Schwierigkeiten haben, die richtigen Worte zu finden?

vom 03.01.2016, 00:21 Uhr

Mir macht es überhaupt keine Probleme, beim Schreiben die richtigen Worte zu finden. Gerade dann, wenn es sich um nicht besonders anspruchsvolle Texte handelt, muss ich gar nicht groß darüber nachdenken, was ich schreibe, sondern kann quasi in einem Rutsch durchschreiben. Aber auch bei Bewerbungen und dergleichen komme ich immer unheimlich schnell voran, weil mir da immer direkt die richtigen Worte einfallen.

Leider ist das genau umgekehrt, wenn es um das Mündliche geht. Da habe ich eigentlich ständig Probleme, die richtigen Worte zu finden. Bei Referaten habe ich oft das Problem, zu stammeln und nicht zu wissen, wie ich weiter fortfahren soll. Und auch gegenüber Fremden gelte ich immer direkt als schüchtern, weil ich dann oft gar nicht weiß, was ich sagen soll. Mir fällt einfach nicht viel ein, was ich mit Menschen reden könnte, die ich nicht richtig kenne.

Aber auch dann, wenn es darum geht, beispielsweise jemanden zu trösten, bin ich oft unschlüssig, was ich sagen soll. Stattdessen würde es mir wohl dafür leicht fallen, so etwas jemandem schriftlich mitzuteilen. Fällt es euch oft schwer, die richtigen Worte zu finden, oder kennt ihr das von euch gar nicht?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Früher war ich sehr schüchtern, da habe ich nie die passenden Worte gefunden und auch immer darüber nachgedacht, was ich sage und vor allem wie mein Gegenüber dann von mir denkt. Mittlerweile habe ich das nicht mehr und bin selbstbewusster geworden, was auch der Fähigkeit die richtigen Worte zu finden, gut getan hat. Ich denke, dass es letztendlich nur eine Sache der Übung ist. Bei Texten denkst du ja auch nicht lange nach, also kannst du schnell denken, dass musst du dann nur noch mit der Sprache üben.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


@ Prinzessin_90: Hat das möglicherweise was mit deinem Selbstwertgefühl zu tun? Ich habe nämlich bei meiner jüngeren Schwester beobachten können, dass die immer zu Wortfindungsstörungen neigt und sich oftmals nicht auszudrücken weiß. Aber komischerweise nur, wenn sie gerade besonders unsicher ist. In Zeiten, wo sie sehr selbstbewusst ist, hat sie so etwas gar nicht, was ich als Phänomen schon interessant finde.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Mir geht es auch so, dass ich eine gewisse Schüchternheit in manchen Situationen einfach nicht ablegen kann und dann auch Schwierigkeiten dabei habe, die richtigen Worte zu finden, wenn ich etwas sagen muss. Wenn ich etwas aufschreibe, ist es ganz anders. Dann tippe ich auch schnell auf der Tastatur und mir fällt es nicht schwer, die Worte zu finden. Das war bei mir aber schon immer so, dass ich mich schriftlich besser ausdrücken kann als mündlich und ich habe mich daran gewöhnt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich kann das gut nachempfinden und mir geht es da auch manchmal so. Gerade, wenn ich viel im Kopf oder eben um die Ohren habe, dann finde ich auch schon mal nicht die richtigen Worte oder verliere schnell den Faden. Schriftlich bin ich da auch eindeutig besser und kann mich auch leichter ausdrücken.

Manche Situationen überfordern einen da sicherlich zuerst auch etwas. Gerade, wenn es vielleicht so ist, dass man jemanden trösten muss, weil es sehr trauriges passiert ist, zum Beispiel wenn jemand verstorben ist. Das finde ich aber doch normal und auch verständlich. Für mich hat das eher nichts mit dem Selbstwertgefühl zu tun.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Einer meiner Freunde hat Schwierigkeiten, sich korrekt auszudrücken. Ein Bekannter sagte mal, dass dieser Mann aufgrund unpassender Wortwahl oft missverstanden wird und daraus zumindest ein Teil seiner Probleme resultiert.

Es ist nicht so, dass er unsicher wäre, aber er verwendet manche Worte in einem merkwürdigen Kontext und hat offenbar teilweise eine andere Definition von Begriffen wie allgemein üblich. So nennt er sein Handy "Reibe" und mit einem Schlucker meint er eine Flasche Bier (ein armer Schlucker ist bei ihm eine kleine Flasche Bier). Ich weiß nicht, wieso er diese Dinge so nennt - üblich ist das jedenfalls im Wiener Dialekt nicht.

Mir wurde auch schon gesagt, dass ich manche veraltete Begriffe (z. B. "Schlurf" für "Sandler", "Barner" für "Totengräber", "Helen" für "Friedhof" oder "Spritzamper" für "Gießkanne") verwende. Diese Begriffe habe ich von meinem Vater übernommen und stammen vom alten Dialekt meiner Ortschaft.

» Wurstel » Beiträge: 77 » Talkpoints: 31,93 »


Bei mir ist es auch so, dass ich schriftlich meist gar keine Probleme habe. Über WhatsApp und Co. bekomme ich die Leute super aufgeheitert und kann mich sehr gut ausdrücken beziehungsweise mitteilen, was ich möchte. Mündlich fällt mir das meist schon um einiges schwerer. Ich weiß dann meist nicht, was ich genau sagen soll beziehungsweise es fällt mir wirklich schwer die richtigen Worte zu finden. Wenn man etwas einmal gesagt hat, dann kann man es auch schlecht wieder zurücknehmen oder anders formulieren, wie man es zum Beispiel bei WhatsApp könnte. Einfach ein paar Zeilen löschen und man kann von vorne anfangen – dies ist leider in der Realität nicht möglich und ich glaube, das ist deshalb vielen Leuten so schwer fällt.

Was mich aber noch viel mehr ärgert, ist, wenn mir die guten Sachen meist erst hinterher einfallen. Ich habe dann schon etwas gesagt und meinen Standpunkt deutlich gemacht, aber dann fällt mir etwas viel besseres ein, was ich hätte sagen können. Gerade in Argumentation ist dies sehr ärgerlich, wenn man sich sofort äußern muss und nicht erst Zeit hat, zu überlegen, was genau man jetzt sagen muss. Ich ärgere mich dann auf dem Nachhinein, dass ich dies und das und jenes ja hätte sagen können und damit die Argumentation vielleicht gewonnen hätte. Aber ich glaube, dass das auch Übungssache ist.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Mir geht es ähnlich. Schriftlich habe ich meist kein Problem, aber mündlich fehlen mir sehr oft die Worte. Ich weiß dann teils genau, was ich ausdrücken will, aber irgendwie funktioniert da die Verbindung vom Hirn zum Mund nicht ordentlich, meinem Gefühl nach.

Das passiert mir aber am häufigsten, wenn ich mit Leuten zusammen bin, die ich noch nicht gut kenne. Bei guten Freunden wiederhole ich vielleicht hin und wieder einzelne Worte oder kurze Satzteile, weil ich noch etwas "Pufferzeit" brauche, bis ich weitersprechen kann, aber sonst funktioniert das meistens ganz gut. Bei Fremden oder nur entfernt Bekannten dagegen mache ich das zwar nicht, aber dafür weiß ich dann manchmal einfach gar nicht, was ich sagen soll.

In allen Fällen brauche ich aber manchmal ein wenig, bis ich anfangen kann, zu reden. Das ist in Gruppen natürlich eher unpraktisch, wenn man auch mal zu Wort kommen will. Aber auch hier ist es so, dass es bei Fremden deutlich ausgeprägter ist als bei Freunden.

» Kalu-chan » Beiträge: 718 » Talkpoints: 11,85 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich habe unglaubliche Probleme damit, mich schriftlich so zu äußern, wie ich es gerne möchte. Ich habe sehr häufig das Problem, dass man mich schriftlich vollkommen missversteht und ich gar nicht richtig weiß, wie ich etwas erklären soll oder aufführen soll. Das stört mich sehr, wenn dadurch Sätze missverstanden werden oder entsprechend anders interpretiert werden können. Das ist nicht immer vom Vorteil.

Im Gegensatz dazu kann ich mich verbal hervorragend ausdrücken und bringe eigentlich immer alles genau auf den Punkt. Da kommt es sehr selten vor, dass mich jemand fragt, wie ich das in etwa gemeint habe oder ob ich es so gemeint habe, wie ich es sage. Das macht vieles in dem Falle wiederum viel einfacher.

Mich ärgert es sehr, dass mir schriftlich es immer wieder schwer fällt, etwas so auszudrücken, wie ich es eigentlich sagen möchte und da kann es auch hier im Forum passieren, dass man Dinge missversteht und ich sie anders geschrieben habe, damit man mich missversteht, aber es letzten Endes ganz anders gemeint habe, weil ich mich so schlecht schriftlich ausdrücken kann. Sehr ärgerlich.

Ich probiere mich immer wieder zu bessern, aber es klappt noch immer nicht so gut,wie ich es gerne wünsche. Aus diesem Anlass muss ich halt schauen, dass ich mich dann eben des Öfteren erklären muss, damit man genauer versteht, was ich eigentlich sagen wollte, aber es falsch schriftlich rübergekommen ist.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


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