Seid ihr eher gute oder schlechte Verlierer?
Wenn ich mich mal mit Gesellschaftsspielen oder auch diversen Kartenspielen mit anderen beschäftige, dann mache ich das nur so und ob ich nun gewinne oder verliere, das ist mir dann eigentlich egal. Mein Mann ist da schon aber ein ganz anderer Typ und ist schon regelrecht besessen darauf zu gewinnen und ärgert sich regelrecht wenn er mal verliert. Wie ergeht es euch denn dabei, wenn ihr mal irgendetwas spielt? Nehmt ihr es auch gelassen, wenn ihr mal verliert oder ärgert ihr euch auch mitunter sehr darüber und seid vielleicht auch schlechte Verlierer?
Mir ist es gar nicht so wichtig immer zu gewinnen. Für mich steht eher der Spaß und die gemeinsame Zeit mit Angehörigen im Vordergrund und den kann man auch haben, wenn man verliert. Ich kenne durchaus Spiele, bei denen ich meistens verliere und eine Freundin dabei meistens gewinnt. Ich spiele sie aber trotzdem gerne, weil es einfach Spaß macht, gemeinsam zu spielen.
Wenn jemand schlecht verlieren kann, frage ich mich automatisch, ob die Eltern in der Erziehung versäumt haben, so eine elementare Eigenschaft beizubringen im Leben oder ob man so starke Minderwertigkeitskomplexe hat, dass man sich von einer Niederlage direkt persönlich angegriffen und minderwertig fühlen kann. Ich kann beides auf jeden Fall gar nicht nachvollziehen.
Ich bin in diesem Fall sehr ehrlich. Ich bin eine total schlechte Verliererin. Ich hasse es zu verlieren, vor allem Spiele die ich extrem gerne und oft spiele/gespielt habe. Früher, als ich mit meinen Eltern noch Brettspiele gespielt habe, war ich eines dieser Kinder, das total bockig die Spielfiguren durch die Gegend geworfen und dann 'nen Abgang gemacht hat.
Ich kann Gesellschaftsspiele nicht leiden, weil ich entweder die Regeln nicht kapiere oder weil es mir schlicht egal ist, wer gewinnt. Das macht mich natürlich weder zu einer guten Spielerin noch zu einer guten Verliererin, weil ich mir dann immer denke: Na toll, zwei Stunden für das blöde Gewürfle drangegeben und dann doch verloren. Mir erschließt sich der Sinn solcher Spiele generell nicht wirklich.
Umgekehrt habe ich daher auch Verständnis für "schlechte Verlierer", solange sie sich nicht gerade auf den Boden werfen und um sich schlagen. Einerseits geht es ums Gewinnen, andererseits darf man aber auch nicht zu ehrgeizig sein oder sich gar anmerken lassen, dass man enttäuscht oder frustriert ist, wenn man nicht gewinnt.
Wieso spielt man dann, wenn man sich gefälligst immer zu freuen hat, egal, ob man selbst oder jemand anders gewinnt? Ich finde es auch gerade bei Kindern oft etwas viel verlangt, immer gute Verlierer sein zu müssen oder umgekehrt zu erwarten, dass sie Spiele toll finden, bei denen es keine Gewinner gibt, was dann ja nur noch in komplett sinnfreies Gehampel ausartet. Man kann ja unterschiedliche Spiele spielen, bei denen mal die Schnellen, mal die Cleveren und mal die sozial Kompetenten ihre Stärken ausspielen können.
Wenn ich spiele, will ich natürlich auch gewinnen, alles andere ergibt für mich auch keinen Sinn. Natürlich soll das ganze auch Spaß machen und ausgewogen sein, sonst ist das auch irgendwie witzlos. Aber wenn ich mir vorstelle, dass ich den ganzen Abend verliere, würde mir das auch keine Freude machen und mich irgendwann nerven. Ich kann mich nur einmal mit Schrecken an ein Spiel erinnern, dass ich so kreuzdoof fand, dass ich froh gewesen wäre, ganz schnell zu verlieren und erlöst zu werden, irgend so ein nerdiges Spiel über Stunden, dessen Regeln fast einen Bachelor verlangt hätten.
Da war es mir dann auch wirklich egal, ob ich haushoch verliere. Ich weiß nicht einmal, ob das so war, vermutlich. Ich habe aber auch keine Probleme zu verlieren, vor allem, wenn mir das Spiel ansonsten eine Menge Spaß gemacht hat und man viel lachen konnte. Sehr ärgerlich finde ich es, wenn jemand anders das gar nicht kann und anfängt, Spielsteine durchs Zimmer zu werfen. Wie soll man einen erwachsenen Menschen noch ernst nehmen, der wegen eines Spiels die Sachen durch den Raum wirft? Einmal habe ich das wirklich erlebt und es gab am Ende einen riesigen Streit.
Außerdem mag ich es nicht, wenn Leute nicht richtig mitspielen, immer verschwinden, alles gar nicht ernst nehmen, aus allem einen Witz machen und gar kein richtiges Spiel zustande kommen will. Das ist dann das andere Extrem. Auch dann kann man es gleich ganz lassen.
Ich spiele um Spaß zu haben und da ist es mir auch nicht so wichtig, ob ich gewinne oder verliere. Natürlich möchte ich auch gerne gewinnen, gerade wenn jemand dabei ist, der sehr überheblich ist und immer meint, dass er der Beste ist. Aber ich finde, dass der Spaß darunter leidet, wenn man es zu verbissen sieht.
Ich kenne jemanden, der ein Problem damit hat, wenn er verliert. Das ist teilweise auch wirklich nicht lustig und macht dann auch keinen Spaß mehr. Allerdings hat er auch nie gelernt zu verlieren und in sein Kindheit hat man ihn immer gewinnen lassen. Das macht sich natürlich schon bemerkbar und ich finde das schon sehr schade. Das macht dann vieles kaputt.
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