Seht ihr einen Jäger als Natur- und Tierschützer?
Ich habe heute im sozialen Netzwerk ein Bild gesehen, wo ein Jäger die erschossenen Tiere in einer Reihe legte und diese fotografierte. Es war ein Wildschwein, ein Reh und einige Kaninchen oder Hasen. Darunter war schon fast ein Shitstorm gegen den Jäger. Tierquäler war noch das harmloseste, was dort gepostet wurde. Es wurde auch kritisiert, dass man sich damit auch noch brüstet.
Ich sehe ja einen Jäger eher als Tierschützer und da viele Tiere einfach keine natürlichen Feinde in der Natur haben, müssen sie auch erlegt werden damit nicht zu viel Kaninchen, die sich ja sehr schnell vermehren oder zu viel Hasen oder anderes Wild im Wald umherirrt. Denn zu viel ist ja auch nicht gut für die Natur und die anderen Tiere. Denn Futter ist ja nicht im Übermaß zu finden.
Seht ihr einen Jäger eher als Tierschützer und Naturschützer oder seht ihr wirklich einen Tierquäler und Mörder in einem Jäger?
"Den" Jäger gibt es nicht, das ist nicht anders als bei "dem" Autofahrer oder "dem" Lehrer. Einen Jäger, der sich eine Pacht am anderen Ende der Republik leistet und ab und an mal mit seinen Kumpanen den Wald leer schießt, den sehe ich ganz bestimmt nicht als Natur- oder Tierschützer.
Auch die Jäger aus den Nachbarländern, wo die Jagd nicht oder kaum erlaubt ist, die mit einer Tageskarte bei einer Treib- oder Drückjagd Stücke so in Fetzen schießen, dass das erschossene Wild nur noch für die Entsorgung taugt, ist für mich kein Natur- und Tierschützer.
So lange hier allerdings die Dinge so laufen, wie sie laufen, wird es ohne Jagd nicht gehen. Auch wenn die Jagd die Probleme nicht ansatzweise lösen kann. Bisher ist sie das einzig wirksame Mittel. Und ein Jäger, der sein Revier kennt und pflegt, der herausnimmt, was sein muss und seinen Bestand und sein Land hegt und pflegt, der leistet einen Zuschuss zum Tier- und Naturschutz.
Das ist dann nämlich der Jäger, der auch mitten in der Nacht den Schweißhund ansetzt, wenn ein Stück angefahren wurde, obwohl er am nächsten Morgen zur Arbeit muss. Der sich und seinen Hund in Gefahr bringt, wenn er das gefundene Tier nicht per Schuss erlösen kann. Der nur schießt, wenn er sicher ist, dass er auch trifft.
Es gibt sie die guten Jäger. Zumindest in diesem sinnlosen Umfeld, das wir hier haben, weil die Politik das so möchte. Und abgesperrte Gebiete, in denen sich das Wild frei entfalten kann, sind leider keine Alternative. Hier und
hier kann sehr eindrucksvoll sehen, was dann passiert. Die Bilder sind nicht schön, obwohl doch alles "natürlich" ist. Mittlerweile sind mehr als 1.200 Tiere geschossen worden.
Die sogenannte Strecke der Jäger, bei denen die erlegten Tiere in einem Zweigbett und mit Zweigen an Maul und Einschuss abgelegt werden, dienen übrigens nicht zum Brüsten. Das ist eine alte Tradition, mit denen Jäger den Tieren die letzte Ehre erweisen. Schlachtvieh erhält nach einem erbärmlichen Leben weniger Aufmerksamkeit.
Es stimmt wohl, dass die Jagd zum Natur- und Tierschutz leider nötig ist, weil die Gegebenheiten nun mal vom Menschen so hergestellt wurden. Es gibt nicht mehr genug Wald und die natürlichen Feinde von Reh und Kaninchen sind ausgerotten worden.
Ich glaube aber nicht, dass die meisten Jäger selber es so sehen. Dass sie sich ausschließlich der Jagd widmen, weil sie damit die Tiere schützen wollen. Das ist ein vorgeschobener Grund und gern genommene Ausrede. Letztlich sind sie aber einfach gerne Jäger und würden es auch sein wollen, wenn diese nicht nötig wäre.
Und man muss auch sagen, dass die Jäger selber die Gegebenheiten, die die Jagd nötig machen, heraufbeschwören und pflegen. Es gäbe lange nicht so viele Rehe, wenn die Jäger sie im Winter nicht füttern würden. Dann würde die natürliche Auslese durch die Kälte und die Futterknappheit einsetzen, aber das wollen Jäger natürlich nicht. Zum einen wollen sie sich als Tierschützer profilieren und zum anderen wollen sie die Rehe lieber selber erschießen, als es der Natur zu überlassen.
Ich kenne durch mein Hobby so ziemlich jeden Jäger im Umkreis von 150 Kilometern um meinen Wohnort. Da sind verdammt viele sehr gute Leute dabei. Natürlich gibt es Idioten, aber die sind zumindest hier in der Unterzahl. Und wenn man sich kennt, dann redet man eben auch.
Nehmen wir die Winterfütterung. Die ist hier in meinem Bundesland nur unter strengen Auflagen erlaubt. Auch das Anlegen von Kirrungen ist nicht gern gesehen oder einfach mal so möglich. Aber, und das ist der ganz große Haken, der Jäger haftet für die Schäden durch Wild in seinem Revier.
Und das wird es dann allein schon durch die engen Grenzen der Reviere und die kleinen Hegeringe sehr schwierig. Denn der eine Jäger kann nichts für das Verhalten seines Nachbarn. Aber genau das kann richtig teuer werden. Denn geschälte Bäume und verwüstete Felder zahlt der Jäger. Dabei geht er nur einem sowieso schon kostenintensiven Hobby nach.
Aber mit der gesamten Situation wird er allein gelassen. Das muss er bei sich selbst regeln und teure Versicherungsbeiträge zahlen, falls er überhaupt noch eine Versicherung bekommt. Im Revier eines guten Bekannten ist nicht so ein großer Bestand. Trotzdem sind bei ihm 2013 35.000 Schaden aufgelaufen, die er ersetzen musste.
Nimm nur Wildschweine. Die kann man nicht begrenzen, weil man sie nicht füttert. Die muss man gar nicht füttern, weil sie auf dem Land und in der Stadt ohne Problem einen reicher gedeckten Tisch als von der Natur vorgesehen. Die verlassen die Wälder extra zum Fressen.
Also wollen Landwirte und Anwohner, dass das geregelt wird. So eine Rotte im Garten ist schließlich auch nicht ganz ungefährlich. Aber! Je mehr Wildschein bei guter Futterlage geschossen werden, desto mehr Frischlinge bekommen die Bachen. Die Jagd verschäft das Problem. Trotzdem wird sie "von oben" verordnet, wenn es irgendwo Probleme gibt.
In den Niederlanden gibt es angrenzend an den Kreis Viersen und den Kreis Heinsberg ein sehr großes Naturschutzgebiet. Dort sollten nach Wünschen der niederländischen Regierung Rothirsche angesiedelt werden. Das ging aber nicht, denn die Proteste der deutschen Landwirte und Waldbesitzer waren zu groß. Schließlich kennen die Tiere keine Grenzen und wer haftet für die Schäden?
Gleichzeitig gibt es im Kreis Viersen einen komplett abgesperrten ehemaligen Übungsplatz der Armee. Dort leben seit ewigen Zeiten Damhirsche, die das Gelände frei von Baumwuchs halten sollten. Heute ist das Naturschutzgebiet. Jahrelang wurden keine Hirsche geschossen.
Auf dieser kleinen Fläche standen zum Schluss weit über 4.000 Tiere. In einem harten Winter sind die elendig verhungert. Das haben die örtlichen Jäger vorher ewig etwas zu gesagt. Aber die Bedenken wurden als Meinung schießwütiger Spinner abgetan.
Als es so weit war, mussten die Jäger die Tiere im Akkord schießen. Selten habe ich so unglückliche und tief betroffene Menschen gesehen. Am liebsten hätten sich die Jäger verweigert. Aber um das Leid zu beenden, haben sie dann doch im Akkord geschossen. Davon haben die Beteiligten heute noch Alpträume.
Und jetzt soll das Gelände geöffnet werden, weil das Umland auch Naturschutzgebiet ist. Allerdings sagt die Landesregierung, dass das Damwild bei uns nicht heimisch ist. Und wieder sollen die Jäger ran. Diesmal sollen sie das Areal ganz leer schießen, damit das heimische Reh keine Konkurrenz bekommt.
Vernünftigen Jägern wird die Arbeit verdammt schwer gemacht. Ich bekomme in der Erntezeit immer wieder Anrufe, damit einer meiner Hunde in die Wiesen und Felder geht, damit die Rehe ihren Nachwuchs rechtzeitig vor den Maschinen rausholen. Das schafft nämlich kein Jäger allein neben seiner Arbeit. Auch da gibt es keine Unterstützung, selbst die Landwirte müssen oft lange überzeugt werden.
Und was passiert, wenn ein Jäger mal nicht gut getroffen hat? Er muss die Nachsuche an der Reviergrenze abbrechen. Dann muss erst von ganz weit her der Schweißhund kommen. Denn nur der Schweißhundeführer darf über die Grenzen gehen und das Wild im fremden Revier erlösen. Da ist das Tierleid dann völlig egal. Das ist aber nicht auf dem Mist moderner, verantwortungsbewusster Jäger gewachsen.
Auf jeden Fall einen Naturschützer, viele Leute sehen in einem Jäger nur jemanden der hin und wieder ein paar Tiere abknallt, in Wirklichkeit aber ist das nur ein sehr kleiner Teil ihres Berufes im Gegensatz zu dem Rest wie sich um die Wälder kümmern, Tierpopulationen schützen, erhalten etc. Ohne Jäger ginge die Artenvielfalt sehr vieler "kleinerer" Wälder stark zurück.
Leider gibt es auch so einige naive Vollidioten die das anders sehen und denken die Jäger würden einfach nur kaltblütig Tiere ermorden und um die Tiere zu "schützen" zerstören sie dann aus Steuermitteln finanzierte Jägerstände etc, was jedes Jahr Schäden in Millionenhöhe verursacht.
Danke, cooper75, für die vielen Einblicke. Es ist interessant zu lesen, was da alles schiefläuft. Man kennt das ja aus vielen anderen Bereichen, dass die Politik Vorgaben macht, die einfach keinen Sinn ergeben. Eigentlich müsste man ja annehmen können, dass die sich von Experten - wie in dem Fall Jägern - beraten lassen, aber oftmals scheint das nicht der Fall zu sein.
Welche Frage all deine Schilderungen nicht beantwortet, ist, warum sich Jäger dieses Hobby aussuchen. Du schilderst sehr gut, warum sie nötig sind. Und dass sie an so einem Akkordschießen keinen Spaß haben, ist eine große Erleichterung. Aber warum sind sie überhaupt Jäger geworden? Mal abgesehen von denen vielleicht, die es von klein auf nicht anders kannten, weil sie schon mit drei Jahren vom Vater mitgenommen wurden?
Ich kann nämlich einfach nicht glauben, dass es Jägern eigentlich zuwider ist, den Tieren ihre Leben zu nehmen und dass sie es eben nur machen, weil es für die Umwelt wichtig ist. Dass sie es eben mit großer Erleichterung lassen würden, sobald es nicht mehr nötig wäre.
Dass es eigentlich zum menschlichen Leben dazugehört, zu jagen, kann ich nachvollziehen. Es ist um einiges besser als Schlachtbetriebe und Massentierhaltung. Der Mensch ist biologisch kein reiner Vegetarier. Das ist mir alles bewusst. Aber du bezeichnest es selbst als "Hobby". Ein Hobby hat man, weil es einem Spaß macht. Und wenn es einem Spaß macht, Tiere zu erschießen, finde ich das einfach seltsam.
Für mich sind sie also schon Naturschützer, aber eben als Nebeneffekt. Sozusagen nicht ganz freiwillig oder bewusst. Ich kenne jemanden, der den Geschmack von Fleisch absolut nicht mag. Also isst er es nicht und ist somit rein faktisch Vegetarier. Aber eben nicht aus Überzeugung, sondern zufällig.
Warum ein Mensch Jäger wird, das ist natürlich auch wieder vollkommen unterschiedlich. Aber dass einem das Töten von Tieren nicht generell zuwider ist, das bedeutet doch nicht, dass das Wohl der Tiere keinen hohen Stellenwert hat. Nimm mich: Meine Pferde bleiben, auch nachdem sie nicht mehr reitbar sind, bei mir.
Aber wenn es ihnen nicht mehr gut geht, dann gehen sie zum Pferdemetzger meines Vertrauens. Also um genau zu sein, gehen wir dann gemeinsam dorthin. Ich gehe mit ihnen zusammen und während sie in ihren letzten Apfel beißen, bekommen sie den Bolzenschuss. Ich gehe erst, wenn mein Pferd endgültig gestorben ist.
Das klingt grausam, aber es ist stressfreier für das Tier als das Einschläfern. Denn Pferde bleiben nicht wirklich gelassen, wenn sie in Narkose fallen. Diesen Weg würde ich nur gehen, wenn ich keinen wirklich guten Metzger kennen würde. Ich habe einfach das Glück jemanden zu haben, der sich einfach anständig verhält. Das Fleisch geht dann an den Zoo, denn meine Pferde sind nicht als Nahrungsmittel eingestuft.
Ich sehe es einfach als Notwendigkeit an, dass ich die Verantwortung komplett übernehme. Und ich versuche den besten Weg für meine Tiere zu gehen, auch wenn das schwerer fällt als Wegsehen oder Einschläfern. Und ähnlich geht es vielen Jägern.
Für sie ist das Töten ein kleiner Bestandteil einer viel größeren Sache. Ein Teil der Tiere muss sterben, damit die anderen leben können. Und Wildbret ist sicherlich ein "tierfreundlicheres" Fleisch als Fleisch aus der Massentierhaltung oder aus der Gatterhaltung.
Der eine liebt es, sein Revier ganzjährig haarklein zu kennen. Und er mag auch durchaus das Ansitzen. Es sind Stunden der Ruhe und der Reflektion, die in den meisten Fällen ganz ohne Schuss enden. Entweder kam kein Wild vorbei, es stand falsch oder es war nicht das richtige Tier. Jäger sein ist durchaus eine Frage der Lebenseinstellung. Manchen macht auch einfach die Arbeit mit dem Hund besonderen Spaß. Das ist bei jedem wohl ein wenig anders, aber ohne Liebe zur Natur geht es nicht.
Was ist mit Tauben- oder Kaninchenzüchtern? Die tun alles für ihre Tiere und trotzdem landet Überschuss mit nicht so guter "Qualität" in der Suppe. Und diese Menschen lieben nicht nur ihr Hobby, die lieben auch ihre Tiere sehr. Ich liebe meine Hunde sehr, sie gehören zur Familie. Und trotzdem riskiere ich regelmäßig, dass sie sich im Sport schwer oder tödlich verletzen. Da reicht ein kleiner Ausrutscher und das ist mir durchaus bewusst. Es gibt eben nicht nur eine Wahrheit und zwischen Schwarz und Weiß liegen unendlich viele Nuancen Grau.
Deine Vergleiche sind nicht ganz zutreffend. Du bringst deine Pferde zum Metzger, wenn sie alt oder zu stark verletzt sind. Und du machst es nicht selber. Ob nun mit Bolzenschussgerät oder Narkosenadel. Ich bringe meine Tiere auch zum Einschläfern, wenn sie unheilbar leiden. Das ist doch was ganz anderes als Jagd. Ebenso Hundesport. Du tust den Hunden doch was Gutes damit. Wenn man jeder Verletzung aus dem Weg gehen würde, müsste man sie im Zwinger halten und nie rauslassen. Wie du schon sagst, deine Hunde gehören zur Familie. Würdest du sie vor ihrer Zeit töten, schlachten und essen?
Ich glaube nicht, dass ein Kaninchenzüchter seine Kaninchen als Familienmitglieder bezeichnen würde. Ich glaube auch, ehrlich gesagt, nicht, dass ein Kaninchenzüchter seine Tiere liebt. Er bewundert vielleicht ihre Schönheit, er ist stolz auf irgendwelche Leistungen auf Tierausstellungen. Aber das ist doch keine Liebe. Man kann doch nicht von Liebe sprechen, wenn man sie dann letztlich auf dem Teller hat. Wenn man ihnen Jahre an Leben verwehrt hat.
Und das ganze Drumherum beim Jägerdasein. Stundenlang in Ruhe und Reflektion auf dem Stand zu sitzen, sein Revier zu kennen, mit dem Hund zu arbeiten. Das ginge auch alles, ohne am Ende ein Reh zu erlegen. Es hindert einen doch nichts daran, stundenlang spazieren zu gehen, im Wald rumzuhocken oder wie du mit den Hunden Sport zu treiben.
Ich sage nicht, dass alle Jäger schlechte Menschen sind. Wie in jeder Menschengruppe gibt es solche und solche. Aber Fakt ist, dass sie Tiere töten. Dass sie damit kein so großes Problem haben wie ich. Und dass sie das nicht einzig und allein deshalb tun, um die Natur zu schützen. Denn es gibt unzählige Menschen, die dafür andere Wege gefunden haben, bei denen kein Tier stirbt.
Wenn die Jagd wirklich nötig ist, bin ich froh, dass es solche Menschen gibt, denen es weniger ausmacht. Es wäre schrecklich, wenn sie unter jedem Abschuss so leiden würden, wie ich es würde. Das wäre unzumutbar. Aber beschönigen muss man das, finde ich, auch nicht. Es sind keine kaltblütigen Killer, aber reine Tierschützer sind sie auch nicht.
Der Haken ist doch, dass wir als Nicht-Jäger es nicht akzeptieren, wenn die Natur ihren Lauf nimmt. Wir sind nicht bereit, für die wirtschaftlichen Folgen von Wildschäden aufzukommen. Wir nehmen es nicht als gegeben hin, wenn Menschen bei Wildunfällen sterben.
Eine natürliche Regulation gibt es aber nicht. Wir sind in den Lebensraum der Tiere eingedrungen. Gleichzeitig sorgen wir dafür, dass das Nahrungsangebot für viele Wildtiere ins Unermessliche gewachsen ist. Darauf folgt, dass ein Teil der Wildtiere sich massiv vermehrt. Und hier greifen Jäger regulierend ein. Warum dürfen sie das nicht gelassen sehen? Sie schaffen an anderer Stelle dafür Biotope für Tierarten, die mit unserer Art der Landschaftsgestaltung nicht klar kommen.
Ohne Jäger, die durchaus Rehe und Wildschweine schießen, gäbe es viel weniger Wildvögel. Denn der deutsche Nutzwald bietet keine Nistplätze. Und die Nistkästen kommen nicht vom Waldbesitzer, der gesunde Bäume ohne Höhlen möchte und Schadholz zur Vermeidung von Insekten- und Pilzbefall sofort aussortiert.
Wie gesagt, es gibt viel mehr als Schwarz und Weiß. Dient mein Hundesport wirklich so sehr den Hunden? Abgesehen davon, dass ich dafür einen hoch spezialisierten Arbeitsschlag halte, der nicht wirklich alltagstauglich ist, muss ich ganz sicher nicht das Risiko eingehen, meine Hunde mit über 100 Meter Anlauf in einen Brocken von Mensch oder einen fahrenden Radfahrer donnern zu lassen.
Ich muss sie auch nicht in der Prüfung mitten in einem nicht abgesperrten Autobahnkreuz ohne jegliche Sicherung in die Suche oder ins Wasser schicken. Das sind alles ebenso so extrem hohe Risiken wie die Arbeit in einer Halle mit laufenden Produktionsmaschinen. Artgerecht und ausgelastet halten könnte ich sie auch anders. Das ist eine ganz bewusste Entscheidung, die die Liebe und Wertschätzung zum einzelnen Hund absolut nicht verändert. In allen anderen Punkten bin ich wie Oma Meier, die ihren Struppi einfach nur liebt.
Ich kann übrigens Tiere töten. Die Liebe zum Tier schließt das Nehmen des Lebens nicht per se aus. Ich schläfere meine Hunde selbst ein. Mein Tierarzt kommt und bleibt im Hintergrund. Ich weiß, wie das geht. Also erspare ich meinen Hunden, wenn es so weit ist, den Stress einer fremden Person, auch wenn es mir mehr abverlangt als diesen Job zu delegieren.
Im Ausland hatten wir Kaninchen, Hühner und Enten. Da kannte ich jedes Tier sehr genau und es war für mich nie eine Sache sondern ein Lebenwesen mit individueller Persönlichkeit. Gegessen wurden sie irgendwann trotzdem. Man geht dann mit der Ressource Fleisch sehr bewusst um. Es wird absolut nichts verschwendet und es wird auch genau überlegt, wie viel Fleisch man wirklich verbrauchen möchte. Aber Vegetarier werde ich deshalb nicht, dazu stehe ich. Ich weiß, wie das Tier gelebt hat und ich habe in der Hand, wie es stirbt. Das ist eine große Verantwortung, aber es ist ehrlicher als über Massentierhaltung wettern und das abgepackte Paket im Discounter zu kaufen.
cooper75 hat geschrieben:Ich kann übrigens Tiere töten. Die Liebe zum Tier schließt das Nehmen des Lebens nicht per se aus. Ich schläfere meine Hunde selbst ein.
Im Ausland hatten wir Kaninchen, Hühner und Enten. Da kannte ich jedes Tier sehr genau und es war für mich nie eine Sache sondern ein Lebenwesen mit individueller Persönlichkeit. Gegessen wurden sie irgendwann trotzdem.
Und würdest du deine Hunde auch essen? Dass du deinen kranken, alten Hunden selber die Spritze gibst, ist wieder was ganz anderes als ein gesundes Reh oder Wildschwein zu schießen. Deine Vergleiche hinken leider. Aber im Grunde gebe ich dir Recht.
Ich bin keine, die über Massentierhaltung wettert und Billigfleisch isst. Ich bin seit vielen Jahren Vegetarierin. Und wie gesagt, ich sehe die Notwendigkeit der Jagd. Ja, es ist nicht alles nur schwarz und weiß, aber es ist ziemlich dunkelgrau.
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