Selbstgemachten Schmuck verschenken oder verkaufen?

Zur Nervenberuhigung habe ich mittlerweile mit Handarbeiten begonnen. Stricken lerne ich momentan noch, jedoch stelle ich abends oft verschiedene Schmuckstücke mit Perlen, Gummibändern, verschiedenen Metallen und Steinen her, damit meine Gedanken sich auch beruhigen und keine falschen Wege einschlagen.

Viele Stücke habe ich mittlerweile schon verschenkt, aber ich produziere am Abend mehrere Armbänder oder eine Kette oder Ähnliches. Irgendwann ist auch mein Freundeskreis mit Schmuck übersättigt und ich frage mich, was ich mit den ganzen Teilen machen soll. Aufbewahren kann ich ihn auch nur teilweise.

Ich habe mich schon umgeschaut, aber wenn ich mir die gängigen Verkaufsplattformen anschaue, dann ist der Markt auch schon recht übersättigt und ich denke eher weniger, dass ich etwas loswerde. Auf einen Flohmarkt traue ich mich aufgrund meiner Angst vor Menschenmassen nicht wirklich. Hat jemand hier eine Idee, was ich mit den Schmuckstücken machen soll? Aufdröseln wäre wieder zu schade und wegwerfen ebenfalls.

Gibt es denn in deiner Nähe einen Kindergarten, ein Kinderheim oder etwas in der Art? Vielleicht würde da auch ein Kinderkrankenhaus helfen oder etwas in der Art, dass du da den Schmuck eben verschenkst. Gerade im Krankenhaus wird die Fluktuationsrate etwas höher sein, sodass du theoretisch immer einen Abnehmer finden würdest. Die Kinder würden sich vermutlich sehr über so eine Geste freuen und damit ihre Beschwerden ein wenig vergessen.

Ich bastele auch gerne Schmuck in meiner Freizeit und stehe vor einem ähnlichen Problem, besonders weil ich niemandem etwas aufdrängen möchte, nur weil ich Spaß daran hatte, es anzufertigen. Es soll den Leuten schon auch gefallen.

Meiner Erfahrung nach lohnt es sich sowieso nie, frickelige Handarbeiten wie selbstgebastelten Schmuck zu verkaufen. Der Markt ist absolut übersättigt, weil es sich um ein beliebtes Hobby handelt und viele Leute, die Selbstgemachtes zu schätzen wissen, es auch selber anfertigen. Außerdem kann man, wenn man nicht gerade billigste Perlen ruckzuck auffädelt oder Fertigteile made in China mit Biegeringen verbindet, so gut wie nie einen angemessenen Preis für das Endergebnis verlangen. Es interessiert die Kundschaft nämlich verständlicherweise nicht, dass ich für einen popligen Armreif 4 Stunden gebastelt habe und nach Mindestlohn plus Material mindestens 45 Euro verlangen müsste, um mich nicht selbst auszubeuten.

Deswegen verkaufe ich meine Produkte meistens zu einem Sonderpreis (sprich eigentlich Ausbeutung) auf dem Weihnachtsbazar der Gemeinde oder dem Flohmarkt und spende den Reinerlös. So kann ich dem Basteldrang nachgeben und andere Leute haben auch etwas davon.

An Fremde verschenken, nur weil sie als Kinder oder Patienten im Krankenhaus nicht auskommen können, halte ich für wenig sinnvoll, da zumindest mein Krempel Kinder nicht speziell anspricht und ich auch nichts davon halte, aus falsch verstandener Wohltätigkeit Leuten mein Zeug aufzudrücken, denen es gar nicht gefällt.

Wenn man selbst keine Lust hat, sich auf einen Flohmarkt zu stellen, was ich total nachvollziehen kann, könnte man seine gebastelten Sachen auch Organisationen stiften, die selbst Flohmärkte veranstalten. Hier in der Nähe zum Beispiel gibt es ein Tierheim, welches für ihre gemeinnützigen Flohmärkte gerne Sachspenden aller Art entgegennimmt.

Wenn du so viel herstellst, würde sich ja vielleicht ein Kleingewerbe lohnen. Dann könntest du deinen Schmuck zum Beispiel auf einer Homepage anbieten. Oder du versuchst es mal Etsy. Ansonsten weiß ich auch, dass Basare oft Spenden suchen, die sie verkaufen können und der Erlös davon dann für eine gute Sache eingesetzt wird. Oftmals muss man auf den Basaren dann auch gar nicht selbst verkaufen.

Du könntest deinen Schmuck bei Ebay anbieten oder auf einer eigenen Homepage. Sicherlich wäre es aber auch kein Problem, wenn du jemanden darum bittest deinen Kram beim Flohmarkt mit zu verkaufen. Vielleicht findest du jemanden, der das für dich macht. Du kannst dann ja etwas von deinem Geld mit der Person teilen. Verschenken ist sicherlich mal eine nette Geste, aber das ist sooft ja auch nicht möglich.