Selbst entscheiden, ob man am Zebrastreifen anhält?
Eine Bekannte von mir hat eine merkwürdige Mentalität, wenn es um Zebrastreifen auf den Straßen geht. Sie denkt, dass sie hier anhalten kann, aber nicht muss. Wenn schon gerade jemand über die Straße läuft, dann hält sie. Steht die Person aber noch auf dem Bordstein, dann hält sie meist nicht und fühlt sich im Recht.
Tatsächlich stimmt das aber nicht, man muss halten wenn man jemanden am Bordstein sieht, der sich dem Zebrastreifen nähert. Tut man das nicht, kann ein Bußgeld von 80 Euro und mehr winken. Ich merke aber immer wieder, dass viele Autofahrer das nicht erst nehmen und vielleicht auch gar nicht wissen.
Ist es bei euch möglicherweise auch so, dass ihr nur an einem Zebrastreifen haltet, wenn ihr gerade Lust dazu habt und nicht wisst, dass es eigentliche eure Pflicht ist? Denken viele Autofahrer, dass sie nach eigenem Ermessen entscheiden können, ob sie an einem Zebrastreifen halten oder nicht?
Das manche Autofahrer überhaupt denken, bezweifle ich nahezu jeden Tag. Besonders, wenn sie eigentlich anhalten müssen, scheinen viele ihr Denken eingestellt haben. Ob es dabei um rote Ampeln, Fußgängerüberwege ("Zebrastreifen") oder um das Anhalten beim Abbiegen geht, wenn Fußgänger und Radfahrer da eigentlich Vorrang haben, ist dabei egal. Angehalten wird von manchen gar nicht, sie scheinen in ihrer eigenen Welt unterwegs zu sein.
Gerade zwischen Fußgänger und Autofahrer ist es ja so, dass der Autofahrer der "Stärkere" ist, wahrscheinlich ist es ihnen dann egal, was passiert, wenn es zu einem Zusammenstoß kommt. Dem Autofahrer passiert in der Regel dann nichts, zumindest bleibt er körperlich unversehrt. Vielleicht kommt die Gleichgültigkeit daher.
Ich halte eigentlich schon am Zebrastreifen, wobei es auch vorkommen kann, dass die Leute so blöd stehen oder sich so kurzfristig entscheiden, dass ich nicht einfach per Vollbremsung stehen bleiben kann. Deswegen fahre ich in solchen Momenten weiter, aber sonst halte ich immer an und kann auch nicht verstehen, wie Leute da mit Absicht weiterfahren können.
Was mich stört, ist, wenn wirklich Massen über den Zebrastreifen laufen und ein regelrechter Stau deswegen entsteht. Wenn ich Pech habe, fahre ich genau zu der Zeit eine bestimmte Strecke entlang, zu der Dutzende Schüler dort gerade von der Bahn ausgekippt werden und die laufen dann alle über den Zebrastreifen, minutenlang, ohne dass sie mal kurz innehalten und die Autor vorbeilassen. Da warte ich dann auch immer auf eine Lücke und fahre drüber, selbst wenn die nächsten schon an der Bordsteinkante stehen. Aber ich kann da nicht ewig warten, ich muss ja auch pünktlich sein.
Ich habe den Zebrastreifen nie als "freiwillige Leistung" angesehen, sondern eher als ungeschriebenes Gesetz, als eine Art Pflicht und Zeichen der Höflichkeit. Denn Fußgänger kommen ja sonst nicht über die Straße ohne Gefahr zu laufen, platt gefahren zu werden. Sie sind auf die Rücksicht von Autofahrern angewiesen. Daher halte ich schon, wenn ich sehe, dass jemand über den Zebrastreifen die Straßenseite wechseln möchte.
Die Haltepflicht an Zebrasteifen ist kein ungeschriebenes Gesetz, sondern tatsächlich in der Straßenverkehrsordnung verankert. Diese ist zwar kein Gesetz in dem Sinne, aber durchaus einem Gesetz gleichzustellen. Daher ist es auch keine "Wahlpflichtübung" am Zebrastreifen anzuhalten, sondern durchaus die Pflicht eines Autofahrers.
Ich kann es gar nicht verstehen, dass es Menschen gibt, die es als Freiwilligkeit ansehen, ob man am Zebrastreifen anhält oder nicht. In anderen Ländern ist das wohl so, aber in Deutschland muss man anhalten und das mache ich auch. Wenn man hier den Führerschein gemacht hat, dann sollte man es in der Fahrschule aber auch gelernt haben, dass man anhalten muss und das nicht selber entscheiden kann.
Ich habe in der Fahrschule beigebracht bekommen, dass man am Zebrastreifen immer anhalten muss, wenn da jemand steht und diese Person eben die Straße überqueren möchte. Daher handhabe ich das auch immer so und halte dann auch immer an. Wenn ich jedoch Passant bin, warte ich immer, bis das Auto anhält und ich dann die Straße passieren kann. Erfahrungsgemäß macht das aber nicht jeder, sodass diese Sicherheitsmaßnahme durchaus notwendig ist, damit man nicht über den Haufen gefahren wird.
Wozu haben wir die Verkehrsordnung, wenn jeder macht was er will? In der Fahrschule lernt man, dass man sich als Verkehrsteilnehmer im Fahrzeug einem Zebrastreifen langsam zu nähern hat. So signalisiert man den Fußgängern schon die Bereitschaft anzuhalten, die diesen überqueren sollen. Ich halte immer, wenn ich den Eindruck habe, dass jemand über den Zebrastreifen gehen möchte. Ich habe es da auch schon erlebt, dass jemand diesen eben nicht überqueren wollte, aber ich fahre dann lieber langsam und bremse eben ab. So habe ich das auch mal gelernt.
Was deine Freundin macht ist gefährlich. Da die Fußgänger sich oftmals darauf verlassen, dass die Autos am Zebrastreifen schon halten werden und einfach los gehen. Das kann für deine Freundin dann ganz schön nach hinten los gehen, wenn sie dann dort jemanden anfährt, weil sie nicht hält.
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