Seid ihr Sparer oder nehmt ihr lieber einen Kredit auf?

Sagen wir mal ihr wollt eine große Anschaffung machen oder vielleicht auch einfach nur heiraten. Ich wisst es schon einige Jahre vorher und nun habt ihr die Wahl, ob ihr spart oder einfach einen Kredit aufnehmt. Eine sichere Arbeit habt ihr, also könntet ihr beides machen. Wie würdet ihr euch entschieden oder wie habt ihr euch entschieden?

Ich war immer schon so eingestellt, dass ich keine Schulden machen wollte. Ich habe auch so gut wie keine Schulden. Sämtliche Dinge bezahle ich immer im Voraus. Da könnte ich kein Auge mehr zudrücken, wenn ich andauernd noch im Hinterkopf hätte, ich müsste das und das anschaffen.

Egal, ob es jetzt um ein Auto, einen Geschirrspüler, einen Trockner oder um das Herrichten meiner Zähne geht, ich spare immer alles zuerst Bar an und bezahle es auch gleich, da ist mir wohler. So habe ich so gut wie keine finanziellen Sorgen und es geht mir wesentlich besser, wie Menschen, die nur dafür arbeiten gehen, einen Kredit ab zu bezahlen.

Natürlich ist es jedem selber überlassen. Ein Großteil der Menschen ist sogar so eingestellt, dass er Kredite aufnimmt und Schulden macht. Allerdings bin ich sehr wahrscheinlich ein gebrandmarktes Kind, da ich ständig im Laufe meines Lebens mit Menschen zu tun hatte, die Schulden gemacht haben und keine Ahnung hatten, wie sie es zurück zahlen sollten.

Ich habe Bafög bezogen und dieses Geld muss ich irgendwann mal zurückzahlen, was ich auch gerne tun will, sobald es mir möglich ist. Aber für Anschaffungen habe ich noch nie Schulden gemacht. Ich finde vor allem den Gedanken befremdlich, dass sich dann etwas in meinem Besitz befindet, was mir noch gar nicht gehört, weil ich es noch nicht abbezahlt habe.

Wenn man das Auto dann zu Schrott fährt, muss man trotzdem weiter abzahlen, obwohl man dann wieder Bus fahren muss und kein Auto besitzt. Wenn man sich verrechnet hat und die Raten nicht mehr zahlen kann, können sie kommen und die Möbel wieder abholen. Sie stehen in meinen vier Wänden, ich benutze sie, aber sie gehören nicht mir. Das fände ich total seltsam.

Daher ist es so. Wenn ich mir etwas nicht leisten kann, dann kaufe ich es nicht. Punkt. Also ich gehöre definitiv zu den Sparern. Aber man kann es sich ja nicht immer aussuchen. Wenn es um Möbel geht, würde ich lieber auf dem Fußboden sitzen und schlafen anstatt Schulden zu machen. Elektronikartikel wie Smartphones oder Kameras sind sowieso Luxusartikel, die man nicht wirklich braucht. Aber es gibt ja auch Situationen, in denen man nicht anders kann.

Wir standen gerade vor der Entscheidung, ob wir einen sehr günstigen Kredit aufnehmen für eine Baumaßnahme, zu der wir verpflichtet sind. Wir haben uns nicht ausgesucht, diese Baumaßnahme durchzuführen. Entweder wir tun es oder wir müssen aus unserem Haus raus. Da kann ich sehr gut verstehen, wenn man einen Kredit aufnimmt. Ebenso kann es sein, dass man ein Auto benötigt, um zu seiner Arbeit zu kommen. Man findet ja nicht immer einen Job um die Ecke oder mit guter Busverbindung.

Außerdem finde ich es fies, wie leicht es einem gemacht wird. Bei Möbelfinanzierungen locken sie so oft mit 0%-Finanzierungen. Im Internet findet man Kleinkredite, deren Anbieter nicht mal bei der Schufa nachfragen. Da kann ich schon irgendwie nachvollziehen, wie den Leuten die Verhältnismäßigkeit abhanden kommt. Das Gespür dafür, dass man sich einen Kredit gut überlegen muss.

Ich gehöre definitiv zu den Sparern. Ich halte nichts von Krediten und auch nichts von Ratenzahlungen. Entweder ich habe die komplette Summe zu Hause und kann es auch so kaufen oder ich lasse es eben.

Ich muss auch mein Bafög in weniger als zwei Jahren zurückzahlen und ich habe keine Lust auf einen Kredit, weil die ja nicht zinsfrei sind und man im Endeffekt mehr zahlen muss als wenn man sich das Geld privat zusammengespart hätte. Aber das stört mich nicht, ich kann gut damit leben. Die gesamte Summe habe ich schon zusammen, also kann hoffentlich nichts mehr schief gehen.

Wenn ich in genau der beschriebenen Situation wäre, dann würde ich definitiv sparen und käme gar nicht auf die Idee, einen Kredit aufzunehmen. Durch einen Kredit macht man sich ja nicht nur abhängig von der Bank, weil man einen monatlichen Betrag zurückzahlen muss. Auch die Zinsen schlagen dann zu buche. Genau die kann man sich aber doch sparen, indem man eben rechtzeitig das Geld zur Seite legt. Wenn man das gut anlegt, bekommt man in der Zeit selber noch Zinsen dafür. Das macht doch deutlich mehr sinn, als einen Kredit aufzunehmen, wenn man den eigentlich bei guter Planung nicht bräuchte.

Natürlich hat man nicht immer die Möglichkeit zu sparen und ich kann es schon verstehen, wenn Menschen einen Kredit aufnehmen, weil sie ihr Auto dringend brauchen, um damit zur Arbeit zu fahren und wenn sie plötzlich ein neues kaufen müssen. Aber so eine Situation oder etwas ähnliches wäre für mich der einzige Grund, einen Kredit aufzunehmen. Wann immer man sparen kann, dann sollte man das meiner Meinung nach auch tun und den Kredit vermeiden.

Wenn man schon einige Jahre weiß dass man heiraten wird, dann kann man auch jeden Monat einen gewissen Betrag ansparen. Ich glaube, es wäre ein ganz schlechter Anfang für eine Ehe, wenn man sich schon hoch verschulden müsste. Das würde ich nicht wollen. Wenn beide eine feste Arbeit haben, lässt es sich sicherlich machen, zumindest den größten Teil anzusparen.

Der Titel passt irgendwie nicht, denn das eine schließt das andere nicht aus. Man kann sparen, ist aber manchmal trotzdem gezwungen, einen Kredit aufzunehmen und wenn es nur eine Hypothek ist, die man aber benötigt.

Ich bin eher der Sparer. Ich hasse es, wenn ich Dinge besitze, die nicht abbezahlt sind. Wir haben nur einen Kredit für unser Haus aufgenommen, da wir natürlich so eine große Summe nicht sparen konnten.

Für große Anschaffungen, wie z.B. ein neues Auto, sparen wir den größten Teil und finanzieren, falls es nicht reicht, nur einen kleinen Teil. Komplett finanzieren würde für mich nicht in Frage kommen, da hätte ich viel zu viel Angst vor einem Unfall.

Unsere Hochzeit haben wir auch aus Ersparten bezahlt. Dafür hätte ich nie einen Kredit aufgenommen. Man kann eben nur in dem Rahmen heiraten, den man sich leisten kann. Mit Schulden in die Ehe starten, käme auf gar keinen Fall in Frage.

Luxusgegenstände zu finanzieren halte ich für die Schuldenfalle Nummer 1. Es ist verlockend, alles sofort zu bekommen und dafür nur wenige Euros im Monat zu bezahlen. Doch Kleinvieh macht auch Mist und viele Leute verlieren einfach den Überblick. Das hat auch nichts mit dem Einkommen zu tun. Bei entsprechend vielen Kreditverträgen nutzt einem ein gutes Einkommen auch nicht mehr.

Ich bin Sparer durch und durch. Mir würde es nie in den Sinn kommen einen Kredit aufzunehmen, auch wenn die Zinsen noch so billig sind oder gar gegen Null tendieren. Dabei hätte ich nicht einmal die Unsicherheit der Rückzahlung oder eine mögliche Verschuldung im Hinterkopf sondern eher die Schulden an sich. Ich bin so erzogen worden dass man für etwas spart wenn man eine größere Anschaffung plant und das ist auch gut so.

Natürlich gerät diese Konstruktion sehr schnell ins Wanken wenn man plötzlich mehrere Großausgaben hat die so nicht geplant werden konnten. Wenn also kurz nacheinander das Auto kaputt ist und man darauf angewiesen ist, dass Dach undicht ist und die Zahnbrücke fällig wird dann gilt das natürlich nicht. Da muss man natürlich handeln bevor die Schäden größer werden oder man nicht mehr zur Arbeit kommt um das dringend benötigte Geld zu verdienen. Wobei es auch hier andere Möglichkeiten gibt, zum Beispiel erst einmal ein billiges gebrauchtes Fahrzeug zu kaufen, das Dach nur provisorisch auszubessern oder für einen gewissen Zeitraum mit einem Plastezahn als Provisorium herumzulaufen.

Natürlich bringt das Einschränkungen mit sich. Aber ich denke wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Ein Kredit wäre da natürlich viel bequemer, aber man muss ja nicht immer unbedingt den bequemsten Weg wählen.

Ich hatte schon einmal einen kostenlosen Kredit für einen Autokauf von meinem Arbeitgeber über 3000 DM in Anspruch genommen, rückzahlbar in sechs Monatsraten. Ich hatte sogar diese 3000 DM selber als damals noch mit sechs Prozent Zinsen als hochverzinstes Sparpapier liegen. Ich wollte die schönen Zinsen noch mitnehmen was ich auch für das halbe Jahr noch tat, trotzdem fühlte ich mich totunglücklich als jeden Monat 500 Mark von meinem Konto abgezogen wurden. Immer stand da „Rate Darlehen“ und „Schuldner“ auf meinem Kontoauszug. Ich hätte das am liebsten alles rückgängig gemacht, das ging aber leider nicht.

Ich bin ein Sparer. Nur wenn es keinen anderen Ausweg gibt und zum Beispiel es wirklich notwendig ist, einen Kühlschrank zu kaufen, weil dieser ausgefallen ist, würde ich einen Kredit aufnehmen, wobei ich wohl die Möglichkeit nutzen würde und bei meinen Verwandten um Geld fragen würde.

Kredite haben wohl etwas positives, weil man bei Bewilligung (bei einen sicheren Job ganz einfach) das Geld sehr schnell erhält. Aber sollte man mal einfach nicht die Rate tilgen können, dann hat man ein Problem. So wüsste ich selbst, dass ich mir nun diese Anschaffung leisten könnte. Oder es ist auch leichter, Verwandte zu vertrösten, wenn man mal ein Monat kein Geld zurück geben kann. Zumindest wenn man eine gute Familie hat.