Seid ihr gerne als Zuschauer bei Poetry Slams dabei?

Ich bin seit einiger Zeit riesiger Fan von Poetry Slams, also Dichterwettstreiten und mir macht es unheimlich viel Spaß, bei solchen Veranstaltungen als Zuschauer dabei zu sein. Ich finde, dass die Texte oftmals etwas von Comedy haben und oftmals geht es auch entsprechend lustig zu, wenn die Texte sehr ironisch sind und man lachen muss. Gleichzeitig finde ich die Texte dann aber auch so gut geschrieben und auf so einem hohen Niveau verfasst, dass ich richtig begeistert bin.

Bei mir an der Uni gibt es auch hin und wieder Poetry Slams, wo ich dann auch ganz gerne als Zuschauerin dabei bin und auch sonst schaue ich sie mir gerne im Internet an. Dabei konnte ich sogar meinen Freund dafür begeistern, der nun auch hin und weg davon ist, obwohl er am Anfang eher skeptisch war, als ich ihm das erklärt hatte.

Seid ihr auch gerne als Zuschauer bei Poetry Slams dabei oder interessiert euch so etwas nicht? Schaut ihr euch die Poetry Slams vielleicht sogar lieber im Internet an? Und wie viel Geld würdet ihr höchstens für eine Eintrittskarte ausgeben?

Im Internet habe ich das bisher noch nie geschaut, immer nur live bei kleinen Veranstaltungen. Das erste Mal wurde ich darauf zufällig aufmerksam, als ich selbst Teil einer Veranstaltung war, die sich "Poeten gegen Sänger" nennt und auch zurzeit noch regelmäßig stattfindet. Ich hatte mich dafür angemeldet, weil ich gern singe und das auch gern vor anderen Leuten mache, die Anzeige für diese Veranstaltung habe ich in unserem Uni-Netzwerk gesehen. Ich wusste also vorher nicht wirklich, was mich dort erwartet.

Diese Veranstaltung, auf der mir der Poetry Slam das erste Mal begegnet ist, hat einen positiven Eindruck auf mich hinterlassen und ich war bisher schon dreimal dabei, allerdings immer als Teilnehmerin, ich bin also noch nie des Poetry Slams wegen auf einer Veranstaltung gewesen, habe mir das aber schon lang mal vorgenommen. In meiner Stadt gibt es zu diesem Thema viele Veranstaltungen, eine Studentin, die hier an der Uni studiert, ist eine sehr erfolgreiche "Slammerin" und hat schon bei einigen Meisterschaften erfolgreich mitgemacht. Sie steckt viel Arbeit in ihre Veranstaltungen und möchte, dass der Poetry Slam noch bekannter wird.

Ich selbst habe von ihr auch schon Slams gehört, die mir sehr gefallen haben. Es gab jedoch auch Teilnehmer, die mich gelangweilt haben oder schlichtweg mit ihrer Art des Vortragens nicht überzeugt haben. Besonders gern höre ich Menschen zu, die gekonnt mit der deutschen Sprache spielen, Kenntnis über rhetorische Mittel verfügen und die Sprache an sich als etwas Künstlerisches verstehen und darüber reflektieren.

Ich liebe Poetry-Slams, am liebsten in der Live-Version. Das erste Mal war ich auf einem Poetry-Slam, welcher sich "Rosenkrieg" nannte. Man bekam beim Eintritt von nur 3.- € eine Rose ausgehändigt. Diese diente als Abstimmung. Durch Hochhalten der Rose wurde abgestimmt, welcher der Slammer in die nächste Runde kommt. Jeder Slammer hatte nur eine begrenzte Redezeit, welche von der Jury sehr streng gestoppt wurde.

Dadurch war es gar nicht schlimm, wenn mal ein vom Slammer vorgetragenes Stück so gar nicht gefallen hat. Die beiden Besten traten in der letzten Runde gegeneinander an. Hier erfolgte die Abstimmung, indem man die Rose auf die Bühne warf. Der Slammer, welcher die meisten Rosen erhalten hatte, war somit der Gewinner. In den ersten Runden, durfte man durch Hochhalten der Rose auch für mehrere Teilnehmer voten. In der letzten musste man sich für eine Person entscheiden.

Ich mag grundsätzlich No-Name-Künstler. Ich finde, dass deren Werke oft besser sind, als von Profis. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ein kleines Nachwuchstalent Texte über das schreibt, was ihn selbst interessiert oder was ihm wichtig ist seinen Mitmenschen mitzuteilen. Er schreibt eher für sich selbst, Profis schreiben oft fürs Publikum.

Bei uns gab es das nun auch schon ein paar Mal. Dieses Jahr habe ich mir die Zeit genommen und bin mal hingegangen. Der Eintritt war frei, da es sich um eine sehr kleine Veranstaltung in einem Café handelte. Dennoch war es sehr schön und auch irgendwie sehr familiär in diesem Rahmen. Generell finde ich es schön den Zeitgeist der Personen zu sehen, ihre Gedanken zu hören und auch neue Künstler kennenzulernen.