Schwiegerkinder behandeln wie eigene Kinder?
Bei uns in der Familie ist es Tradition, dass Schwiegerkinder genauso behandelt werden wie eigene Kinder. Man macht da keinen Unterschied. Ein großes Vorbild ist da für mich meine Tante. Mein Cousin hat nämlich eine Deutsche geheiratet und als seine Frau mal auf einer Feier blöd angemacht und respektlos behandelt wurde, ist meine Tante ein wenig ausgeflippt und hat den Typen gehörig die Meinung gegeigt. Man spricht immer so schlecht von Schwiegermüttern und dass Schwiegertöchter ihnen nichts recht machen können, das trifft auf meine Tante aber überhaupt nicht zu und das finde ich sehr positiv.
Ich habe auch schon häufiger mitbekommen, dass Schwiegerkinder in manchen Familien eher distanziert behandelt werden und eher so als ob sie nur akzeptiert oder toleriert werden aber nicht so als ob man sie als eigene Kinder anerkennen würde.
Meine Schwiegermutter ist da glücklicherweise anders. Sie behandelt mich so, als wäre ich ihre Tochter und das sagt sie ab und an auch. Wenn sie meinen Freund vermisst und will, dass wir beide vorbeikommen, sagt sie immer, dass sie "ihre Kinder" vermisst und lädt uns dann beide zum Essen ein. Ich war anfangs ein wenig irritiert, weil ich dachte, dass sie mit ihren Kindern eben ihre eigenen Kinder meint. Vor Ort habe ich dann aber festgestellt, dass nur mein Freund und ich zu Besuch waren und nicht seine Geschwister.
Wie findet ihr das, wenn Schwiegerkinder behandelt werden wie eigene Kinder? Werdet ihr möglicherweise selbst so behandelt?
Ich finde es ganz fürchterlich, wenn die Schwiegerkinder nicht so behandelt werden wie die eigenen Kinder. Bei mir in der Familie ist das leider so. Meine Mutter redet so gut wie gar nicht mit meinem Freund und gibt ihm die Schuld dafür. Er ist sehr zurückhaltend und redet wenig mit Fremden. Nachdem meine Mutter mich bei seinen ersten zwei Besuchen ziemlich zusammengefaltet hat und er das mitbekommen hat, wurde er noch stiller. Meine Mutter findet das, ich zitiere, "abartig". Man müsse ihm jedes Wort aus der Nase ziehen. Sie hat sich aber von Anfang an gar keine Mühe gegeben, sich mit ihm zu unterhalten.
Wenn er dann doch mal etwas sagt oder erzählt und es zu einer Unterhaltung kommen könnte, geht sie überhaupt nicht darauf ein. Schließlich wäre sie dann ja auch nicht mehr im Recht. Mich regt das teilweise sehr auf. Vor allem, weil sie ihn auch nirgendwo dabei haben will. Früher sind wir oft gemeinsam auf Märkte gefahren. Jetzt wird erst gefragt, ob an dem betreffenden Tag mein Freund zu Besuch ist. Und wenn, dann fährt sie entweder los, ohne etwas zu sagen, sodass wir es nicht mitbekommen und daheim bleiben, oder sie fährt gar nicht weg. Mittags gehen wir am Wochenende zu meinen Großeltern und auch da versucht sie, uns abzuschütteln.
Das ist einfach nur albern und sehr unhöflich. Mein Freund hat nichts falsches getan und ist in keiner Weise negativ aufgefallen. Er hilft überall, im Haushalt und auf der Baustelle, aber auch im Stall. Er beschwert sich nicht, er macht, was ihm aufgetragen wird, er ist höflich. Nur redet er dabei eben wenig. Das ist aber kein Grund, ihm gegenüber so abweisend zu sein.
Auf so etwas habe ich keine Lust. Ich habe mich schon oft deswegen mit meiner Mutter mehr oder weniger gestritten, aber sie weicht nicht von ihrem Punkt. In mir hat das nur zu der Entscheidung geführt, dass ich nicht wie geplant hier wohnen bleiben werde, sondern so schnell wie möglich ausziehen werde. Und wenn man keine Lust auf meinen Freund hat, dann wird man mich auch nicht wieder sehen.
Ich selber wurde sehr nett und herzlich in der Familie meines Freundes aufgenommen und bin immer gern gesehen. Wenigstens habe ich dieses Gefühl. Ich werde überall mit hin genommen und man behandelt mich genauso wie jeden anderen auch. Umso trauriger macht es mich, dass es bei mir zu hause nicht genauso ist.
In die Familie meines Mannes zu kommen und als vollwertiges Mitglied akzeptiert zu werden hat bei mir sehr lange gedauert. Die Familie meines Mannes hat mit einer seiner Exfreundinnen sehr schlechte Erfahrungen gesammelt und deswegen lange gebraucht, bis sie mich so akzeptiert haben und aufgenommen.
Aber mittlerweile gehöre ich für sie einfach wie selbstverständlich dazu. Allerdings sind wir ja auch mittlerweile verheiratet und haben ein Kind zusammen. Aber meine Schwiegereltern verlangen genauso viel von mir wie sie von ihren Kindern fordern würden. Es gibt da keine Extrabehandlung. Wenn ich etwas erledigen soll, habe ich das genauso zu erledigen, wie wenn sie eines ihrer Kinder damit beauftragen würden.
Im Gegenzug unterstützen sie mich auch hundertprozentig und stehen genauso hinter mir wenn etwas ist und ich Hilfe brauche.
Das tun sie aber auch nur, weil sie wissen, dass wir als Paar auch zusammenpassen und zusammengehören. Dieser Meinung sind sie bei ihrer anderen "potenziellen" Schwiegertochter leider nicht. Sie sind der Meinung, sie tue ihrem Sohn nicht gut, weswegen sie auch Probleme hat, sich in die Familie zu integrieren und als vollwertiges Familienmitglied zu fühlen. Aus diesem Grund wird sie auch eher wie ein Gast behandelt und nicht wie eines ihrer Kinder.
Ich werde von meinen Schwiegereltern auch wie ein eigenes Kind behandelt und finde das auch mehr als schön. Wenn meine Schwiegermutter beispielsweise über uns spricht, dann nennt sie uns die Kinder und selbst hat sie auch zu mir gesagt, dass ich wie die Tochter bin, die sie immer noch gerne gehabt hätte. Das ist schon wirklich schön und so will ich es später auch machen.
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