Selbst gekocht aber dennoch mit Fertigessen aufpeppen

vom 23.01.2015, 14:17 Uhr

Eine Bekannte von mir hat 2 Kinder. sie rühmt sich damit, dass sie das Essen täglich frisch kocht und nur frische Zutaten verwendet. Aber bei jedem Essen nutzt sie auch Fertigessen, wie diese Fixprodukte oder Fertigsoßen, mit denen sie das Essen dann würzt und aufpeppt.

Ich halte das nicht für besonders gesund, weil diese Fertigpülverchen auf jeden Fall Geschmacksverstärker beinhalten und für mich so ein frisch gekochtes Essen eher abwertet.

Nutzt ihr immer oder viel diese Fertigessen um euer selbst und frisch gekochtes Essen damit zu würzen und "aufzupeppen"? Oder findet ihr auch, dass solche Fertigpülverchen das Essen auf jeden Fall abwerten?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Da stimme ich dir völlig zu! Bei mir kommt grundsätzlich kein Fertigessen auf den Tisch (ich gebe aber zu: Tiefkühlpizza ist manchmal schon im Haus). Diese Fixtüten halte ich für wirklich nicht gut - da müssen ja KOnservierungsstoffe noch und nöcher drin sein.

Wenn ich mal keine Zeit habe, dann gibt es eben Spiegelei und Salzkartoffeln oder ich koche am Vortag eine Suppe und wärme die auf. Es muss ja nicht immer gleich das Gourmet-Menü sein.

Ich bin ein bisschen paranoid, was mein Essen angeht: Ich will eigentlich immer genau wissen, was drin ist. Bei den Tüten kann ich zwar die Inhaltsstoffe lesen, aber wie viel getrickst wird, weiß ich nicht und irgendwie macht es mich nervös, wenn ich die Zutaten nicht selbst in der Hand gehalten habe.

Und ganz ehrlich: "Frisch gekocht" stimmt einfach nicht, wenn man nur Fixprodukte in einen Topf schmeißt. Meine Meinung! Eine Sauce selbst anzurühren ist zum Beispiel wahnsinnig schnell und einfach (Mehlschwitze, Flüssigkeit und alles, was halt so rein soll), das macht auch nicht viel mehr Arbeit als die Tüte ...

» Fever » Beiträge: 125 » Talkpoints: 0,11 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wo ist das denn aufpeppen? Das ist meiner Meinung nach eine Verschandelung des ganzen Gerichtes, wenn man fertige Soßen oder ähnliches dazu gibt. So schwer ist es ja nun auch nicht eine Soße zu machen und ein paar Gewürze sollte man auch noch hinein werfen können. Meiner Meinung nach spielt da viel Bequemlichkeit mit.

Gesundes Essen ist aber definitiv ohne diese Geschmacksverstärker und gerade mit Kindern, sollte man einfach frisch kochen, was man sich selber antun will muss ja jeder selber wissen, aber ein Kind kann sich nicht aussuchen, was es zu Essen bekommt und da ist es schon sehr unfair solche Sachen vorzusetzen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Wenn etwas aufgepeppt wird bedeutet das für mich eigentlich, dass es besser wird und irgendwie einen Mehrwert hat. Wenn ich aber ein Produkt benutze, mit dem jedes Essen irgendwie ähnlich schmeckt ist das für mich eher eine Abwertung.

Ich finde es nun nicht so wahnsinnig schlimm, wenn jemand solche Produkte benutzt, ich finde es eher völlig unnötig. Diese Pülverchen bestehen ja zum größten Teil aus Stärke, Gewürzen und getrockneten Kräuter. Diese ganzen Zutaten kann man einzeln kaufen und zwar für einen Bruchteil des Preises, den man für die Tütchen bezahlen muss.

Es gibt übrigens eine ganze Reihe natürlicher Geschmacksverstärker, das wissen viele Leute wohl nicht, die Geschmacksverstärker immer mit Chemie gleich setzen. Zucker dient zum Beispiel als Geschmacksverstärker in einer Tomatensauce und eine Priese Salz im Kuchen auch. Und Konservierungsstoffe sind in trockenen und luftdicht verpackten Produkten auch nicht unbedingt nötig.

Ich lehne verarbeitete Lebensmittel selber auch ab und benutze Fertigprodukte nur, wenn es nicht unbedingt eine gute Alternative gibt. Ich habe es zum Beispiel noch nie geschafft eine Sauce Hollandaise genauso gut hin zu bekommen wie das Fertigprodukt aus dem Tetrapack. Aber ich finde die Paranoia, die bei bestimmten Inhaltsstoffen herrscht, schon arg übertrieben. Bei uns kommt nichts in den Handel, was nachweislich gesundheitsschädlich ist, dafür gibt es viel zu viele Gesetze.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ich hatte mal einen Mitbewohner, der ausschließlich mit den Tüten gekocht hat. Er ist in den Laden, hat sich eine Tüte ausgesucht und hat dann noch alles gekauft, was auf der Packung aufgelistet war. Und wenn da 150 Gramm Sahne drauf stand, stand in unserem Kühlschrank danach ein Becher Sahne mit nur 50 Gramm drin, wofür er niemals eine Verwendung fand, weil 50 Gramm auf den Tütchen nie gefordert war.

Bei ihm war es definitiv die Angst vor der Kreativität des Kochens. Er brauchte diese Anleitung, gleich verpackt mit der Idee. Man musste nur nach dem Bildchen vorne drauf aussuchen und musste nicht mehr viel machen. Schon ein Rezept aus einem Kochbuch hätte ihm zu viel abverlangt, weil es zu viele Schritte beinhaltet. Wenn er mir beim Kochen zugeschaut hat, war er immer richtig erstaunt. Ein Mal war er sogar entsetzt, weil ich eine alte Banane in mein Curry geschnippelt habe, aber die musste halt weg.

Also für mich ist das auch überhaupt kein Aufpeppen, wenn man diese Tütchen verwendet. Es ist unkreativ und langweilig. Es schmeckt immer gleich. Die frischen Zutaten, die man dazu tut, tun mir richtig leid. Das einzige Tütchen, das ich kaufe, ist die Knorr Salatkrönung, aber meistens mache ich mir lieber selber ein Dressing.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich finde auch, dass mit diesen Fixprodukten und solchen Dingen ein Gericht auf jeden Fall abgewertet wird. Ich gebe zu, dass ich sie hin und wieder auch mal verwende, aber nur sehr selten. Ich finde es auch immer schwierig, weil man ja gar nicht weiß, was alles in diesen Produkten enthalten ist und eben auf jeden Fall Geschmacksverstärker drin sind, was ich auch nicht so toll finde. Wenn ich aber mal ein solches Produkt verwende, dann brüste ich mich sicher nicht damit, dass ich das Essen nur aus frischen Zutaten gekocht habe.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Also ich muss sagen, dadurch, dass ich fast voll Zeit berufstätig bin und nebenbei noch Zeit für mein Kind und für den sonstigen Haushalt haben sollte, geht es bei mir nicht immer ganz ohne Fertig-Zugaben. Deshalb greife auch ich gerne manchmal auf Fertigsaucen zurück, auch wenn ich weiß, dass es nicht immer das gesündeste ist, was man machen kann.

Aber ich muss sagen, bevor ich ganz in Fertigkost verfalle, ist es doch immer noch besser, wenn ich den Großteil frisch zubereite. Da denke ich, kann man die eine oder andere fertige Sauce schon auch einmal verzeihen. So schlimm finde ich das ehrlich gesagt nicht. Auch bin ich sehr unbegabt im Zubereiten eigener Saucen, was ich auch zugeben muss.

Allerdings habe ich mir heute auch wieder gedacht, als ich dieses Fix für das Würstchen- Gulasch gekauft habe, dass ich das eigentlich gar nicht benötigt hätte. Es hätte genügt, Suppe aufzukochen und diese mit ausreichend Paprikapulver zu würzen, um die Sauce für das Würstchengulasch zu erhalten.

Ich finde Leute sehr toll, die immer alles selber zubereiten und natürlich merkt man das auch im Geschmack. Man muss aber ganz klar sagen, dass es auch vielfach von der Zeit abhängt, die man einfach für die Zubereitung diverser Lebensmittel zur Verfügung hat und wie viel Elan man auch nach einem harten Arbeitstag noch mitbringt, um zu Kochen, ganz ohne auf teilweise Fertigkost zurück zu greifen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich bin der Meinung, zwischen Fertigessen und Fertigessen gibt es Unterschiede. Wir sind uns sicherlich einig, dass in einem Hamburger von McDonalds wenig bis gar keine wirklichen Nährstoffe enthalten sind. Wenn aber jemand Frikadellen mit einem Fix Produkt macht, aus frischem Hackfleisch und diese zwischen ein frisches Brötchen legt, frischen Salat und Gurken und Tomaten mit drauf legt, ist das immer noch gesünder, als der Hamburger von McDonalds.

Klar wäre die ideale Lösung, wenn das Rind selbst aufgezogen worden wäre. Besser wäre auch, wenn die Köchin eben die Frikadellen selber würzt, statt den Fix-Mist zu benutzen. Ich persönlich kenne einige Leute, die klar sagen, sie können einfach nicht würzen und nehmen deshalb Fix-Produkte, weil dort eben alles drin ist. Und so ganz unrecht haben die Leute damit nicht immer. Und in dem besagten Fall eben die Frikadellen selber zu machen, unter Verwendung von Fix-Produkten, ist sicherlich dann sinnvoller, als wenn man dann eben gleich einen Hamburger kauft.

Klar ist es für viele selbstverständlich eben Frikadellen würzen zu können, eine Soße binden zu können und Gemüse schmackhaft zu garen. Aber vielen mangelt es heute doch an Grundkenntnissen. Und ab und an lohnt sich die Mühe auch nicht wirklich.

Eine Bekannte, die auch sagt, sie kocht nur frisch, hat einen Küchenschrank, der von Fix-Produkten überläuft. Wenn sie mit den Kinder einkaufen geht, steht sie mit den Kindern vor dem Regal mit Fix-Produkten und fragt die Kinder, was sie essen möchten. Dann wird das passende Fix-Produkt mitgenommen und die restlichen Zutaten gekauft. Weil das ja angeblich schneller geht.

Selbige Bekannte erzählte mal stolz, sie hat Hühnerfrikassee gemacht. Ich fragte sie dann, wie sie das denn gemacht hat. Da wurde sie kleinlaut und gestand mir, dass sie noch nie eine helle Soße gemacht hat. So hat sie eben ihr Huhn gekocht, die Brühe durch gesiebt und dann genügend Fix-Tütchen für Sauce Hollondaise drunter gerührt, bis die Soße dick genug war. Noch ein paar Spargel und Erbsen drunter und fertig war ihr Hühnerfrikassee.

Für mich ist im Endeffekt wichtiger, dass mit relativ viel frischen Zutaten gekocht wird. Wer die Rouladen aus der Dose, das Rotkohl aus dem Glas erwärmt und dazu einen Beutel Kartoffelpulver mit Wasser anrührt und das dann frisch gekocht nennt, der beweist nur, dass er lesen kann und zumindest eine Dose öffnen kann. Wer aber die Rouladen zumindest frisch kauft, selber füllt und mit Fix-Produkten kocht, das Rotkohl aus dem Glas oder der Dose dazu macht und frische Kartoffeln kocht, der hat eindeutig frischer gekocht.

» XL » Beiträge: 680 » Talkpoints: -0,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich versuche, das Meiste frisch zu kochen und auf Fertigsoßen und Pulver zu verzichten. Ab und zu muss es aber eben auch mal schnell gehen und manche Sachen aus der Tüte schmecken außerdem einfach richtig gut, so dass ich sie zwischendurch schon mal zum Essen hinzufüge. Gesund ist das sicherlich nicht und man wertet das Essen ganz bestimmt ab aber wer ernährt sich schon 100% gesund?

Tomatensoße ist bei uns zum Beispiel ein spezieller Fall. Ich mache Tomatensoße grundsätzlich aus frischen Tomaten. Dazu Basilikum und etwas Pfeffer und Salz - richtig lecker. Meine Tochter isst diese Soße aber nicht. Sie mag Tomatensoße nur aus der Tüte und wenn ich diese Fixpampe nicht für sie zubereite, dann verzichtet sie eben ganz und isst die Nudeln pur.

» Sandra980 » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 12,41 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde auch, dass es zwischen Fertigessen und Fertigessen einen ziemlichen Unterschied gibt. Klar hat man mit diesen Fixprodukten immer auch noch Zusatzstoffe drin. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man mit diesen Fixprodukten frisch kochen kann, denn die Zutaten an sich, die man für viele dieser Gerichte verwendet, sind frisch.

Verwende ich zum Beispiel ein solches Produkt, um eine Paprika-Zucchinipfanne zu zaubern, habe ich im Grunde genommen sehr gesund gekocht, denn das Gemüse ist frisch, frisch geschnitten und enthält alle nötigen Vitamine, die wir brauchen. Aber dann habe ich eben komplett das Fixprodukten verwendet und habe nicht mein Essen damit aufgepeppt.

Neben den "gesunden" Fixprodukten gibt es natürlich auch weniger gesunde, die mit wenig bis gar keinem Gemüse auskommen. Diese Fixprodukten meide ich meistens, denn das muss dann doch nicht sein.

Andere Fertiggerichte wie McDonals und Co. oder wirkliche Fertiggerichte, die man schon fertig kaufen kann und die man nur noch in die Mikrowelle stellen muss, kommen bei uns gar nicht auf den Tisch. Das sind dann für mich wirklich die Fertiggerichte, die meiner Meinung nach gar nichts Nahrhaftes mehr beinhalten, da kann man auch mit Fixprodukten nichts aufpeppen.

Wenn jemand frisch gekocht hat und dazu keine Fixprodukten verwendet hat, frage ich mich im Ernst, warum man dann noch so etwas hinein tun muss. Am Geschmack sollte es nicht liegen, denn den kann man ja schnell durch entsprechendes Würzen verändern. Ein Aufpeppen ist es für mich nicht, eher auch, wie für den Großteil der User hier, ein Entwerten des gekochten Gerichtes.

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» Nettie » Beiträge: 7637 » Talkpoints: -2,59 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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