Seid ihr schon einmal dem Lookismus zum Opfer gefallen?
Bei Lookismus handelt es sich um eine Diskriminierung aufgrund des Aussehens. So wird blonden Frauen ja oft nachgesagt, nicht besonders schlau zu sein. Das kann sich in einfachen Witzen äußern aber auch in richtiger Benachteiligung. Aber auch besonders attraktive aber auch Menschen, die als weniger attraktiv gelten, können so irgendwelche Benachteiligungen erhalten.
Vielen sehr attraktiven Menschen wird ja oft nachgesagt, sich nur um ihr Aussehen zu kümmern und sich für kaum etwas anderes zu interessieren - was ihnen auch berufliche Nachteile verschaffen kann. Allerdings geht es ja auch umgekehrt. Seid ihr schon einmal dem Lookismus zum Opfer gefallen? Wie hat sich das bei euch geäußert?
Ich bin schon immer eher schlank und bei einem Praktikum hat man mir aufgrund dessen nicht zugetraut etwas Schweres zu tragen. Letztendlich war es für mich nicht so schwer und ich habe es tragen können, was dann doch erstaunt hat. Ich denke, dass Vorurteile ganz normal sind und man einfach gemeinsam dafür sorgen muss, dass diese aus der Welt geräumt werden.
Das Wort ist saublöd. Aber es ist ja auch eigentlich eine Binsenweisheit, dass Diskriminierung an so ziemlich jeder Front stattfinden kann und dass Leute, die dem gängigen Schönheitsideal eher entsprechen, handfeste Vorteile haben verglichen mit denen, die von den Genen nicht so begünstigt wurden. Soweit ich weiß, wurde durch Studien bestätigt, dass attraktive Menschen auch für intelligent, sympathisch und erfolgreicher gehalten werden als ihre schrumpeligeren Artgenossen, und das schlägt sich auf alle möglichen gesellschaftlichen Aspekte nieder.
Von daher halte ich es auch für reichlich überheblich, als konventionell attraktiver Mensch dann zu jammern, dass man ja nur auf das Äußere reduziert werde, oder dass einem im Praktikum 1997 tatsächlich dieses oder jenes nicht zugetraut wurde. Auch die durchschnittlichen bis hässlichen Menschen werden auf ihr Äußeres reduziert, nur profitieren diese erheblich weniger davon.
Von mir selber kann ich nicht beurteilen, ob ich jemals ungerechtfertigte Vor- oder Nachteile aufgrund meines Äußeren hatte, da ich ja keinen Vergleich habe. Ich war nie schön und bin dann hässlich geworden, sondern sehe immer gleich 08/15 aus und mein direktes Umfeld sieht auch nicht aus wie von den Göttern gemeißelt. Vielleicht würde ich andere Erfahrungen machen, wenn ich in der Medienbranche tätig wäre oder ähnliches.
Ich glaube, dass fast jeder mehr oder weniger wegen seines Aussehens Vorurteilen begegnet ist. Rothaarige sind früher als Kind gehänselt worden. Als gut aussehende Jugendliche wurden ihnen besondere Eigenschaften sexueller Natur, wie etwa Leidenschaft zugeschrieben. Manche Namen werden negativ bewertet. Langhaarige galten als faule Hippies. Kurzhaarige mit Stoffhose als Spießer mit konservativer Grundhaltung. Blondinenwitze waren mal in. Und so weiter und so weiter. Kleine Späßchen hält man aus. Schlimm ist es, wenn echte Diskriminierung aufgrund des Aussehens stattfindet.
Ich wurde früher als Kind wegen meiner rot-blonden Haare und den Sommersprossen gehänselt. Da kamen dann Sprüche wie : Rote Haare, Sommersprossen, dass sind Teufels Artgenossen. Es hielt sich aber zum Glück in Grenzen. In Zeit meiner Ausbildungssuche habe ich auch noch mal etwas bei einem Vorstellungsgespräch erlebt, dass sich auf das Äußere bezog und total unangemessen war.Ich denke, dass die Meisten schon mit solchen Beleidigungen zu tun hatten. Gerade im Kinder oder Teenageralter wird das sicherlich recht häufig sein.
Man wird doch schon diskriminiert, wenn man irgendwie ausländisch aussieht, weil man Ausländern weniger Kompetenzen und irgendwie "asoziales Verhalten" andichtet, wobei das gar nicht stimmen muss. Dabei kann die Person auch einen rein deutschen Namen haben, das ist völlig egal.
Zu behaupten, dass es Diskriminierung wegen des Aussehens gar nicht gibt, ist in meinen Augen ziemlich realitätsfern. Ich würde mir auch nicht einbilden, dass ich etwas "besonderes" bin, nur weil mir das mal passiert ist. Das kommt doch ständig vor, nur wird das nicht immer so offen den Betroffenen gezeigt.
Ich wüsste jetzt nicht, wie ich das überhaupt messen soll. Es sagt doch niemand "sie haben den Job nicht bekommen weil ich ihre Nase nicht mag". Es sagt mir auch niemand "sie haben den Job nicht bekommen weil wir keine Frau im Team haben wollen", obwohl dieses Szenario tatsächlich wesentlich realistischer ist als das mit der Nase.
Und selbst wenn mich jetzt jemand tatsächlich wegen meiner Nase abgelehnt hätte. Würde er sich das selber überhaupt eingestehen? Ist es nicht wahrscheinlicher, dass das eine unbewusste Entscheidung ist, die rational mit mangelnden Qualifikationen oder etwas ähnlichem begründet wird?
Ich habe mal gelesen, dass größere Männer im Durchschnitt mehr verdienen. Aber es stellt sich doch niemand hin und vermisst seine Mitarbeiter und kalkuliert basierend darauf das Gehalt. Es würde auch kein Chef sagen, dass er den größeren Mitarbeitern mehr bezahlt und er tut das wahrscheinlich auch wirklich nicht. Trotzdem ergibt sich dieses Bild wenn man eine sehr große Anzahl an Männern betrachtet.
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