Seine eigene Wohnung vermieten sinnvoll oder gefährlich?

vom 25.01.2016, 09:51 Uhr

Ich habe schon öfter im Internet und im Fernsehen gelesen das es Menschen gibt, die ihre Wohnung vermieten. Es gibt dafür unterschiedliche Plattformen auf denen man seine Wohnung anbieten kann. Es wird ein Preis festgelegt, wie als wenn man im Hotel schläft. Dafür darf man dann alles in der Wohnung nutzen was vorhanden ist. Vom Prinzip her finde ich das eigentlich eine super Idee, allerdings habe ich jetzt häufiger gelesen das es zu Überfällen und Verwüstungen gekommen ist. Gerade am Wochenende habe ich wieder einen Bericht über eine zerstörte Wohnung gelesen.

Geschätzter Schaden circa 60.000 Euro. Es wurden sämtliche Gegenstände in der Wohnung zerstört. Das was nicht zerstört wurde, wurde mitgenommen und geklaut. Die ganze Wohnung war voller Blut. Wenn ich mir vorstelle das ich einer Person, die eventuell den Trip ihres Lebens in Europa erlebt, eine Übernachtungsmöglichkeit gebe und diese dann meine Wohnung zerstört, wird mir schlecht. Wie kann man sich so an dem Eigentum anderer vergreifen? Seid ihr prinzipiell gegen solche Vermietungen oder habt ihr vielleicht selbst schon Erfahrungen, auch positive, gesammelt?

» Kobe » Beiträge: 472 » Talkpoints: 72,02 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Hierbei muss man allerdings differenzieren. Meinst du wirklich die eigene Wohnung, also Eigentum oder eine angemietete Wohnung die untervermietet wird?

Bei einer angemieteten Wohnung regelt es der Mietvertrag ob überhaupt untervermietet werden darf oder eben nicht. Wird eine Untervermietung gestattet, haftet jedoch der Hauptmieter für Schäden die auch durch Untermieter verursacht werden. Alleine das ist ein Grund, wieso viele oft davon absehen ihre Wohnung zu untervermieten.

Wird die Wohnung untervermietet obwohl es im Mietvertrag ausgeschlossen wurde, haftet auch der Hauptmieter alleine. Dazu kann er sich auch direkt eine neue Wohnmöglichkeit suchen, denn das ist ein Grund für eine fristlose Kündigung durch den Vermieter. Für die entstandenen Schäden und Renovierungskosten muss man zusätzlich aufkommen. Wenn man dann keine Versicherung für so etwas hat ist das auch der finanzielle Ruin. Wer eine Versicherung hat sollte sich jedoch auch nicht zu früh freuen, das könnte dann schon unter den Bereich Vorsatz oder grober Vorsatz fallen, denn man wusste ja das der Vermieter keiner Untervermietung zugestimmt hat, und dann zahlt die Versicherung auch keinen Cent.

Bei Eigentum welches mir gehört, welchen Vorteil hätte es für mich das ganze immer nur kurzfristig zu vermieten? Es bedeutet einen enormen Aufwand, denn die Wohnung müsste immer wieder gereinigt werden bevor der nächste einzieht und es müssen erst einmal genug Leute gefunden werden, dass die Wohnung auch rentabel wird. Viel Aufwand für nichts, denn ein Hotel ist einfacher gefunden im Internet als die Wohnung von einer Privatperson.

In meinen Mietverträgen war die Untervermietung generell ausgeschlossen, deswegen hat sich für mich die Frage nie gestellt. Bei meinen beiden Eigentumswohnungen die ich besitze, mache ich so etwas nicht da ich weniger Aufwand damit habe wenn diese langfristig vermietet ist. Ebenfalls habe ich in den Mietverträgen eine Untervermietung ausgeschlossen, da ich wissen möchte wer in meinem Eigentum wohnt um eben solchen Katastrophen zu entgehen. Unbewohnbare Wohnungen die erst wieder hergerichtet werden müssen bedeuten auch für mich einen finanziellen Verlust, selbst wenn der Mieter dafür aufkommen muss. Die wenigsten Mieter haben das Geld parat, dass es wenn überhaupt, auch nur in Raten kommt.

Ich selbst habe einige Male ein WG Zimmer angemietet welches zur Untermiete stand. Das war immer dann der Fall, wenn ich wusste das ich die nächsten vier oder acht Wochen in einer anderen Stadt arbeiten werde und mir die Fahrstrecke zu weit war. Jedoch haben sich auch die Mieter die potentiellen Untermieter genau angeschaut und auch unterschreiben lassen, dass man für die Schäden selbst auf zu kommen hat. Dazu musste wie bei einem normalen Mietvertrag auch eine Schufa Auskunft wie auch Lohnabrechnungen und eine Selbstauskunft vorgelegt werden.

Etwas anderes habe ich nie erlebt und ich halte jeden Untervermieter der das nicht so handhabt auch für sehr leichtsinnig, und diese Leute verdienen es dann auch einmal auf diese Tour bestraft zu werden. So Naiv kann doch niemand mehr sein, nur an das gute im Menschen zu glauben, dass nichts kaputt gemacht wird oder die möblierte Anmietung nur dem Zweck dient, die Gegenstände zu entwenden.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich nehme an du meinst das Konzept der Zwischenmiete oder? In dem Fall würde die eigene Wohnung so vermietet werden wie sie ist und man lässt alles löffelfertig zurück, bis man eben wieder da ist. Ich vermute, dass man so einen Mietvertrag zur Zwischenmiete aber nur mit Einverständnis des Vermieters aufsetzen darf.

Aber selbst wenn, würde ich das nur dann machen, wenn ich schriftlich vorher festgelegt habe, dass Schäden ersetzt werden. Auch würde ich eine höhere Kaution verlangen, falls was passieren sollte. Ohne derartige Sicherheiten dürfte niemand auch nur eine Nacht in meiner Wohnung schlafen und es ist mir ein Rätsel, wie manche Menschen so dumm und naiv sein können, derartige Verträge (und auch Sicherheiten wie Kautionen) missachten und hinterher darüber jammern, wie schlecht das Leben es doch mit ihnen meint. Mit ein bisschen Nachdenken und Verstand kriegt man das auch so geregelt und dann passiert da auch nichts und selbst wenn, bleibt man nicht auf dem Schaden sitzen, weil man ja vorgesorgt hat.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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