Seid ihr auch immer kurz vor Dienstbeginn auf der Arbeit?
Es kann sein, dass es jetzt nur mich und meine Branche in der Krankenpflege beginnt, aber bei uns ist es eigentlich üblich, dass man ein paar Minuten vor Dienstbeginn auf der Station ist. Zum Beispiel zum Frühdienst, der um 6.00 anfängt, ist es dann gerne gesehen, wenn man schon fünf Minuten eher da ist und sich dann eben schon seine Stifte hinlegt, seine Zettel rausholt und sich vor allem hinsetzt.
Ich finde es super nervig, wenn Leute erst um punkt 6.00 Uhr kommen und dann erst anfangen ihren ganzen Kram zusammen zu suchen. Das ist dann am Ende immer Zeit, die ich länger bleiben muss, weil ich es dann nicht mehr schaffe in der vorgegebenen Zeit meine Übergabe zu machen und irgendwann möchte man ja auch mal nach Hause.
Wie ist es bei euch? Seid ihr auch schon immer lieber ein paar Minuten früher da und sortiert euch alles zurecht? Oder gehört ihr eher zu der Gruppe, die auf den letzten Drücker kommt? Grade für letzteres wäre es noch interessant zu wissen, in welcher Branche ihr arbeitet.
Obwohl ich unzufrieden mit meiner Anstellung bin, sind die flexiblen Arbeitszeiten ein großes Plus. Ich habe allerdings auch einen typischen Bürojob. Meinem Chef ist es lediglich wichtig, dass die Arbeit rechtzeitig erledigt wird. Auf eine Stunde früher oder später kommt es da nicht wirklich an.
Ich hatte aber auch schon einen Job, bei dem es ganz anders aussah und wir richtige Akkordarbeit gemacht haben. Teilweise bin ich während einer Schicht nicht einmal auf die Toilette gegangen, weil ich Angst hatte, die Zeit würde mir dann nach hinten raus fehlen. Da war es auch ungeschriebenes Gesetz, dass man fünf Minuten früher als geplant erschienen ist. Leider hielt uns das je nach Arbeitspensum nicht davon ab, trotzdem etwas länger zu arbeiten. Es gab aber auch keine Übergabe.
Ich bin - freiwillig und unbezahlt - jeden Tag eine halbe Stunde vor Dienstbeginn auf der Arbeit. Zwar ist mir bewusst, dass ich meinem Arbeitgeber dadurch Unmengen an Lebenszeit und Arbeitskraft schenke, die ich vielleicht auch anders investieren könnte, aber ich fände es unvorstellbar, erst kurz vor knapp auf der Arbeit zu erscheinen und dann sofort in den stressigen Alltag geworfen zu werden.
Relativ zeitnah nach Dienstbeginn fangen nämlich schon die ersten Besprechungen und Termine an, und ich muss zu diesem Zeitpunkt schon komplett Bescheid wissen, was über den Vortag oder das Wochenende so passiert ist, welche akuten Anliegen vorliegen und wie ich mich zeitlich strukturiere, um allen meinen Pflichten nachzukommen.
Zudem habe ich noch administrative Aufgaben und Dokumentationsarbeit zu erledigen, die ich manchmal erst am Folgetag fertigstellen kann, ohne ordentliche Überstunden zu machen. Alles in allem profitiere ich von meiner inoffiziellen zusätzlichen Arbeitszeit, weil ich so wesentlich besser organisiert und entspannter in den Tag starten und meistens am Ende des Tages auch pünktlich gehen kann, was mir andernfalls sicher nicht möglich wäre.
Ich habe in dem Sinn keinen Dienstbeginn und arbeite zum Teil zu Hause mit flexiblem Arbeitszeiten, aber es kommt tatsächlich vor, dass ich früher als abgesprochen in der Firma bin.
Wenn wir uns als Team treffen schaue ich vorher, dass unser Besprechungsraum hergerichtet ist und alles parat liegt, was wir brauchen. Ich finde es für die Arbeit einfach angenehmer wenn man direkt in eine einladende Atmosphäre kommt und sich nicht erst noch eine Stuhl suchen oder einem Kabel hinterher rennen muss.
Erwartet wird das aber nicht und ich würde es mir auch verbitten wenn jemand "genervt" reagieren würde wenn ich nicht bereit wäre meine Freizeit zu opfern.
Ich selbst arbeite nicht im Schichtdienst und habe Gleitzeit, deswegen gibt es bei mir keinen wirklich festen Zeitpunkt an dem ich da zu sein habe. Es ist bei uns lediglich Vorgabe, dass eine unseres Teams um 06:00 Uhr da sein muss und eine bis mindestens 16:00 Uhr bleiben muss.
Würde ich allerdings in einem Beruf arbeiten, bei dem eine "Übergabe" von Nöten ist, dann würde ich durchaus schauen, dass ich zumindest 5 Minuten vor der Besprechung an Ort und Stelle bin. Jeder ist doch froh, wenn er / sie frühzeitig Feierabend machen kann. Allerdings kann ich auch Personen verstehen, die das nicht tun würden, wenn ihnen diese Zeit nicht angerechnet wird.
In unserer Inspektion gibt es auch einen 24-Stunden-Dauerdienst der in drei Schichten arbeitet. Auch hier kann man beobachten, dass die Kollegen rechtzeitig bzw. überpünktlich anwesend sind und die Besprechung pünktlich beginnen kann. Es ist allerdings auch so, dass ihnen das frühzeitige Erscheinen auch zeitmäßig angerechnet wird. Wir haben eine Arbeitszeiterfassung mit Chip und wenn der Beamte, dessen Schicht um 14:00 Uhr beginnt um 13:50 Uhr einchipt, dann werden ihm die 10 Minuten auch gutgeschrieben. Es zählt sozusagen die tatsächliche Anwesenheit.
Mir gefiel genau dieses Verhalten nicht - eher da sein müssen, denn diese Zeit bekommst du nicht bezahlt, die schenkst du dem Arbeitgeber. Dazu bin ich ehrlich gesagt nicht bereit, jemandem kostenlos meine Zeit zu überlassen. Wenn es Schichtdienst gibt und ein Übergabe nötig ist, dann sollte der Arbeitgeber es bezahlen, dass die eine Schicht der nächsten noch etwas erklären muss und entsprechend planen. Eigentlich ist das ein Frechheit, wenn verlangt wird, dass die Mitarbeiter das einfach so unbezahlt machen.
Ich bin immer erst auf Arbeit gewesen, wenn es auch los ging und ich habe mich da nicht groß vorbereitet. Stifte muss ich keine auspacken, das erwarte ich, dass es die beim Arbeitgeber gibt und jegliche andere Arbeitsvorbereitung zählt für mich zur Arbeitszeit dazu.
Ich habe einen ruhigen Verwaltungsjob mit flexiblen Arbeitszeiten. Bei mir achtet keiner darauf, wann ich komme und gehe, solange die Arbeit erledigt wird, und die Zeiterfassung erfolgt auf Vertrauensbasis über ein Excel-Formular.
Von daher kann ich mir es erfreulicherweise leisten, wirklich jeden Handschlag auf der Arbeit als Arbeitszeit abzurechnen und möchte es auch gar nicht anders haben. Mir gefällt der Gedanke gar nicht, unbezahlt und freiwillig meinem Unternehmen meine Lebenszeit zu schenken. So geil finde ich die Aktenschubserei auch nicht. Wenn etwa um 8 Uhr morgens ein Meeting wäre, würde ich natürlich schon um 7.45 Uhr aufschlagen, aber die Viertelstunde auch sorgfältig dokumentieren und abrechnen.
Deswegen berechne ich meine Arbeitszeit nach einer imaginären Stechuhr an der Bürotür. Sobald ich die Türschwelle überschreite, fängt sie an. Dazu zählt für mich auch selbstverständlich, dass ich meinen Mantel aufhänge, lüfte, die Kaffeemaschine anschmeiße, den Bleistift spitze und darauf warte, dass sich mein uralter Dienst-Rechner hochfährt. Ich muss mir ja selber nicht mehr Fußfesseln anlegen als zwingend vorgeschrieben.
So ähnlich ist es bei uns auch geregelt, wobei die Zeiterfassung mit einer "Stechuhr" durchgeführt wird. Wenn man ins Büro kommt, hält man seinen Ausweis an das Gerät und die Kommenzeit wird verbucht. Beim Verlassen des Büros am Abend macht man es wieder so. Und wenn man mal zwischendurch länger weg muss, bucht man sich aus und später wieder ein.
Insofern gibt es für mich keinen Dienstbeginn im engeren Sinn, und wenn ich zu einem bestimmten Zeitpunkt anwesend sein muss, beispielsweise wegen eines Meetings, dann komme ich entsprechend rechtzeitig und buche mich zur Zeit des Kommens wie gewohnt ein.
Bei mir ist es üblich, um neun Uhr morgens anzufangen, wobei die Arbeitszeiten bei uns nicht ganz so streng geregelt sind. Es ist nicht schlimm, wenn man etwas früher oder später kommt. Von daher kann man durchaus auch eine Stunde früher anfangen, um dann eine Stunde früher Feierabend zu machen. Kommt man etwas später arbeitet man dementsprechend auch etwas länger.
Ich schaue, dass ich etwa fünfzehn Minuten früher am Arbeitsplatz bin. Bis der Computer hochgefahren ist und man alle nötigen Programme und Seiten geöffnet hat, dauert es ja auch etwas. Es kommt aber auch manchmal vor, dass ich eine halbe Sunde früher anfange oder dass ich mich um fünf Minuten verspäte. Am liebsten ist es mir aber tatsächlich immer, fünfzehn Minuten früher anzufangen.
Das bedeutet für mich dann auch nicht, dass ich dann fünfzehn Minuten früher gehe. So richtig mit der Arbeit fange ich ja immerhin auch erst um neun Uhr an. Die fünfzehn Minuten beginne ich ganz gemütlich damit, alles vorzubereiten und vielleicht noch mit den Kollegen zu sprechen und Kaffee zu holen. So kann ich mich dann ganz entspannt an meine Aufgaben machen, ohne direkt gestresst zu sein.
Prinzessin_90 hat geschrieben:Bis der Computer hochgefahren ist und man alle nötigen Programme und Seiten geöffnet hat, dauert es ja auch etwas.
Genau das gehört aber zur Arbeitszeit dazu und nicht zur Freizeit. Der Computer und die Programme sind ja nötig für die Arbeit und werden nicht zum Vergnügen angestellt. Ich meine, jeder soll das machen, wie er möchte, aber ich schenke meinem Arbeitgeber diese Zeit ebenfalls nicht, denn auch so etwas gehört eindeutig zur Arbeitszeit dazu.
Aber genau aus solchen Gründen finde ich eine ordentliche Zeiterfassung über einen Stempelchip oder ein entsprechendes Tool (keine Excel-Tabelle) sehr gut und wichtig, da ist der Beginn und Ende der Arbeit klar geregelt. Beim Betreten des Gebäudes wird eingestempelt und beim Verlassen ausgestempelt und es kommt wohl niemand auf die Idee, jeden Tag erst an seinen Arbeitsplatz zu gehen, alles vorzubereiten und dann nochmal zum Eingang des Gebäudes zu gehen und dann erst einzustempeln.
Gut, es gibt auch die Zeiterfassung direkt am eigenen Computer, aber auch da gilt in der Regel, rein in den Raum, Computer an (oder die bleiben über Nacht gleich an), Programm hochfahren, einstempeln und erst dann wird der Rest erledigt wie Jacke aufhängen, Schränke aufschließen etc.
Ich arbeite schon sehr lange mit Zeiterfassung und Gleitzeit, das ist für alle Seiten fair und übersichtlich, wenn ich direkt morgens ein Meeting habe, dann fange ich früher an, die Zeit wird erfasst, ich bin entsprechend vorbereitet und es wird nichts verschenkt.
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