Schwierige Gespräche mit Lehrlingen wie meistern?

vom 28.02.2021, 10:49 Uhr

Viele Lehrlinge brauchen eine gewisse Zeit, um nach Lehrbeginn erstmal im Unternehmen innerlich anzukommen und sich zu orientieren. Viele Eindrücke sind neu, genauso die neuen Kollegen und Vorgesetzten. Auch die Umstellung vom Schulalltag in den Betrieblichen ist nicht ganz einfach, schließlich beginnt mit dem Lehreintritt auch ein neuer Lebensabschnitt.

Azubis machen gerade in der Anfangszeit viele Fehler, gerade dann wenn sie versuchen Diese zu vermeiden weil man ja weiß, dass diese nicht gut bei Vorgesetzten ankommen könnten. Doch was ist, wenn dann doch ein Malheur passiert oder der Azubi in Stress und Streit mit anderen innerhalb der Firma gerät?

Wie kann ein Lehrmeister, Ausbilder oder Chef deeskalierend wirken, ohne den Lehrling zu denunzieren und stark zurechtzuweisen, ohne ihn auch zu vergraulen so fern es sich nicht um einen stärkeren Verstoß oder Vergehen handelt, um das es bei dem Streit ging? Gibt es einen Ablaufplan für Ausbilder, wie man mit Azubis umgeht und kommuniziert?

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich bin weder Lehrling noch Ausbilderin, aber ich gehe optimistisch davon aus, dass ein Ausbildungsbetrieb, der nicht völlig im Mittelalter steckengeblieben ist, als Lehrlinge lediglich Bier holen und Ohrfeigen einstecken durften, schon die nötigen Fort- und Weiterbildungen in Sachen Kommunikation für die Leute bereithält, die sich mit Azubis und jungen NeueinsteigerInnen auseinandersetzen müssen.

Viele Betriebe und Branchen suchen ja angeblich händeringend nach Nachwuchs und qualifizierten jungen Kräften. Die würden sich ja schön ans eigene Bein pinkeln, wenn ihnen die paar wenigen Hanseln abspringen, weil sie sie behandeln wie den letzten Dreck. Ich habe durchaus den Eindruck, dass sich in vielen Unternehmen auch in Bezug auf Fehlerkultur, Konfliktbewältigung und Kommunikation im Allgemeinen seit 1880 doch ein paar Dinge getan haben. Wozu gibt es denn auch Versicherungen?

Dass der Azubi mit sechs Wochen Berufserfahrung mal etwas vermasselt und nicht vom ersten Atemzug an tatkräftig dazu beiträgt, dass sich der Konzernchef in China die Jacht vergolden lassen kann, ist ja unter normalen Menschen auch nachvollziehbar, um nicht zu sagen, zu erwarten. Normale Vorgesetze wissen das und handeln entsprechend, und erfahrene erwachsene Leute, die schon ein Gespräch mit Auszubildenden als "schwierig" ansehen, sind mit der Rolle offensichtlich überfordert und sollten anderweitig eingesetzt werden.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


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