Seid ihr manchmal ein wenig hypochondrisch?
Ich kenne eine Frau, die hat ständig was anderes und die Ärzte verzweifeln an ihr, weil sie nichts feststellen können. Wenn sie von einer Krankheit liest, dann hat sie diese Krankheit auch und wenn eine Frau Hodenkrebs bekommen könnte, dann würde sie bestimmt auch daran erkrankt sein.
Ich kann so etwas nicht so verstehen, weil man doch wirklich Glück hat, wenn man nicht krank ist und daher frage ich mich, warum manche so hypochondrisch sind. Seid ihr auch ab und an hypochondrisch? Wie macht sich das bemerkbar bei euch? Kennt ihr Leute, die hypochondrisch sind?
Ich finde da muss man ein wenig differenzieren. Hat die Frau wirklich nichts oder wollen die Ärzte nichts feststellen? Nicht alle Ärzte haben wirklich die Motivation, die Ursache für die Beschwerden zu finden und oftmals wird dann ein Symptom oder gleich mehrere als "psychosomatisch" oder "hypochondrisch" abgestempelt, obwohl das gar nicht stimmt.
Meine Großtante klagte vor kurzem über Schmerzen im Unterbauch und suchte auch Ärzte auf, die aber behauptet haben, dass sie sich das nur einbilden würde und dass da nichts wäre. Tja, kurze Zeit später ist der Blinddarm geplatzt und sie konnte gerade so gerettet werden. So viel zum Thema "Einbildung".
Meine Tante klagte mal über chronische Müdigkeit und Schlaffheit und war deswegen auch beim Arzt und hat sich untersuchen lassen. Der hat angeblich auch nichts gefunden und hat ihr nur unterstellt, dass sie sich das ganze nur einbilde, dass sie faul sei und nicht arbeiten wolle. Sie hat den Arzt gewechselt und es hat sich herausgestellt, dass sie Krebs in der Schilddrüse hatte, den sie aber mittlerweile überlebt hat. Auch hier so viel zum Thema "Einbildung".
Ich wäre also eher vorsichtig mit solchen Äußerungen, den Ärzten immer Recht zu geben, wenn sie jemandem psychosomatische Probleme unterstellen oder sogar Hypochondrie. Ärzte sind keine Götter in weiß und übersehen auch vieles mehr oder weniger bewusst. Außerdem finde ich es schwierig, sich ein Urteil über eine Person bzw. einen Patienten zu bilden, wenn man diese Person gar nicht aus der Nähe kennt.
Meine Mutter hat das leider auch. Sie hat im Monat wirklich viele Arzttermine und bildet sich Schmerzen ein, die sie nicht haben kann. Wobei es ihr scheinbar um die Aufmerksamkeit geht. Bei ihr dreht sich alles darum Mitleid zu bekommen, bei anderen Menschen funktioniert das auch super, aber ich möchte das nicht so gerne unterstützen. Weswegen ich ihr Aufmerksamkeit aus normalen Situationen heraus gebe und der Rest der Familie macht es bei diesen Herumfahren über Schmerzen.
So kann man auch durchaus viele Menschen beeinflussen. Man kann beispielsweise im Fernsehen sagen, dass es eine Krankheitswelle mit den und den Symptomen gibt, welche im Krankenhaus behandelt werden müssen und schwups sind die Krankenhäuser voller Menschen, die sich das einbilden zu haben. Das beeinflusst die Psyche.
Ramones hat geschrieben:Meine Mutter hat das leider auch. Sie hat im Monat wirklich viele Arzttermine und bildet sich Schmerzen ein, die sie nicht haben kann. Wobei es ihr scheinbar um die Aufmerksamkeit geht.
Ich kenne deine Mutter nicht, aber da es deine Mutter ist, gehe ich davon aus, dass du sie besser kennst als die Ärzte. Hältst du es für möglich, dass sie Aufmerksamkeit will und sich vernachlässigt fühlt, weil du und auch dein Bruder dieses Jahr heiraten wollt und deswegen sehr viel mit den Hochzeitsvorbereitungen zu tun habt? Wenn es daran liegen würde, müsste sich ihr Verhalten ja theoretisch legen, wenn die Hochzeiten beide vorbei sind und sie theoretisch mehr Aufmerksamkeit von ihren Kindern und Schwiegerkindern bekommen kann.
Ich glaube manchmal, dass ich hypochondrisch bin. Ich habe sehr oft Schmerzen, die unerklärlich sind. Und wenn es mir gut geht, dann denke ich immer, dass ich mir das nur einbilde. Wenn ich aber länger gesessen habe oder eben auch sehr viel gelaufen bin, kann ich ohne Schmerzmittel nicht sein. Die Knochen tun mir dann höllisch weh und die Gelenke schwellen auch an. Es ist Arthrose, die aber nicht immer schmerzt.
Auch habe ich manchmal das Gefühl, dass ich mir Krankheiten einbilde, weil mein Blutbild erstklassig ist, meine Asthmawerte auch gut sind, wenn ich diese Tests mache und dennoch manchmal keine Luft bekomme und mit dicken Füßen zu tun habe.
Ich denke, dass man nicht unbedingt hypochondrisch veranlagt sein muss, wenn man Schmerzen hat oder wenn man sich nicht gut fühlt. Auch wenn der Arzt nichts feststellen kann oder an der falschen Stelle sucht. Aber wer hat schon Lust immer zu einem anderen Arzt zu gehen, wenn es vorübergehend hilft schmerzfrei zu sein. Deswegen wäre ich sehr vorsichtig, was Hypochondrie angeht. Denn gerade Schmerzen sind wirklich nicht immer direkt zuzuordnen und richtig zu diagnostizieren.
Es gibt Situationen, in denen ich einen Hang zur Hypochondrie habe. Ich hatte z.B. früher die Angewohnheit, Symptome die ich hatte im Internet zu recherchieren.
Vor den Abiturprüfungen war ich oft etwas benommen und erschöpft. Ich hatte Kopfschmerzen und hatte das Gefühl, manchmal unscharf zu sehen, obwohl der Augenarzt bestätigte, dass mit meinen Augen alles im grünen Bereich war und es keine Änderungen gab.
Da die Ärzte mir keine befriedigende Antwort lieferten, nahm ich es selbst in die Hand und googelte meine Symptome. Nach meiner Recherche war ich mir fast sicher, dass ich einen Gehirntumor haben musste.
Heute ist mir bewusst, dass meine Kopfschmerzen und meine Erschöpfung situationsabhängig waren und nichts mit einem Gehirntumor oder Ähnlichem zu tun haben. Ich fange nur leicht an mich hereinzusteigern, wenn ich von solchen Krankheiten lese, die genau auf meine Symptome zutreffen.
Anderes Beispiel: Wenn ich vom Arzt Medikamente verschrieben bekomme, mache ich oft den Fehler und lese mir den Beipackszettel und somit auch den Absatz über die Nebenwirkungen vor der Einnahme durch. Danach habe ich wirklich das Gefühl, dass ich diese Nebenwirkungen auch wirklich habe. Dabei entsteht das alles nur im Kopf.
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