Schwierig in Deutschland mit Übergewicht glücklich zu sein?

Eine Bekannte von mir hat seit einer Gewichtszunahme große Probleme mit ihrem Partner und der Familie. Niemand möchte verstehen oder akzeptieren, dass sie sich auch mit ein paar Kilo mehr auf den Hüften gut fühlt und glücklich ist. Alle gehen davon aus, dass sie abnehmen will und auch muss. Deswegen wird ihr Essverhalten häufiger kritisiert. Bei jedem Besuch bei ihren Eltern achten diese penibel genau darauf, ob sie schon abgenommen hat und was sie zu sich nimmt. Auch ihr Partner motiviert sie dauernd zum Abnehmen und betont, dass seine Mutter auch abgenommen hat und sie ähnliche Diäten probieren sollte.

Meine Bekannte fühlt sich nun allmählich zum Abnehmen gezwungen, da sie einfach die Belastung nicht mehr aushalten kann. Niemand scheint ihre Figur zu akzeptieren und zu verstehen, dass ihr nicht am Abnehmen gelegen ist. Wie würdet ihr an Stelle meiner Bekannten handeln? Kann es wirklich sein, dass man sich als übergewichtiger Mensch in Deutschland einfach nicht wohl fühlen kann? Wird es hier einfach nicht akzeptiert, wenn man ein paar Pfunde mehr hat?

So ein Partner würde mich total nerven und da würde ich die Beziehung sein lassen, wenn mich jemand andauernd zum Abnehmen bequatscht oder mein Essverhalten überwacht. Ich denke nicht, dass das Schlüsse auf die Gesellschaft allgemein zulässt, aber in der Familie scheint es so zu sein und das würde ich mir nicht antun, solche Leute ertragen zu müssen.

Ich würde es nicht soweit verallgemeinern, dass man in Deutschland mit Übergewicht nicht glücklich sein kann. Ich denke, dass das Problem wohl vor allem im Umfeld deiner Bekannten zu suchen ist. Es ist ja ihre Familie und ihr Partner, die es scheinbar nicht akzeptieren können, dass diese Frau nicht abnehmen möchte, sondern mit ihrer Figur zufrieden ist, auch wenn sie ein wenig Speck auf den Rippen hat.

So etwas kann ich nicht verstehen und ich denke mal, dass deine Bekannte mit den betreffenden Personen auch schon geredet und ihnen gesagt hat, dass sie selber sehr zufrieden ist, so wie es ist. Und als Partner oder Familienmitglied der Person finde ich, dass das das wichtigste sein sollte und dass man es unterstützen sollte, was jemanden glücklich macht.

Ich denke mal, dass die Dame einfach nur das Pech hat, von den falschen Leuten umgeben zu sein. In Deutschland ist Übergewicht mittlerweile so normal, dass sich Niemand dafür schämen muss. Also ich habe es noch nie erlebt, dass man einem übergewichtigen Menschen praktisch eine Diät aufzwingt. Wenn Jemand glücklich mit seiner Figur ist, dann wird das allgemein hin akzeptiert. Es sei denn, dass das Übergewicht derart gewaltig ist, dass es schon erschreckend ist.

Wenn der Partner sie ständig zum Abnehmen motiviert, dann sollte sie einfach mal die „Vertrauensfrage“ stellen und notfalls die Beziehung beenden. Denn wenn es wirklich so ist, wie es oben geschildert wurde, dann ist das in meinen Augen keine funktionierende Beziehung.

Natürlich gibt es Menschen in Deutschland, die das akzeptieren und ebenso welche, die das nicht akzeptieren. Übergewicht ist aber etwas, womit man entweder lebt oder was man verändern will. Wenn sie zu sich steht und sich so gut findet, dann ist das doch in Ordnung und dann sollte auch ihr Partner damit leben können.

Was der Partner aber macht ist schon sehr erniedrigend und auch peinlich. Immerhin sollte er seine Freundin auch so lieben und nicht nur auf das Äußere schauen. Gerade aber auch bei den Eltern sollte er sie verteidigen. Einem Mann, der nicht zu mir stehen würde, würde ich eine klare Ansage machen und gehen. Immerhin sehe ich es nicht ein für irgendwen das Püppchen zu spielen, der mich am Ende nur wegen meines Aussehens toll findet.

Ich denke mit Übergewicht ist man in keinem Land dieser Welt glücklich. Allerdings ist es für mich auch ein Unterschied ob jemand Übergewicht hat oder ein paar Pfunde mehr.

Würden meine Eltern an meinem Gewicht rumnörgeln würde ich diese eben nicht mehr besuchen. Dass der Partner möchte, dass sie abnimmt kann ich verstehen. Er sollte sie aber unterstützen und nicht einfach nur rummeckern.

Übergewicht ist das eine Problem. Der Umgang der Gesellschaft das andere Problem und daran hapert es nicht nur in Deutschland. Übergewichtige Menschen werden immer als faul und Vielfresser betitelt, aber das dem nicht immer so sein muss, das vergessen viele. Das bei einigen Krankheiten wie genetische Bedingungen vorhanden sein können oder die Schilddrüse ( nicht immer geht jeder damit zum Arzt ) das vergessen viele immer gerne.

Andere haben verlernt, wie man richtig isst und trinkt. Andere haben Durst mit dem Hungergefühl verwechselt und ihr Essverhalten zerstört. Das wird alles immer schön über einen Kamm als Vielfresser und faule Fette gezogen. Das ist ein rein gesellschaftliches Problem, welches dazuführt, dass man weltweit so angefeindet wird. Die Ästhetik mag nicht immer gegeben sein, aber auch das ist das Problem der Gesellschaft und nicht der Betroffenen, wenn andere mich nicht geil finden.

Meine Bekannte ist derzeit übergewichtig. Sie hat das Essen und Trinken nicht mehr richtig drauf. Wo sie eigentlich wohl Durst hat, hat sie gegessen. Jetzt lernt sie das gerade vollkommen neu. Trinkt ihre 3 Liter und das Gewicht pendelt sich langsam ein. Mit Sport wird es natürlich auch besser. Sie sah aber auch als übergewichtige Frau wirklich geil aus! Die Herren haben sich den Kopf verdreht, selbst Muskelpakete. Trotzdem gab es auch Anfeindungen. Schlank sah sie auch immer heiß aus.

Ich finde, dass es "Dicke" nie irgendwo gut haben werden, wenn es Menschen gibt, die sie diskriminieren. Nicht, dass es für die Damen und Herren nicht schon schwer genug ist, aber das Fat Bashing nimmt zu und geht mir auf den Senkel. Muss das eigene Leben so kacke sein, dass man ständig an andere herummängeln muss?

Wenn es wirklich so schwierig sein sollte, in Deutschland mit Übergewicht zu leben und auch nicht dauernd daran erinnert zu werden, wo sollte es denn der Fall sein? Hier ist jeder dritte zu dick und hat Übergewicht auf den Rippen, das würde aber auch bedeuten, dass jeder 3. unglücklich ist. Nach den Statistiken her ist es aber nur jeder 8. und damit sind doch einige damit glücklich.

Es kommt doch ganz darauf an in welchem Umfeld man sich bewegt und wie man wahrgenommen wird, und sich selbst präsentiert. Nicht wenige mit massivem Übergewicht strahlen das auch nach außen aus mit ihrer eigenen Unzufriedenheit am eigenen Körper und dann muss man sich nun wirklich nicht wundern, wenn dann solche Kommentare zum Essverhalten kommen, da man es selbst noch provoziert. Andere strahlen dagegen Zufriedenheit aus, auch mit ein paar Kilogramm mehr und wenn sie sich nicht im dürre Bohnenclub Bewegen die ihr Essen abzählen, dann wird man dort auch solche Kommentare weniger ernten.

Wenn solche Aussagen vom Partner und der Familie kommen, dann wundert mich es auch nicht. Wie gesagt jeder dritte ist Übergewichtig und das nimmt weiter zu, vielleicht war die Dame auch mal davon stark betroffen hat abgenommen und nun wieder zugenommen und es wird ein Rückfall mit der damit verbundenen Unzufriedenheit befürchtet. Um den entgegen zu wirken, wird dann halt direkt etwas gesagt aber sicherlich nicht mit böser Unterstellung, sondern einfach weil man das vorher schon erlebt hatte und nicht nochmals dem Menschen zumuten möchte.