Selbst auswählen können, wie viele Urlaubstage man nimmt?

vom 16.08.2016, 22:33 Uhr

Ich habe einen Werksstudentenjob, wobei es bei mir nun nicht so ist, dass ich eine bestimmte Anzahl an Urlaubstagen habe. Ich kann auch selbst entscheiden, wann und wie viel ich arbeiten möchte, wobei ich mich einfach jede Woche an den entsprechenden Tagen in die Liste eintrage, an denen ich kommen möchte. Wenn ich mal eine Woche gar nicht kommen will, trage ich mich in dem Fall gar nicht in die Liste ein.

Ich finde das ganz praktisch, da ich so nie schauen muss, ob ich an bestimmten Tagen frei bekomme. Wenn ich mal frei möchte, trage ich mich einfach nicht zum Arbeiten ein. Somit kann ich so viele freie Tage haben, wie ich nur möchte. Dafür werden diese natürlich auch nicht bezahlt, was der Nachteil ist. Dafür kann ich die Arbeit aber auch im Homeoffice machen, wenn ich möchte.

Könnt ihr euch auch selbst auswählen, wie viele Urlaubstage ihr euch im Jahr nehmt? Findet ihr die Variante, dass man selbst entscheiden kann, wann und wie viel man frei hat, besonders praktisch oder findet ihr es blöd, da man so kein Urlaubsgeld bekommt?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ich finde eine solche Variante unglaublich cool. Gerade auch mit der Option zum Home Office finde ich das mehr als gelungen. Einen solchen Chef würden sich sicherlich viele wünschen und dieser hat ja auch etwas davon, weil er Arbeiter hat, die dann auch wirklich Bock auf ihre Arbeit haben. Wenn die Arbeitsstunden dann noch angemessen bezahlt werden, hat man da sicherlich einen Traumjob.

Selber durfte ich mir das immer nur bedingt aussuchen, wobei es bei mir auch immer locker war, weil ich meistens nur auf 450 € Basis gearbeitet habe oder von meinem Chef dazu auch befragt wurde, wann es bei mir geht und wann nicht. Selbst als ich dann mehr Stunden gearbeitet habe, war es immer irgendwie so, dass man sich gut abgesprochen hat, auch mit den Kollegen und ich da eigentlich nie meckern konnte, aber dennoch war es eben fest und nicht von mir bestimmbar, jedenfalls nicht komplett.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Prinzessin_90 hat geschrieben:Wenn ich mal frei möchte, trage ich mich einfach nicht zum Arbeiten ein. Somit kann ich so viele freie Tage haben, wie ich nur möchte. Dafür werden diese natürlich auch nicht bezahlt, was der Nachteil ist.

Das kenne ich so überhaupt nicht und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das gesetzlich so erlaubt ist. Soweit mir bekannt ist, haben Werkstudenten grundsätzlich das Recht auf bezahlten Urlaub. Klick. Mir kommt dein Arbeitgeber ziemlich unseriös vor, wenn er dir das vorenthalten will. Ich kenne das jedenfalls anders. Ich hatte auch Werkstudentenverträge und bei seriösen Arbeitgebern hat man eine begrenzte Anzahl Urlaubstage und die werden auch alle bezahlt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich kann mir ebenfalls nicht vorstellen, dass das rechtlich so einwandfrei ist was dein Chef mit dir dort macht und das entsprechend über eine Liste regelt. Denn mit diesem Prinzip hast du niemals Anspruch auf einen bezahlten Urlaub, der auch Werksstudenten zusteht. Du bekommst die Zeit die du nicht da bist einfach nicht bezahlt und damit gewinnt der Arbeitgeber unter dem Stich.

Ebenfalls ist es notwendig, dass zumindest ein Rahmenplan angefertigt wird nach dem auch gearbeitet wird. Einfach kommen und gehen ist nicht zulässig, denn anhand der Arbeitsstunden errechnet sich auch der Anspruch an bezahltem Urlaub. Von daher muss es zumindest in der Theorie etwas dazu geben und wenn man an einem Tag nach Plan arbeiten müsste aber nicht möchte, dann müsste dafür eine andere Lösung gefunden werden wie z.B. die unbezahlte Freistellung.

Wäre noch schöner wenn sich in der normalen Arbeitswelt jeder aussuchen könnte wann er frei macht und wann nicht. So funktioniert es nicht und normalerweise hat man dazu seine Vorgaben und seine Urlaubstage die im Arbeitsvertrag oder auch tariflich festgelegt sind. Zusätzlich kann man durch Mehrarbeit auch Überstunden aufbauen, die man an Tagen an denen man nicht arbeiten möchte mit Zustimmung des Arbeitgebers abfeiern kann. Wenn sich keine andere Lösung finden lässt, man nicht arbeiten gehen kann oder möchte, weder Überstunden noch Urlaub mehr vorhanden sind, dann kann man auf Antrag eine unbezahlte Freistellung erwirken mit dessen Zustimmung.

Urlaubsgeld ist übrigens eine zusätzliche Leistung vom Arbeitgeber welches als 13. Gehalt ausgezahlt wird. Ist es nicht im Arbeitsvertrag oder im Tarifvertrag vereinbart, dann hat man darauf keinen Anspruch. Aber ich gehe eher davon aus, dass du den bezahlten Urlaub meinst und dazu habe ich oben bereits Stellung bezogen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Sorae hat geschrieben:Ebenfalls ist es notwendig, dass zumindest ein Rahmenplan angefertigt wird nach dem auch gearbeitet wird. Einfach kommen und gehen ist nicht zulässig, denn anhand der Arbeitsstunden errechnet sich auch der Anspruch an bezahltem Urlaub.

Das sehe ich auch so. Gerade bei Werkstudenten ist es so, dass diese nicht mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten dürfen. In den Semesterferien darf das unter Umständen auch mal mehr sein, aber da sollte man die Krankenkasse fragen. Es gibt sonst nämlich Probleme mit der studentischen Krankenversicherung, wenn man sich nicht daran hält.

Wenn man mehr als 20 Stunden pro Woche arbeitet, dann fällt man aus der studentischen Krankenversicherung raus, weil man so nebenberuflich studiert und nicht hauptberuflich. So erhöhen sich auch die Beiträge für die Krankenversicherung. Daher finde ich es schon komisch, wenn man mal eine Woche - ohne Absprache - gar nicht arbeitet und zwei Wochen später von mir aus Vollzeit oder so. Ich finde das extrem unseriös und für mich klingt das nach Abzocke.

Aus meiner Zeit als Werkstudent kenne ich es auch so, dass - wenn man den Urlaubsanspruch verbraucht hatte zum Beispiel - mit Absprache des Chefs auch eine alternative Lösung gefunden werden konnte. So durfte ich zum Beispiel auch mal in den Ferien Überstunden ansammeln und diese dann abfeiern, wenn ich eine Woche Blockseminar hatte, wo Anwesenheitspflicht bestand. Die Arbeitgeber verpflichten sich ja durch die Werkstudentenverträge sehr flexibel zu sein, wenn es um das Studium geht und das hat bei mir zumindest immer gut geklappt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Täubchen hat geschrieben:Das sehe ich auch so. Gerade bei Werkstudenten ist es so, dass diese nicht mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten dürfen. In den Semesterferien darf das unter Umständen auch mal mehr sein, aber da sollte man die Krankenkasse fragen. Es gibt sonst nämlich Probleme mit der studentischen Krankenversicherung, wenn man sich nicht daran hält.

Das stimmt ja auch. Laut meinem Vertrag darf ich während dem Semester nicht mehr als 20 Stunden die Woche arbeiten. Es ist auch laut Vertrag vorgesehen, dass ich mindestens 10 Stunden die Woche arbeite. Ob ich die aber von zu Hause aus mache oder von der Arbeit, ist egal.

Klar sollte ich nicht einfach einen Monat nicht aufkreuzen, ohne Bescheid zu geben. Wenn ich in den Urlaub gehe, dann sollte ich natürlich schon sagen, dass ich zu einem bestimmten Zeitpunkt weg bin. Allerdings muss ich mir da keine Erlaubnis einholen, sondern einfach nur Bescheid geben.

Die Firma, bei der ich arbeite, ist weltweit bekannt. Da es sich um ein Wirtschaftsunternehmen handelt, kann ich mir nicht vorstellen, dass da etwas mit unrechten Dingen zugeht. Ich weiß nicht, aber wenn da unter anderem Wirtschaftswissenschaftler in der Führungsebene arbeiten, dann kann ich es mir nicht vorstellen, dass da etwas nicht zulässig ist.

Außerdem verdiene ich als Werksstudent auch überdurchschnittlich gut und werde auch Weihnachtsgeld und so etwas bekommen, so dass ich das mit dem unbezahlten Urlaub nicht schlimm finde. Wenn man das richtig anstellt, kann man während in Monaten, in denen man verreist, mithilfe von Homeoffice ja trotzdem so viel verdienen, wie sonst auch.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Urlaub ist für mich eine Zeit, in der ich nicht arbeite und der Arbeitgeber den Lohn weiter bezahlt. Das ist ist für mich ein Arbeitsverhältnis, bei dem man seine Arbeitszeit und die wöchentliche Dauer selbst festlegen kann. Das ist gar nicht so selten, aber was hat das mit Urlaub zu tun?

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



@Prinzessin: Ich schließe mich coopers Ausführungen an und mir erschließt sich auch nicht so wirklich, was dein Arbeitsmodell denn tatsächlich mit Urlaub zu tun hat. Soweit ich weiß ist das gesetzlich nicht erlaubt, da spielt es keine Rolle, dass ansonsten alles stimmt und du eben auch Weihnachtsgeld und dergleichen bekommst. Versuch ruhig, dir das schön zu reden, weil du möglicherweise Wert auf das Prestige legst, den so ein Arbeitgeber vermittelt oder weil du dir später Vorteile durch die Kontakte versprichst, aber in Ordnung ist das trotzdem nicht.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Sicher ist es irgendwie toll, wenn man selber entscheiden kann, wie viel man arbeitet und auch mal einfach eine Woche Urlaub machen kann, indem man sich dann nicht einträgt. Das ist natürlich viel angenehmer, als den Urlaub immer wieder beim Chef erkämpfen zu müssen. Aber trotzdem muss ich sagen, dass mir bezahlter Urlaub schon sehr wichtig ist und dass ich mir so eine Regelung doch eher nicht vorstellen könnte, wie sie bei dir gilt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


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