Seid ihr unausstehlich wenn ihr Hunger habt?

Wenn ich Hunger habe, dann habe ich schlechte Laune und fange auch gerne mal einen kleinen Streit an, der mir hinterher auch Leid tut. Aber wenn ich Hunger habe, dann bin ich unausstehlich und irgendwie kann ich dann auch nicht anders. Ich kenne noch zwei Menschen, die so sind, dass sie unausstehlich sind, wenn sie Hunger haben.

Seid ihr auch ein Mensch, der unausstehlich ist und schlechte Laune hat, wenn er Hunger hat oder stört es euch nicht? Wie geht ihr mit solchen Menschen um und wie fühlt ihr euch selber dabei? Ist es euch auch unangenehm, wenn ihr so unausstehlich seid?

Es geht eigentlich bei mir. Nur wenn ich wirklich mal einen ganzen Tag nichts Essen kann, bekomme ich schlechte Laune und bin dann auch unausstehlich, aber das kommt doch eigentlich nur sehr sehr selten vor. Ich denke auch, dass das ein normales Verhalten ist, weil unser Körper ja Energie braucht und wir den Nahrungsmittelverzicht auch nicht mehr gewöhnt sind.

Bei mir ist es leider auch so, dass ich nicht auszuhalten bin, wenn ich Hunger habe. Ich bekomme zunehmend schlechte Laune, wenn ich lange nichts gegessen habe und irgendwann bin ich dann an einem Punkt angelangt, bei dem mich nur ein falsches Wort zum Explodieren bringen kann. Ich bin dann wie eine Furie, wobei ich mich in solchen Momenten dann aber auch selbst nicht ausstehen kann. Ich weiß dann ganz genau, dass ich mich falsch verhalte und völlig überzogen reagiere, wobei ich einfach nichts dagegen tun kann. Ich bin dann extrem gereizt, launisch und auch noch extrem leicht zum Weinen zu bringen, wenn ich Hunger habe. Das ist bei mir ganz extrem.

Ich muss noch nicht einmal so extremen Hunger haben, damit diese Symptome bei mir auftreten. Es reicht schon aus, mehrere Stunden nichts gegessen zu haben oder den ganzen Tag nichts Richtiges zu mir genommen zu haben. Von daher ist es bei mir wirklich sehr wichtig, dass es jeden Tag mindestens eine warme Mahlzeit gibt und dass ich auch nicht so große Abstände zwischen meinen Mahlzeiten habe. Lieber esse ich zu früh, als zu spät etwas.

Bei mir äußert es sich aber auch wirklich sehr extrem, wenn ich Hunger habe. Ich kenne keinen Menschen, bei dem sich Hunger so stark auswirkt. Immerhin bin ich dann nicht nur extrem gereizt und aggressiv sowie extrem emotional, sondern ich werde dann auch sehr lustlos, müde, schlapp und gleichzeitig bekomme ich dann sogar Probleme, richtig zu Sprechen. Ich verhasple mich, wähle falsche Wörter oder vergesse mitten im Satz, was ich sagen wollte, weil mir dann auch einfach die Energie fehlt, zu denken und auch nur einen richtigen Satz zustande zu bringen.

Sobald ich aber etwas esse, ändert sich meine Laune sofort und mit jedem Bissen bin ich wieder besser gelaunt. Wenn ich dann satt bin und etwas gegessen habe, was mir schmeckt, bin ich im Endeffekt sogar richtig glücklich und habe bessere Laune, als je zuvor. Von daher kann man meine Aggressivität aufgrund von Hunger zum Glück auch richtig leicht beheben.

Ich habe eigentlich immer gute Laune, egal ob ich Hunger habe oder nicht. Aber mir macht Hunger allgemein auch nicht so viel aus, da ich es schon fast gewohnt bin.

Das fing schon in der Uni an und hat sich mit den Kindern fortgesetzt. Ich komme meistens erst abends wirklich zum Essen. Mittags esse ich meistens nur eine Kleinigkeit, da ich wenig Zeit habe und wir oft schon kurz nach dem Mittagessen einen Termin haben.

Mein Mann hat aber immer sehr schlechte Laune, wenn er Hunger hat. Aber er ist auch vernünftig und nimmt sich die Zeit zum Essen während ich lieber noch schnell die Küche aufräume.

Bei mir ist es so, dass ich ab einem gewissen Zeitpunkt unausstehlich bin, wenn ich Hunger habe. Es kommt eben darauf an, wie lange ich schon Hunger habe und es leider zeitlich nicht geschafft habe, etwas zu essen zu kaufen oder allgemein etwas zu essen. Mein Freund tut mir dann immer sehr leid, weil ich dann sehr schnell schlecht gelaunt bin und auch ziemlich rumzicken kann, auch wenn er gar nichts dafür kann. Aber ich reagiere dann schon bei Kleinigkeiten über, wenn beispielsweise die Bahn dann nicht pünktlich kommt oder so.

Mein Freund hat dann als Erste-Hilfe-Maßnahme immer etwas zu Essen dabei, wenn er schon ahnt, dass ich wegen Hunger mal wieder unausstehlich sein könnte. Bisher hat es ganz gut funktioniert, wobei ich aber auch versuche, es gar nicht erst soweit kommen zu lassen, dass ich "ausgehungert" bin und deswegen unausstehlich werden könnte.

Mir geht es leider auch so, dass ich schlechte Laune bekomme, wenn ich hungrig bin. Ich fange dann zwar nicht leichter einen Streit an, aber ich merke dann schon, dass ich nicht mehr so ausgeglichen bin, als wenn ich satt wäre. Da ich das weiß, habe ich sowohl zu Hause, als auch bei meiner Arbeit immer einen Schokoriegel für den Fall deponiert. Damit kann ich dann doch recht schnell den Speicher wieder auffüllen und bekomme dann auch schnell wieder bessere Laune.

In meinen Augen ist es etwas völlig normales, dass man unausgeglichen reagiert, wenn man seine Grundbedürfisse - und dazu gehört nun einmal das Bad, aber auch Essen oder trinken sowie Me-Time - über längere Zeit nicht ausreichend befriedigen konnte. Daher erschließt sich mir das Diskussionspotential dieses Beitrags nicht so wirklich.

Ich versuche meine schlechte Laune eigentlich nicht an anderen Menschen auszulassen, vor allem wenn diese Menschen überhaupt nichts dafür können. Außerdem existiert Hunger in der heutigen Gesellschaft doch so gut wie gar nicht. Die meisten Menschen, die wirklich mal erfahren haben, wie sich Hunger anfühlt, haben sich das völlig freiwillig angetan weil sie eine extreme Diät gemacht haben.

Der ganze Rest ist einfach darauf konditioniert, dass es mindestens drei Mal am Tag eine größere Mahlzeit gibt und, dass man sich auch zwischen den Mahlzeiten ständig etwas in den Mund stopfen kann wenn man das Bedürfnis hat. Mit Hunger hat das aber alles nichts zu tun.

Bei mir kommt es klar darauf an, wie groß der Hunger ist. Wenn ich merke, dass es schon dringend ist, dass ich etwas essen muss, werde ich auch schon mal launisch. Zumal ich auch irgendwann Magenschmerzen und Unwohlsein bekomme, wenn ich mir dann all zu lange Zeit lasse, bis ich dann etwas esse. Bei meinem Partner kann ich ebenfalls beobachten, dass er schlechte Laune bekommt, wenn er hungrig ist. Dann kann man nicht viel mit ihm anfangen und wartet am besten, bis er gegessen hat und satt ist. Ich finde es aber davon abgesehen auch normal, dass man irgendwann übellaunig wird, wenn man eben Hunger hat. Die Konzentration lässt dann ja auch oftmals nach und man fühlt sich schlapper.

Ich merke schon, dass ich bei starkem Hunger deutlich schlechter gelaunt bin, schneller gereizt reagiere und mich mit Dingen, die mir normalerweise keine Probleme machen, überfordert oder zumindest eher belastet fühle. Hunger wirkt sich negativ auf meine Frustrations- und Stresstoleranz sowie auf meine Konzentrations- und Leistungsfähigkeit aus. Ich versuche zwar, mir das nicht allzu sehr anmerken zu lassen, aber gelingen tut mir das leider nicht immer. Da kann es schon mal vorkommen, dass ich etwas bissiger antworte oder schneller genervt bin, als wenn ich mich satt und zufrieden fühle.

Allerdings erkenne ich diese Anzeichen bei mir im Alltag sehr gut und kann entsprechend gegensteuern. Ist gerade keine feste Mahlzeit zur Hand oder keine Zeit dafür, hilft auch ein Schluck Saftschorle oder ein Kaffee mit Milch über die gröbste Durststrecke hinweg. Ansonsten kann ich meine Laune auch mit kleinen Snacks verbessern. Sinnvoller sind aber natürlich regelmäßige und ausgewogene Mahlzeiten, worauf ich auch großen Wert lege.