Seid ihr auch immer kurz vor Dienstbeginn auf der Arbeit?
vom 20.09.2020, 10:46 Uhr
MaximumEntropy hat geschrieben:Relativ zeitnah nach Dienstbeginn fangen nämlich schon die ersten Besprechungen und Termine an, und ich muss zu diesem Zeitpunkt schon komplett Bescheid wissen, was über den Vortag oder das Wochenende so passiert ist, welche akuten Anliegen vorliegen und wie ich mich zeitlich strukturiere, um allen meinen Pflichten nachzukommen.
Ja das kenne ich, dass einige Leute so ticken und es so machen. Das habe ich aber zügig abgestellt. Denn das wirkliche Problem ist doch nicht, dass du zu deinem fiktiven Dienstbeginn um sagen wir mal 8:00 Uhr nicht über das Wochenende Bescheid weißt. Das ist völlig normal und das kannst du nicht, wenn du am Wochenende nicht auf Arbeit warst. Das eigentlich Problem ist, dass du dann womöglich um 8:10 schon die erste Besprechung hast und alles erklären sollst, was am Wochenende los war.
Das ist aber kein Problem von dir, sondern ein Organisationsproblem der Firma in der du arbeitest. Wenn du in der ersten Besprechung schon über die Vortage referieren sollst, dann musst du vorher genug Zeit haben, dass auch alles herauszufinden. Also entweder müssen dann die Besprechungen später anfangen oder man muss dir zugestehen schon um 7:30 mit der Arbeit anzufangen und dich auch so zu bezahlen.
Da bin ich mittlerweile eigentlich recht abgebrüht geworden. Wir haben das bei uns auch so, dass wir quasi direkt mit Dienstbeginn mit der ersten Besprechung in den Tag starten. Naja dann muss der Chef eben auch damit leben, dass es da dann Tage gibt, wo ich noch mit meinen zivilen Klamotten in die Besprechung gehe und mich erst danach umziehe. Ich muss Arbeitsbekleidung tragen und die Umziehzeit gehört bei uns zur Arbeitszeit dazu. Und dann komme ich nicht zwanghaft 10 oder 15 Minuten eher zur Arbeit um da bestens vorbereitet in der Besprechung zu sitzen. Wenn das gewollt ist, dann muss die eben nach hinten verlegt werden.
Aber das muss natürlich jeder für sich selbst wissen. Wenn man das aber mal hochrechnet und selbst wenn es nur 15 Minuten sind, dann hat man pro Woche schon 1,25 Stunden zusammen morgens und im Monat 5 Stunden. Bei einer halben Stunde entsprechend schon 10 Stunden im Monat. Das ist mehr als ein ganzer Arbeitstag, den man da unbezahlt pro Monat arbeitet. Das sind 12 Tage im Jahr und bei rund 40 Arbeitsjahren reden wir dann über fast 500 Tage unbezahlte Arbeit!
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