ziemlich genau wusste, was dabei herauskommen wird, aber wenn man sich noch etwas unschlüssig ist, regt das vielleicht schon zum weiteren Denken an. Und wenn man mehrere Zusagen für verschiedene Studiengänge hat, hilft so etwas vielleicht wirklich dabei, dass man sich letztendlich entscheiden kann.

Ich finde es aber ganz interessant, dass dieser Test nicht in allen Bundesländern verpflichtend ist, beziehungsweise, dass man ihn tatsächlich immer machen muss, wenn man sich an einer Uni in Baden-Württemberg bewirbt. Mich würde es schon interessieren, wie es denn in den anderen Bundesländern so aussieht.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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