Sehr viele Ersparnisse durch Waschbeckenpinkeln?
Ein Bekannter von mir ist Student und lebt in einer Einzimmerwohnung, er bekommt zum Beispiel auch BAföG, da seine Eltern ihn nicht finanziell unterstützen können. Er hat schon die eine oder andere Sache entdeckt, bei der er mächtig sparen kann. Er kann auch gut kochen und ernährt sich für wenige Euros am Tag. Kleidung kauft er bevorzugt im Sale oder im Secondhand-Shop und auch sonst kauft er nach Angeboten ein. Außerdem hat er bei seinem TV-Gerät einen Timer eingestellt, so dass der Fernseher nicht die ganze Nacht läuft während er schläft.
Nun hat er mir etwas erzählt, was ich am Anfang gar nicht geglaubt habe: Er geht nur für das große Geschäft auf die Toilette. Wie soll denn das funktionieren, fragte ich ihn. Er erzählte mir, dass er ins Waschbecken uriniert und die Spülung ist eben das Wasser, mit dem er sich die Hände wäscht. Somit ist es absolut hygienisch und es gibt keinen Grund zur Sorge wegen irgendwelchen Gerüchen. Er meinte anschließend, dass er sich das Geld für die Toilettenspülung spart und nicht mehr so viel Toilettenpapier benutzt. Logisch, wenn man nur ins Waschbecken macht.
Wie, also das Geld für die Toilettenspülung sparen? Ich wollte mit ihm eine Diskussion starten, allerdings weiß ich gar nicht wie viel eine Toilettenspülung kostet. Mir ist es natürlich schon bewusst, dass man ziemlich Geld verlieren kann, wenn die Toilettenspülung defekt ist und mehrere Liter Wasser einfach ungenutzt fließen. Da spült man nun wirklich bares Geld die Toilette runter, aber einige Toilettenspülungen am Tag? Gibt es da wirklich etwas zum Sparen? Habt ihr das schon ausgerechnet? Die Ersparnisse können doch niemals so hoch sein, oder täusche ich mich?
Rein von den Kosten betrachtet liegt so ein Spülvorgang für das kleine Geschäft bei uns so zwischen zwei und drei Cent. Ganz genau kenne ich den Wasserpreis nicht, aber ungefähr. Wenn nun die Spartaste genutzt wird und nur etwa fünf Liter für den Spülvorgang genutzt werden, komme ich also bei einem Wasserpreis (inkl. Abwasser, was ja auch bezahlt werden muss sowie Steuern) von etwa fünf Euro pro Kubikmeter auf diesen Wert.
Wenn Dein Bekannter dann beim Händewaschen auch wirklich nur genau soviel Wasser verwendet, wie er es bei einem "normalen" Toilettengang auch macht (also wenn er die Toilette statt des Waschbeckens zum urinieren nutzt), dann würde er bei einem Wasserpreis wie wir ihn haben also etwa zwei Cent pro Toilettengang sparen.
Wenn ich überlege, dass ich zu Hause an einem Arbeitstag ungefähr zwei bis drei mal zu Hause die Toilette benutze, an einem freien Tag dann vielleicht sechs mal, käme ich da im Jahr bei 200 Arbeitstagen und dementsprechend 165 freien Tagen auf eine Ersparnis von unter 50 Euro pro Jahr. Respekt, da hat der Herr Student eine gute Sparmöglichkeit gefunden.
Bevor ich ins Waschbecken pinkle, würde ich da vielleicht lieber á la Lindenstraße nur beim großen Geschäft die Spülung nutzen und das kleine Geschäft eben solange in der Toilette warten lassen. Da finden sich sicher angenehmere Einsparpotentiale.
Bei solchen Tipps kommt mir immer das kalte Grausen. Ich möchte meine Hände ja auch nicht in der Toilette waschen, und wenn man ins Waschbecken pinkelt, ist das Waschbecken ja quasi eine Toilette. Ich finde es einfach nur ekelhaft. Da würde ich lieber einmal oder zweimal weniger ausgehen und schon hat man das so ersparte Geld auch wieder fast drin und gewinnt ein ganzes Jahr lang an Lebensqualität.
So etwas kannte ich bislang nur von alten Leuten. Meine Großeltern hatten im Haus zwei Toiletten. Die eine haben in der Regel nur sie selbst benutzt und das mit gutem Grund. Dort wurde nämlich immer mit dem Wasser gespült, womit vorher das Essgeschirr abgewaschen wurde. Dafür hatten sie extra Spülschüsseln, die nach dem Abwasch ins Tagesklo gebracht wurden. Dementsprechend sah das Toilettenbecken auch aus und von den Gerüchen ganz zu schweigen. Wenn man als Kind dann mal wieder zu spät gemerkt hat, dass man genau jetzt super dringend musste und das andere Klo schon besetzt war, habe ich es gehasst, dort gehen zu müssen.
Ich kann es mir genauso wenig vorstellen, nur zu spülen, wenn man großes Geschäft macht. Ich mag es schon nicht sonderlich, wenn die Kinder mal vergessen zu spülen und es dann nach einer Stunde oder wann immer man als nächstes auf Klo geht abgestandene Gerüche vorfindet. Aber mit Sicherheit gibt so ein Vorgehen fiese Urinstein Ablagerungen im Becken, die dann auch wieder nur mit aggressiven Reinigern entfernt werden können, was auch zusätzlich Kosten verursacht.
So spart man nicht nur die paar Cent für die Spülung, sondern erspart sich auch eine Beziehung. Wer lässt sich denn schon auf jemanden ein, der ins Waschbecken pinkelt? So hat er dann gleich mal alle Geschenke und Ausgehabende mit der potenziellen Freundin gespart, super.
Mal ehrlich, das ist eklig und natürlich sollte man so nicht denken. Es sind wirklich ein paar Cent, die man dadurch spart auf das Jahr gerechnet ist es auch nur ein kleiner Betrag und wenn er es wirklich so knapp hat, dann sollte er vielleicht generell auf Fernsehen verzichten und schauen wo er sinnvoller sparen kann.
Die Vorstellung dort auf die Toilette zu gehen ekelt mich an. Wahrscheinlich stinkt es dort, weil man das Waschbecken nicht unbedingt so sauber macht wie eine Toilette und als Gast hätte ich auch keine große Lust mir danach anhören zu müssen wie viel ihn das jetzt gekostet hat.
Also ehrlich gesagt finde ich dieses Sparmaßnahme etwas übertrieben und auch ekelhaft. Ins Waschbecken pinkeln um Wasser zu sparen. Da würden mir eher noch ein paar andere Methoden einfallen.
Warum zum Beispiel stellt er sich nicht einen Eimer in die Dusche, wenn er unter der Dusche steht, fängt damit das Wasser auf und nutzt dieses dann zum Spülen? Das haben meine Großeltern früher immer gemacht, die wirklich sehr sparsam waren. Da wurde Regenwasser aus der Tonne geholt und dann wurde damit gespült, anstatt mit der Toilettenspülung.
Wie hier schon die ersten wieder am schreien sind, dass es ekelig ist. Wascht ihr nach eurem großen Geschäft nicht die Hände? Oder wenn etwas beim wickeln vom Kind an der Hand kleben geblieben ist, ihr angepinkelt worden seit usw.? Dann gelangt das ebenfalls ins Waschbecken und ist nicht minder ekelig. Da frage ich mich schon wie ihr das dann macht wenn ihr alles ekelig findet, oder verzichtet ihr gar komplett auf Toilettengänge weil diese auch so ekelig sind und man damit in Kontakt kommen könnte?
Nichts desto trotz ist die Rechnung schon sehr wenig was am Ende dabei heraus kommt. Denn man muss nach dem Pinkeln nicht die große Taste drücken aus der sich 15 Liter in die Schlüssel ergießen, sondern die kleine mit 5 Liter. Dazu kann man im Spülkasten noch einiges verändern und dann kommen da je nach Wunsch auch nur 1 Liter oder 2 Liter heraus und damit kann man auch Wasser einsparen. Noch mehr sparen würde der Herr, wenn er gar nicht erst die Toilette spült und auf das Hände waschen nach dem Geschäft verzichtet.
Aber noch etwas zum Thema Ekel, schon mal damit befasst wie viele Menschen beim duschen einfach in die Dusche pinkeln, oder im Schwimmbad ins Wasser? Auch in der Badewanne geben genug Menschen an, dass sie das machen. Dort ist es dann nicht ekelig? Denn mindestens 2 von den Antworten die hier verfasst worden sind, sind statistisch unter denen die auch in die Dusche pinkeln, ins Schwimmbad und in die Badewanne. Da kann man echt nur sagen, wer das macht der ist ebenfalls "ekelig" und kein Stück besser als der Herr, der sein Waschbecken als Urinal zweckentfremdet hat.
Eine genaue Rechnung kann man erst aufstellen, wenn man wüsste wie viel Wasser er zum Hände waschen verwendet und was sein Spülkasten ansonsten hergibt und was sich dran baulich ändern ließe, damit dieser weniger Wasser durchlässt. Ebenfalls kommt es darauf an, wie oft am Tag das ganze praktiziert wird. Ich denke nicht, dass man selbst bei einer intensiven Nutzung dabei auf eine Ersparnis von 50 Euro im Jahr kommt, wenn man sich den Literpreis Wasser aus der Leitung anschaut.
Zudem kann es auch sein, dass die Toilettenspülung ohnehin schon aus einer anderen Quelle versorgt wird z.B. aus Regenwasser und nur das Waschbecken an die Frischwasserversorgung angeschlossen ist. Dann würde man somit sogar drauflegen, da es auch eine Regenwassersteuer gibt die abgeführt werden muss.
Nun, eine derartige Konsequenz an Sparsamkeit ist irgendwo schon beeindruckend, egal was man davon hält. Der Ekel findet ja auch nur in unseren Köpfen statt, denn sachlich spricht nichts dagegen, da Urin bei einem gesunden Menschen steril ist. Ich habe auch schon öfter Artikel gelesen, in denen geraten wird beim Duschen zu pinkeln, da es Wasser spart und daher gut für die Umwelt ist, während hygienisch nichts dagegen spricht. Warum er dadurch Toilettenpapier spart, erschließt sich mir allerdings nicht.
Ich habe eine Zeitlang nicht bei jedem noch so kleinen Geschäft gespült. Gar nicht, um Geld zu sparen. Das hält sich bei den Wasserpreisen in Deutschland doch echt sehr im Rahmen. Ich dachte eher an die Umwelt und Wasserverschwendung. Damals hatte ich nämlich in der Mietwohnung keine Spartaste an der Spülung, was mich extrem gestört hat.
Was mich beim Waschbeckenpinkeln etwas irritiert, ist die Tatsache, dass das doch total spritzen muss. Ich habe das nun noch nicht eingehend untersucht, wenn Männer pinkeln, aber solange sie nicht tröpfchenweise den Urin ablassen, sondern in einem annähernd druckvollen Strahl wie ich, dann spritzt das in alle Richtungen. Aus dem Grund ist die Toilette ja auch mit einem Rand versehen und sie ist auch viel tiefer als ein Handwaschbecken. Und je nachdem, was da so in der Nähe des Waschbeckens ist, kann das schon wirklich eklig werden. Manche haben ihren Zahnputzbecher da stehen.
Normalerweise bin ich ja nicht sehr empfindlich und ich muss Sorae auch Recht geben, dass man sich ja auch die Hände wäscht, wenn man sein Kind gewickelt hat oder ähnliches. Da kommt also so oder so nicht nur Wasser und Seife rein. Ich strebe auch überhaupt nicht nach Sterilität. Aber angesichts der sehr geringen Ersparnis würde ich davon absehen, im Waschbeckenbereich rumzuspritzen.
Wenn einen ein Kind beim Wickeln mit Kot oder Urin in Kontakt gebracht hat, nimmt man in der Regel ein Feuchttuch und reinigt die Hände grob vor, damit man nicht mit tropfenden Händen ins Bad rennt. Und dann hängt eben kein halber Liter Urin, sondern höchstens noch Spuren an der Hand. Ich finde schon, dass es einen Unterschied macht, ob durch Händewaschen Spuren ins Waschbecken geraden oder literweise durch bewusstes Urinieren.
Und möglicherweise uriniert wirklich rein statistisch jeder soundsovielte ins Schwimmbadwasser. Ich gehöre jedenfalls nicht dazu. Das letzte mal, wo mir so etwas passiert ist, da war ich ein Kleinkind und da hat man sich eben noch nicht so im Griff. Wer das als Erwachsener macht, ist in meinen Augen absolut unsozial. Denn je mehr Leute das machen, desto mehr muss das Wasser im Schwimmbad chemisch aufbereitet werden und desto mehr Leute mit empfindlicher Haut bekommen Probleme beim Besuch.
Auch ins eigene Badewasser zu pinkeln halte ich für fragwürdig. Das muss doch Gerüche auf der Haut hinterlassen? Wofür badet man denn dann, wenn man hinterher dreckiger ist, als vorher? Bei solchen Statistiken frage ich mich immer, ob nicht all die Trolle, die sich auch im Internet gerne mal austoben solche Statistiken durch falsche Angaben stören.
Aber selbst wenn das stimmen sollte, halte ich es für eklig. Und ich finde die Argumentation ungeeignet, weitere eklige Verhaltensweise zur Rechtfertigung oder Relativierung einer anderen ekligen Verhaltensweise ins Feld zu führen. Da könnte man ja genauso gut argumentieren, ein Krieg mit Chemiewaffen sei doch total menschlich, weil es ja auch Atomwaffen im Einsatz gäbe. Das macht genauso wenig Sinn, wie Waschbecken pinkeln mit Pinkeln zu anderen fragwürdigen Gelegenheiten zu rechtfertigen.
Wieder mal ein herrlicher Thread. Zuerst: Nein, ich würde das auch nicht machen, selbst wenn ich die anatomische Eignung dafür hätte. Aber die Aufregung hier finde ich jetzt auch ziemlich übertrieben. Das ist profaner Urin, Bestandteil zu 95 Prozent Wasser und wenn man gesund ist, sich durchschnittlich ernährt und genügend trinkt, dann riecht da auch nichts. Das kann man sich auf die Haut schmieren und angeblich soll niemand irgendetwas davon riechen können. Es gibt genügend Leute, die es probiert haben. Einreibungen auf der Haut, Haarspülungen mit Urin und weiß der Geier was die sogenannte Komplementärmedizin hergibt.
Blödsinnig finde ich die Idee trotzdem. Ich glaube auch nicht, dass man wirklich viel weniger Wasser verbraucht, weil man(n) ja hoffentlich hinterher das Waschbecken großräumig ausspülen wird und bewusst oder unbewusst so mehr Wasser verbraucht als beim normalen Händewaschen. Wenn er solche Angst um die Wasserkosten hat, wäre er vielleicht besser mit der Eimermethode beraten, wo jemand das Wasser vom Putzen, Händewaschen oder Baden auffängt. Wirklich appetitlich ist das jetzt aber beim Putzwasser auch nicht.
Wenn eine Spülung nur 1-2 Cent am Tag kostet und er ja sicher auch nicht immer Zuhause sein wird, sind die 30 bis 60 gesparten Cent im Monat jetzt auch nichts, was so eine Sparmaßnahme aus meiner Sicht rechtfertigen würde. Da kauft er sich eine Süßigkeit weniger oder verzichtet alle drei Monate auf den Bus und hat die Kosten locker wieder raus, wenn es um die paar Euro im Jahr geht. Und einmal im Jahr zur Tafel gehen, werden die nächsten zwanzig Jahre Toilettenbenutzung sichern.
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