Seid ihr schon mal gekündigt worden?
Eine Kündigung ist ja heutzutage nichts Außergewöhnliches, aber bisher hatte ich damit noch nichts zu tun. Hattet ihr denn schon mal etwas mit einer Kündigung zu tun und was wurde denn da als Begründung angegeben? Habt ihr euch gegen diese Kündigung gewehrt oder diese widerstandslos akzeptiert?
Ich bin noch nie gekündigt worden. Stattdessen war das bei mir immer so, dass entweder der befristete Vertrag ausgelaufen ist oder aber ich gekündigt habe, was aber verschiedene Gründe hatte. Kündigungen sind in meiner Branche eher selten, da die befristeten Verträge mehr oder weniger Standard sind. Wenn man eine Person loswerden möchte, wartet man einfach ab, bis der Vertrag ausläuft und beantragt keine Verlängerung, sodass sich das Thema von selbst erledigt.
Ich hatte mal eine geringfügige Putzstelle, bei der mir dann irgendwann gesagt wurde, dass eine neue Mitarbeiterin nun zusätzlich auch die Reinigung der Räumlichkeiten übernehmen würde. Das war für den Chef wohl rentabler. Ich fand es nicht so schlimm, da ich nicht viel verdient habe und der Verdienst dann eigentlich nur für die Fahrtkosten zur Putzstelle drauf gegangen sind. Ansonsten wurde mir noch nicht gekündigt.
Ja, leider schon des Öfteren. Beim letzten Mal wurde meine Stelle vom Landkreis wegrationalisiert, sehr zum Leidwesen meiner Chefin, die nun meinen Job mitmachen muss. Aber ich bin dort immer noch ehrenamtlich in anderen Bereichen aktiv, es handelt sich um eine soziale Einrichtung.
Vor etwa 1,5 Jahren wurde mir ein Job gekündigt, weil sich ein Kunde über meine Frisur beschwert hat, ich trug die Haare damals knapp schulterlang. Große Chancen sich zu wehren hat man nicht, da es eine Probezeitkündigung war. Obwohl ich damals durchaus einen Frisurwechsel in Erwägung zog, habe ich diesen dann aufgrund exakt jener Erfahrung ausgeschlossen, mittlerweile gehen meine Haare schon über die Brustwarzen hinaus.
Die schlimmste Kündigung hatte ich jedoch 2011. Da zwei weibliche Auszubildende mich nicht mochten, wurden sie in meiner erste Woche beim Chef vorstellig mit der Lüge, ich hätte sie "belästigt". Das gab einigen Wirbel, von der Kündigungsschutzklage über zwei Instanzen bis hin zur entsprechenden Strafanzeige gegen die Gören. Letztere wurde eingestellt, Verleumdungen sind schwierig, weil man als Opfer in der Beweispflicht ist, nicht umgekehrt.
Betriebsintern wurde es lt. eines befreundeten Insiders geklärt und die zwei haben ihre Lüge wohl zugegeben. Anstatt sich hinter mich zu stellen, entschied sich der Chef jedoch vor Gericht zu lügen, dass sich die Balken biegen, nur um das zu vertuschen und zwar auf widerwärtigstem Niveau. Selten so einen schäbigen Charakter getroffen.
Ich verlor die Prozesse, wie soll man auch etwas beweisen, dass man nicht getan hat. Die Erfahrung hat mich in jedem Fall hochtraumatisiert und ich habe jedes Vertrauen in Arbeitgeber verloren. Heute bin ich mein eigener Chef und arbeite allein. Keinen Bock mehr auf diesen ganzen Scheiß!
Ich wurde auch noch nie gekündigt. Meine erste Arbeit war nur befristet, diese ist dann mit den Vertrag automatisch abgelaufen. Bei meinem zweiten Arbeitgeber habe ich selbst gekündigt. Nach der Geburt unseres zweiten Sohnes konnte ich meine frühere Arbeit leider nicht mehr machen. Deshalb bin ich in die Selbständigkeit gewechselt. Und da bin ich bis heute tätig.
Ich habe bereits schon mehrere Male einen Job gekündigt, um die Firma zu wechseln, aber da es hier um Kündigungen durch den Arbeitgeber geht, berichte ich von meiner bisher einzigen Kündigung dieser Art.
Damals war ich noch in der Probezeit und hatte bereits nach 2 oder 3 Wochen in dem Betrieb wieder angefangen, nach einem neuen Arbeitsplatz zu schauen. Bereits nach der kurzen Zeit merkte ich schon, dass ich dort nicht allzu lange bleibe. Man hielt sich nicht an Absprachen, hinter meinem Rücken wurden Gerüchte gestreut und insgesamt fühlte ich mich nicht wohl dort. Ich sollte Arbeiten erledigen, die nicht für weibliche Arbeitnehmer geeignet sind und die Zudem nicht dem entsprachen, was im Vorfeld besprochen und im Arbeitsvertrag festgehalten wurde.
Als ich dann noch Aufgrund der Arbeitsumstände krank wurde und längere Zeit ausgefallen bin, war es für mich nur eine Frage der Zeit, bis vom Unternehmen die Kündigung ins Haus flattert. Wenn ich früher einen anderen Arbeitsplatz gefunden hätte, hätte ich auch selbst gekündigt, aber da ich krank geschrieben war, lief es auch nicht besonders gut mit der Jobsuche. Zuerst wollte ich auch wieder auf die Beine kommen. Aber die Kommentare des Vorgesetzten am Telefon, wenn ich mich bzgl. der Dauer der Krankheit gemeldet habe, waren eindeutig. So wurde ich bereits nach 14 Tagen gefragt, ob man für mich einen Ersatz suchen müsste.
Es kam dann, wie erwartet, zum Ende der Probezeit die Kündigung. Diese habe ich dann anstandslos akzeptiert, auch wenn nicht alles Korrekt in dem Unternehmen gelaufen ist. Ich wollte nur noch da aufhören, zu arbeiten und war dann auch glücklich, als kurz nach der Kündigung noch die Zusage zum neuen Job in der Post war. So konnte ich nahtlos in ein neues Unternehmen wechseln.
Ich hatte einmal den Fall, dass meine Abteilung geschlossen wurde. Ich hätte dann die Möglichkeit gehabt mich für einen anderen Standort zu bewerben und hatte auch schon Empfehlungsschreiben und alles, aber dann habe ich überraschend schon auf meine erste Bewerbung bei einer anderen Firma eine Zusage bekommen. Also habe ich die Abfindung genommen und bin gegangen.
Von diesen betriebsbedingten Geschichten mal abgesehen sind Kündigungen in meiner Branche aber eher unüblich. Üblich sind befristete Verträge, die nicht verlängert werden, wenn man den Mitarbeiter loswerden will.
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