Seht ihr einen Jäger als Natur- und Tierschützer?

vom 11.02.2015, 13:29 Uhr

Natürlich esse ich meine Hunde nicht. Aber die Hühner, Enten und Kaninchen kamen selbstverständlich auf den Tisch. Und im Gegensatz zum unbekannten Reh, das auf Entfernung getötet wird, habe ich diese Tiere über Monate oder Jahre jeden Tag versorgt und gepflegt. Außerdem starben sie nicht über eine große Distanz unpersönlich durch eine Kugel sondern im wahrsten Sinne des Wortes in meinen Händen.

Dass das ein großer Unterschied ist, das wird dir jeder Jäger bestätigen. Denn es fällt viel leichter, ein gesundes und entspanntes Tier plötzlich aus dem Leben zu nehmen und erst dort anzukommen, wenn es ganz tot ist. Ein angeschossenes oder angefahrenes Tier im direkten Kontakt zu töten, das sollte eigentlich einfacher sein. Denn schließlich bringt man dann Erlösung von der Qual. Es ist aber nicht leichter, es ist deutlich schwerer.

Wobei das Töten bei den ganzen Tätigkeiten eines Jägers einen viel kleineren Stellenwert einnimmt als du denkst. Es ist ein Teil der Aufgabe, den man können muss. Man muss ihn nicht lieben. So anders ist das bei euren Bienen doch auch nicht.

Ihr bestimmt, wie das Leben eurer Bienen aussieht. Die Tiere sind vollkommen von euch abhängig. Und sie sind extrem abhängig von dem Verhalten und der Erfahrung anderer Imker in eurer Umgebung. Auch beim Honig läuft nicht immer alles super. Trotzdem wirst du kaum dafür sein, dass die Imkerei fest in staatliche Hand kommt und zig Prüfungen nötig sind, um seine Völker halten zu dürfen.

Obwohl das manchen Bienen wirklich weiterhelfen würde, denn Imker ist nicht gleich Imker. Wie viele Völker werden aus Unwissenheit nicht vernünftig vor der Milbe geschützt? Wie viele Völker werden wegen einer falschen Behandlung verätzt? Ich nehme nicht an, dass so etwas bei euch vorkommt. Aber es kommt eben vor und das leider nicht selten. Ein Verzicht auf Honig und ein ordentliches Umfeld für wilde Insekten wäre möglich. Die Bestäubung würde dann auch klappen.

» cooper75 » Beiträge: 13432 » Talkpoints: 519,92 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



cooper75 hat geschrieben:Obwohl das manchen Bienen wirklich weiterhelfen würde, denn Imker ist nicht gleich Imker. Wie viele Völker werden aus Unwissenheit nicht vernünftig vor der Milbe geschützt? Wie viele Völker werden wegen einer falschen Behandlung verätzt? Ich nehme nicht an, dass so etwas bei euch vorkommt. Aber es kommt eben vor und das leider nicht selten. Ein Verzicht auf Honig und ein ordentliches Umfeld für wilde Insekten wäre möglich. Die Bestäubung würde dann auch klappen.

Wir haben uns aus dem Grund entschieden, keine Bienenvölker mehr an Laien zu verkaufen. Wir könnten das Geld gut gebrauchen, aber das ist es uns nicht wert. Wir wollen unsere Bienen nicht in den Tod verkaufen. Prüfungen wären toll. Wir würden auch auf den Honig verzichten, wenn die Bestäubung lukrativ genug wäre. Also der Vergleich hinkt wieder. Wir machen alles, um unsere Bienen am Leben zu erhalten. Sie sind abhängig von uns, aber das endet nicht im beabsichtigten Tod.

Aber wie gesagt, ich verstehe deine Argumente. Wir brauchen gar nicht weiter zu diskutieren. Du hast meine Meinung über Jäger schon ein klein wenig zum Positiven verändert. Aber ich werde niemals der Meinung sein, dass es keine größeren Tierschützer und Tierliebhaber gibt als Jäger.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


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