Seelenpaten für an Depression Erkrankte sinnvoll?
Menschen die an Depressionen leiden, stellt man wohl neuerdings Seelenpaten an die Seite, welche die Aufgabe haben sich um die erkrankte Person selbst und auch deren Kinder zu kümmern. Die Grundidee als solche finde ich ja nicht schlecht, aber denkt ihr dass dieses Modell durchschlagenden Erfolg haben wird?
Meint ihr denn man kommt so einfach an die Seele, der unter Depression leidenden Menschen heran? Was haltet ihr von diesem Pilotprojekt und würdet ihr dieses gern in Anspruch nehmen, wenn ihr depressiv wärt?
Ich habe nur mal kurz nach dem Begriff geschaut, und für mich stellt es sich gerade so dar, als seien die Paten mehr für die Kinder da. Ist das so richtig? Sicherlich mag das für so manche depressive Menschen eine Hilfestellung sein. Ich würde das hier allerdings auch nicht verallgemeinern wollen. Vor allem schon, weil eine Depression ja auch verschiedene Ausmaße hat.
Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich so gut ist. Sicherlich, wenn ein Erkrankter Kinder hat muss sich um diese gekümmert werden, weil das der Erkrankte nicht mehr im vollen Maß schaffen kann, aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass man da schnell aneinander gerät oder alle Aufgaben auf die Person überträgt. Ohne eine Therapie oder fachliche Hilfe sollte man das meiner Meinung nach auch nicht machen und die Leute, die da kommen sollten ausgebildet sein.
Ich bin nicht depressiv und hoffe auch nicht, dass ich es werde. Die Nöte und Ängste, die ein depressiver Mensch aushalten muss, dürften ihn oft überfordern. Ich finde es gut, wenn er eine Bezugsperson hat, an die er sich wenden kann. Aber ob er das überhaupt möchte, weiß man nicht. Vielleicht fühlt er sich überrumpelt und hat das Gefühl bevormundet zu werden.
Aber es geht nicht nur um die Erwachsenen, sondern hauptsächlich um die Kinder, die mit einem solch depressiven Elternteil aufwachsen müssen. Wenn nichts gemacht wird kann es schon sein, dass auch die Kinder depressiv werden. Deshalb sollen Seelenpaten einmal in der Woche für die Kinder da sein. Es ist eine ehrenamtliche Arbeit und wer sich berufen fühlt zu helfen, kann sich melden.
Die Kinder werden zum Beispiel gefragt, was sie gerne machen möchten. Je nachdem, woran sie Freude haben, geht der Pate mit zum Sport, auf den Spielplatz. malt mit dem Kind oder bastelt mit ihm. Die Kinder werden abgelenkt und lernen wieder das Lachen und freuen sich. Wie oft haben Kinder Angst, dass sie an dem anderen Verhalten eines Elternteils Schuld sind. Wenn ihnen das Gefühl genommen werden kann, ist schon viel gewonnen.
@friedchen, ich glaube nicht, dass es so gemeint ist, dass ein Seelenpate die Seele eines Erwachsenen heilen soll, dafür gibt es Ärzte, die es versuchen. Aber vielleicht kann ein Pate einem Kinde seelisch beistehen, weil die Eltern es nicht können, sofern sie depressiv sind. Und das finde ich eine gute Sache.
Ich frage mich ehrlich gesagt, inwiefern so ein Seelenpate da helfen können soll. Denn wenn man depressiv ist, dann neigt man in schlimmen Phasen ja auch zu Isolationstendenzen und da wird man Kontakte eher meiden und abblocken in solchen Phasen und nicht gerade Lust auf Kontakt haben. Wie es den Betroffenen da besser gehen soll erschließt sich mir nicht.
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