Security im Supermarkt lustlos und unfreundlich - was tun?

vom 21.04.2020, 14:55 Uhr

Seit der Corona-Krise haben die Supermärkte und Discounter in meiner Umgebung alle eine sogenannte Einlasskontrolle, welche sicherstellt, dass ein Einkaufswagen genutzt wird, die Hände beziehungsweise der Wagen desinfiziert wird und die maximal mögliche Menge in den Laden kommt.

Doch letztens war ein Security-Mitarbeiter vor dem Laden, der wirklich an Unfreundlichkeit nicht zu toppen war. Er baggerte unverblümt die Damen an. Sagte einer anderen Person, die der Gothic-Szene entsprach: „Nur für Christen heute“ und einem Mädchen geschätzt 16-Jahre, dass sie nicht allein einkaufen dürfe, da sie zu jung sei.

Gleichzeitig konnte man den Mitarbeiter stets in seinem Headset reinsprechen hören, dann kündigen die mich halt. Also wirklich Lust war da offenbar nicht vorhanden. An der Kasse konnte ich schon vernehmen, wie andere sich beschwert haben und der Kassierer schon sichtlich genervt meinte: Der soll jetzt endlich seine Arbeit machen. Und das die Kunden ihm das auch gerne ausrichten können.

Ich war schon sehr erstaunt, wie man so sein kann. Doch was will man in Zeiten wie diesen machen, sich beschweren und wenn ja, wo denn?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Ich habe mich letzte Woche gerade mit dem Mann, der vor unserem Aldi stehen darf, unterhalten. Er hat mir erzählt, dass er eigentlich als Türsteher arbeitet und wir haben dann über die üblichen Türstehersprüche gescherzt. Er war cool drauf und froh, dass er einen Job hat.

Von daher kann ich mich nicht beschweren, aber ich kann mir schon vorstellen, dass es Leute gibt, die eher wenig Lust auf so einen Job haben. Dazu kommt ja auch, dass nicht alle Kunden verständnisvoll und nett sind. Ich habe schon Leute erlebt, die haben ein richtiges Theater aufgeführt weil sie keine Lust auf Einkaufen mit Wagen hatten.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich habe mir auch gerade gedacht dass ich auch nicht unbedingt Security vor einem Supermarkt sein möchte, zumindest wenn ich da an die "Brennpunkte" unserer Stadt denke. Es gibt nämlich nicht nur lustlose "Türsteher" sondern auch jede Menge uneinsichtige Kunden die die Nerven schlimmer strapazieren können wie Jugendliche vor einer Disco.

Natürlich kann man normalerweise von einem Security-Mitarbeiter ein höfliches aber durchsetzungsfähiges Verhalten erwarten aber wenn man sich während seines Jobs wie im Kindergarten vorkommt dann können einem da verständlicherweise auch irgendwann einmal die Nerven durchgehen. Er hört wahrscheinlich tagtäglich die gleichen blöden Ausreden und Sprüche.

» EngelmitHerz » Beiträge: 3943 » Talkpoints: 17,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Dass ein Security-Mitarbeiter nicht freundlich ist, kann man ja noch verstehen, solange er einen nicht belästigt. Aber obige Sprüche gehen gar nicht und grenzen, zumindest was den Spruch bezüglich der Christen angeht, an Diskriminierung. Der Spruch zu der 16-Jährigen ist sexistisch. Ich nehme ja einiges hin, aber in dem Fall würde ich mich schriftlich beschweren, vielleicht sogar die Medien einschalten. Die stürzen sich doch auf so etwas. Unfreundlichkeit und Lustlosigkeit sind okay. Ich erwarte von niemandem, dass er immer gut gelaunt ist. Aber niemand hat das Recht, jemanden in dieser Weise anzumachen.

» blümchen » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Ich finde auch, dass es einen Unterschied zwischen einfacher Motivationslosigkeit und grenzüberschreitender Unhöflichkeit gibt. Ganz ehrlich - dass es schönere Jobs als das Wachestehen vor einem Supermarkt, Desinfizieren von Einkaufswagen und Zurechtweisen der Kunden, die sich nicht an die Regeln halten, gibt, kann ich mir bestens vorstellen. Gerade in Krisenzeiten zeigen sich ja auch die Einkäufer nicht gerade von ihrer besten Seite und drängeln, machen Druck bei Verzögerungen, reagieren panisch und forsch auf versehentliche Unterschreitung des Mindestabstands und haben keinerlei Hemmungen, einem die letzte Packung Klopapier aus der Hand zu reißen. Das würde mich auch aufregen, wenn ich es 8 Stunden am Tag mit ansehen und am eigenen Leib spüren müsste.

Dennoch ist das keine Rechtfertigung für unprovozierte Kommentare unter der Gürtellinie, persönliche Beleidigungen oder Machtspielchen, und man muss sich auch nicht alles von dem, was der Mann so vom Stapel gelassen hat, gefallen lassen. Es gäbe sicherlich Mittel und Wege, das entweder zur Beschwerde oder gar zur Anzeige zu bringen, wenn es einem den Aufwand und die Zeit wert wäre. Eine respektvolle Diskussion und Aussprache scheint mir anhand der Beschreibung der Person eher wenig zielführend, also gibt es wohl nur die Optionen der Konfrontation oder des Ignorierens. Das ist nachvollziehbar ärgerlich, aber manchmal auch mit gutem Willen nicht zu ändern.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Mir ist natürlich auch klar, dass der Job jetzt aktuell vor einem Supermarkt oder Discounter stehen zu müssen, nicht der Hammer des Lebens ist. Wahrscheinlich war es auch nie direkt seine Passion, aber für viele ist eben dieser Job als Security vor Stadien, jetzt aktuell auch Supermärkte usw. überlebenswichtig. Wenn er da keine Lust drauf hat, aber lieber den dicken Max vor Stadien markiert, dann hat er leider halt auch mal Pech gehabt.

Allein dieser Spruch:“nur für Christen heute“, fand ich schon wirklich frech. Er hat ohne vorher mit der Person gesprochen zu haben, diesen Satz raus gehauen, die das auch sichtlich nicht lustig fand. Während dieses 16-jährige Mädel kackensatt den Einkaufswagen holte, der Security-Mitarbeiter noch irgendwas sagte, wo sie schon meinte:Leck mich. Ich hab das aber leider nicht mitbekommen, wieso sie dann auch so geantwortet hat.

Aber laut Reaktion der Kassierer war das ganz sicher alles nicht die erste Beschwerde, so genervt wie der Kassierer davon war. Es gibt eben doch solche und solche „Türsteher“, um es mal jetzt salopp auszudrücken, weil es ja gerade so gut passt. Vor einem Drogeriemarkt der Typ ist zum Beispiel stets freundlich, und selbst wenn andere ihn nerven, ist der nicht zu einem selbst unfreundlich.

Aktuell ist der seltsame Typ auch nicht mehr vor dem Supermarkt zu sehen, sodass ich vermuten würde, dass sein Verhalten zumindest vorübergehend dafür gesorgt hat, dort nicht mehr stehen zu dürfen. Ich kann über manche Sprüche wirklich lachen, aber gerade auch das mit dem Mädel, hätte er sich klemmen können.

Ich wohne in einer Gegend, wo man von der Familie des Mädels dafür richtig kassiert und das kann hier oben sehr böse enden, wenn man solche Sprüche und Provokationen zu den falschen Menschen selbst aus Spaß sagt. Da hat er Glück gehabt.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ich denke manche Sachen sind nicht okay und auch nicht lustig. Wenn da also abwertende Sprüche kommen, dann ist das nicht okay und dann muss man wie in jedem anderen Job mit Personen wahrscheinlich auch gehen. Natürlich ist das für viele Menschen wahrscheinlich kein Traumjob und auch nicht ohne, wenn die Leute sich an nichts halten und die ganze Zeit streiten, allerdings ist es ein Job für den man Geld bekommt und da sollte man sich auch zusammenreißen können.

Ich brauche nun keinen Türsteher, der mich freundlich begrüßt und nett ist, neutral oder nicht beleidigend werden reicht mir schon aus. Man muss respektvoll miteinander umgehen finde ich.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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