Sehr viel essen und dünn bleiben, warum?

vom 06.06.2021, 09:11 Uhr

Ich kenne Leute, die sehr viel mehr essen als ich und trotzdem dünn sind. Manche Leute glauben nicht, dass es das gibt. Aber es gibt wirklich Leute, die offensichtlich einen anderen Stoffwechsel haben als zum Beispiel ich. Ich muss darauf achten, dass ich mein Gewicht halte. Ich mache keine speziellen Diäten, um abzunehmen. Aber wenn ich über längere Zeit so viel essen würde, wie ich wollte, würde ich kontinuierlich zunehmen. Nach meiner ersten Schwangerschaft musste ich darauf achten, nicht zuviel zuzunehmen. Jetzt halte ich ohne allzuviel Mühe schon seit Jahren mein Gewicht auf einer Zahl plus/minus zwei Kilogramm.

Ich hatte einmal einen Freund, der wirklich sehr viel mehr aß als andere Leute, vor allen Dingen viele Süßigkeiten. Er war aber eher dünn, mir war er ein bisschen zu knochig. Ich mag lieber weichere Männer. Er hat sich immer darüber geärgert, wenn andere Leute, die ihn länger nicht gesehen hatten, zu ihm sagten, dass er aber dünn geworden sei. Dabei hatte er immer ungefähr dasselbe Gewicht. Auch habe ich eine Freundin, die sehr viel isst, aber nicht dick wird.

Kennt ihr auch Leute, die sehr viel essen, aber dünn bleiben? Was ist an deren Stoffwechsel anders als bei anderen Leuten? Findet ihr das beneidenswert und würdet auch gerne viel essen und dünn bleiben? Oder gehört ihr vielleicht zu diesen Leuten und wollt gar nicht so dünn sein?

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Es kann ja auch durchaus mal eine Essstörung dahinter stecken, wenn das ganz so extrem ist. Ich kenne es aber durchaus, dass es Menschen gibt, die einen sehr guten Stoffwechsel haben und dann durch Bewegung, die sie so im Alltag haben ihr Gewicht ganz gut halten können. Ich habe damit auch eher weniger das Problem, mein Stoffwechsel ist auch super. Das gibt es einfach auch. Super dürr bin ich nun auch nicht, aber ich wiege grob immer dasselbe und esse auch nicht immer nur wenig. Ich bewege mich aber auch, bin viel draußen, vielleicht hat das auch etwas damit zu tun.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Schon irgendwie kurios, dass "guter Stoffwechsel" zu bedeuten scheint, dass der Körper nicht das Optimum aus der Nahrung heraus holt, die betroffenen Personen also mehr essen müssten und somit auch schneller verhungern würden. Wenn es denn noch so etwas wie Hungernöte geben würde in unserer Gesellschaft.

Was du mit "Stoffwechsel" wahrscheinlich meinst ist Grundumsatz, also die Menge an Energie, die der Körper in völliger Ruhe benötigt. Der scheint tatsächlich von Mensch zu Mensch verschieden zu sein. Ich habe mal einen Bericht über Messungen gesehen und da gab es schon ziemlich erhebliche Schwankungen. Wenn der Grundumsatz tatsächlich genetisch bedingt ist kann man da wahrscheinlich nichts machen außer die Zusammensetzung des Körpers ändern, weil Muskeln ja auch im Ruhezustand mehr Energie verbrauchen.

Ich kannte auch solche Fälle. Aber ich kann dich beruhigen - das hält nicht ein Leben lang an. Ich habe einen älteren Cousin, der war früher der Schrecken jedes "all you can eat" Buffets und alle haben sich gefragt wo er das alles lässt, weil er trotzdem schlank war. Inzwischen ist er Mitte 40, nicht mehr so aktiv weil Job und Familie, und die Muskelmasse nimmt ja eh ab wenn man älter wird. Du kannst dir wahrscheinlich vorstellen, dass sich das schlecht verträgt mit einem erlernten Essverhalten, bei dem Maßlosigkeit lange überhaupt keine Konsequenzen hatte. Heute hat er Bauchansatz und lehnt das dritte Stück Kuchen lieber ab.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Als ich 15 war, konnte ich auch "sehr viel essen und dünn bleiben", aber das ist schon lange her und wahrscheinlich unter anderem auf meinen damals noch im Aufbau befindlichen Körper zurückzuführen. Ich denke, dass es mit zunehmendem Alter einfach normal ist, dass alles etwas "langsamer" wird und auch der Energiebedarf sinkt. Das Essverhalten aus der "Sehr viel essen und dünn bleiben"-Phase bleibt aber leider in vielen Fällen gleich, und dann geht es dir wie mir oder Cloudys Cousin: Von "Wo lässt die das alles?" zu "Für mich bitte nur eine Kugel Fruchteis" in weniger als 20 Jahren. :|

Rückblickend betrachtet glaube ich auch, dass gerne unterschätzt wird, wie der Energieverbrauch im Lauf der Jahre sinkt. Ich war niemals auch nur ansatzweise sportlich, aber in meiner Jugend bin ich ganz automatisch mehr von A nach B gerannt als heute. Freunde treffen, zur Schule traben, Schulsport (würg), Stadtbummel, Städtetrips, später die Abenteuer des Unilebens - all das hat zumindest bei mir erheblich mehr Kalorien verbraucht als die Routine des mittleren Erwachsenenalters.

Ich denke daher, dass sich das Problem des dünn Bleibens bei den meisten im Lauf der Jahre von alleine erledigt. Außerdem sind es oft nur Momentaufnahmen, wie es so schön heißt. Wenn ich jemanden vor allem beim Essen treffe, weiß ich ja gar nicht, ob die Person im Alltag nur von Kaffee und Zigaretten lebt und nur beim All-you-can-eat oder beim gedeckten Apfelkuchen herzhaft zuschlägt.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich kenne einige solche Menschen und gehöre wahrscheinlich selbst dazu sowie eigentlich der Großteil meiner Familie. Ich dachte auch immer, dass ich einfach viel essen kann und quasi "Glück" habe, dass ich so dünn bleibe. Später dann habe ich allerdings gemerkt, dass mein Lebensstil sehr viel anders ist, gerade wenn es um die Bewegung geht. Früher hatte ich beispielsweise keinen Fitnesstracker oder Schrittzähler aber seitdem ich diesen habe merke ich, dass ich ganz natürlich in meine Routine nahezu immer 10.000 Schritte mache. Das habe ich auch in Phasen geschafft, in denen ich keinen zusätzlichen Sport gemacht habe.

Darüber hinaus esse ich sehr viel und auch mal ungesund aber im Alltag spare ich mir scheinbar durch Zufall sehr viele Kalorien. Beispielsweise trinke ich schon sehr lange nichts als Wasser und Tee, selten mal einen Saft. Ich habe nicht damit angefangen, weil ich abnehmen wollte, sondern eher, weil ich es aus meiner Kindheit einfach so gewöhnt war. Kaffee schmeckt mir schlicht und ergreifend nicht und auch wenn dieser sehr wenige Kalorien hat, kenne ich genug Personen, die durch 2-3 große Tassen Kaffee am Tag mit Sahne oder Vollmilch doch "zusätzliche" Kalorien zu sich nehmen, die dann im Langzeiteffekt schon einen Unterschied machen können.

Bei einem All-You-Can-Eat-Buffet schlage ich auch zu und esse alles was ich in die Finger bekomme. Im Alltag allerdings mag ich zum Beispiel keine Süßspeisen. Das heißt, dass Nutella zum Frühstück vielleicht einmal im Jahr vorkommt. Das was ich sehr viel esse sind Kohlenhydrate, das können auch schon mal 2 gut gefüllte Teller Nudeln sein. Dafür gibt es bei mir aber keine fettreiche Wurst dazu. Zusammen mit der Bewegung bin ich also im Mittel manchmal in einem Kalorienüberschuss und manchmal in einem Kaloriendefizit - nehme aber dadurch auch nicht zu.

Zusammenfassend finde ich es daher sehr schwer einzuschätzen, ob eine Person einfach Glück mit ihrer Genetik hat. Dafür müsste man die Lebensgewohnheiten jeden Tag mitbekommen und abseits von Familie oder Wohngemeinschaft geht das schlecht. Mein Bruder beispielsweise ist auch sehr dünn, isst sehr viel, hat einen Bürojob und macht keinen Sport. Aber er läuft ebenso alle Wege in seinem Alltag, wodurch nicht nur der Stoffwechsel dauerhaft angekurbelt wird, sondern entsprechende Kalorien auch gleich wieder verbraucht werden.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Hin und wieder gibt es solche Leute, das stimmt. Wobei es bei mir leider mein Leben lang eher andersrum ist. Bei mir besteht eher das Phänomen "wenig essen und trotzdem dicker werden". Jedenfalls schaffe ich es ausschließlich mit viel Sport, meine Figur zu halten. Sobald ich mit meinen sportlichen Aktivitäten nachlasse, gehen sofort die Kilos nach oben - so wenig kann ich gar nicht essen, dass das anders wäre. Beispielsweise esse ich schon seit langem kaum noch Süßes, Schokolade oder Kuchen, und auch abendliche Snacks esse ich nicht (schmeckt mir sowieso alles nicht besonders). Trotzdem - wenn ich nicht aufpasse, nehme ich langsam, aber kontinuierlich zu.

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» lascar » Beiträge: 4482 » Talkpoints: 792,20 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ja, ich kenne auch Menschen, die scheinbar sehr viel essen können und trotzdem schlank bleiben. Diese Menschen haben oft einen schnelleren Stoffwechsel als andere, was bedeutet, dass sie Kalorien schneller verbrennen und ihre Nahrung effizienter verwerten können. Dies kann zum Teil auf genetische Faktoren zurückzuführen sein, aber auch auf den Lebensstil, wie z.B. regelmäßige Bewegung und körperliche Aktivität.

Obwohl es auf den ersten Blick beneidenswert erscheinen mag, dünn zu sein, auch wenn man viel isst, ist es wichtig zu betonen, dass das Gewicht nur ein Aspekt der Gesundheit ist. Es gibt viele andere Faktoren wie z.B. Blutdruck, Cholesterinwerte, Körperfettanteil und Muskelmasse, die ebenfalls eine Rolle spielen. Daher sollten wir uns nicht nur auf unser Gewicht konzentrieren, sondern uns bemühen, eine ausgewogene und gesunde Ernährung zu pflegen, regelmäßig Sport zu treiben und ausreichend zu schlafen, um ein gesundes Leben zu führen.

Es ist auch wichtig, sich bewusst zu sein, dass jeder Mensch anders ist und dass es keinen "richtigen" Körper gibt. Jeder Körper ist einzigartig und hat unterschiedliche Bedürfnisse. Es ist wichtig, unseren Körper zu akzeptieren und zu respektieren, und uns nicht von unrealistischen Schönheitsstandards oder gesellschaftlichen Erwartungen unter Druck setzen zu lassen.

Persönlich bin ich der Meinung, dass es nicht darauf ankommt, dünn zu sein oder viel zu essen, sondern darauf, dass wir unseren Körper gut behandeln und ihm geben, was er braucht, um gesund zu bleiben. Und wenn wir uns dafür entscheiden, unsere Ernährung und unseren Lebensstil zu ändern, sollten wir dies aus Liebe zu uns selbst tun, anstatt uns von äußeren Faktoren beeinflussen zu lassen.

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



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