Selbstgemachte Speisen weitergeben und bezahlen lassen?
Eine Bekannte passt regelmäßig den Hunde einer jungen Frau auf. Diese ist berufstätig und suchte daher einen Hundesitter. Meine Bekannte bekommt natürlich Geld dafür. Nun brauche die Besitzerin des Hundes schon ein paar Mal Kuchen für eine Feier auf der Arbeit. Sie hat dann meine Bekannte gebeten den Kuchen zu backen und ihr die sowohl die Zutaten bezahlt, auch etwas für die Herstellung bezahlt. Das finde ich auch in Ordnung und angemessen.
Nun ist es so, dass ich selbst auch gerne backe und mittlerweile auch Brot selbst backe. Ich versuche mich da viel an Sauerteig und die Ergebnisse können sich mittlerweile sehen lassen und schmecken auch sehr gut. Nun findet jemand aus der Familie das Brot ganz toll und möchte dann auch regelmäßiger ein Brot von mir haben. Ich habe dafür auch schon Geld angeboten bekommen, aber dies bisher abgelehnt. Nun meinte das Familienmitglied schon, dass ich doch zumindest etwas für die Zutaten nehmen soll. Ich bin da aber unschlüssig. Gut, das ist schon etwas mehr Arbeit das Brot herzustellen, aber immerhin handelt es sich ja um ein Familienmitglied.
Würdet Uhr euch selbstgemachte Speisen bezahlen lassen, wenn ihr diese weitergeben würdet? Unterscheidet ihr da, um wen es sich handelt, der diese Speisen bekommt? Würdet ihr euch das von einem Familienmitglied bezahlen lassen? Würdet ihr es davon abhängig machen, wie oft ihr die Speisen dafür herstellt?
Ich finde, es kommt auf verschiedene Faktoren an, ob und in welchem Maße man sich das Kochen und Backen für andere bezahlen lässt. Würde ich beispielsweise einmalig eine Torte für ein Familienmitglied oder eine gute Freundin machen, dann käme ich sicherlich nicht auf die Idee, dafür Geld einzufordern. Immerhin habe ich selber schon oft genug Geburtstagskuchen gebacken und geschenkt bekommen.
Würde aber jemand aus dem Bekanntenkreis jede Woche einen selbstgebackenen Brotlaib bei mir bestellen, dann würde ich da schon irgendeine Einigung finden wollen, wie man die Kosten für die Zutaten und die investierte Arbeitszeit entlohnen kann. Schließlich kommt nach einiger Zeit nicht gerade wenig Material und Aufwand zusammen, wenn man so etwas regelmäßig macht.
Auch das Verhältnis, in dem man zum "Kunden" steht, spielt zweifellos eine Rolle. Bei Familienmitgliedern würde ich viele Dinge kostenlos oder zum Freundschaftspreis spendieren, während ich bei flüchtigen Bekannten oder aber Fremden, die meine Erzeugnisse über gemeinsame Freunde beziehen, auf jeden Fall eher eine Bezahlung einfordern würde. Ich bin kein Geizkragen, der aus allem Profit schlagen will, aber ich bin auch nicht die Wohlfahrt und habe die Zeit und das Geld, an alle möglichen Leute gratis Brote und Kuchen zu verteilen.
Ich hätte bei der Familie wohl auch erst einmal Hemmungen, Geld dafür zu nehmen, wenn ich etwas backe. Aber ich würde auch sagen, dass das schon etwas anderes ist, wenn man wirklich regelmäßig darum gebeten wird, etwas zu backen. Dann würde ich es vermutlich schon annehmen, dass mit zumindest die Zutaten bezahlt werden. Das wird ja sonst auch zu teuer, wenn man vielleicht alle zwei Wochen jemandem ein Brot schenkt.
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