Schwester im Kindergarten des Bruders Praktikum machen?
Meine Tochter ist fast 15 Jahre alt und musste von der Schule aus drei Praktikumstage in verschiedenen Berufsfeldern machen. Einen Tag verbringt sie in dem zukünftigen Kindergarten ihres zweijährigen Bruders.
Persönlich denke ich, das Erzieherin ein toller Beruf für sie wäre, da sie sich zuckersüß um ihren kleinen Bruder kümmert, weshalb sie auch überlegt, bei gefallen, das dreiwöchige Praktikum in diesem Kindergarten zu absolvieren.
Was mich nun daran stört, dass das Praktikum, das dann drei Wochen geht, zu der Zeit ist, wenn der Knirps den Kindergarten schon besucht und er ist dann auch erst kurze Zeit da. Ich denke das ist einfach ein Problem, oder sehe ich das einfach zu eng?
Ich glaube eher nicht, dass das ein großes Problem wird. Es ist ja nicht so, dass deine Tochter die Gruppe deines Bruders leitet und wenn man um den Umstand weiß, wird man da schon Rücksicht nehmen und auch auf deinen Sohn achten und wie er damit umgeht. Man hat ja in der Regel mehr als eine Gruppe und selbst dem Kleinsten kann man erklären, dass er in die eine Gruppe gehört und die Schwester in der anderen Gruppe mal vorbeischaut oder die Schwester sich dafür interessiert und in der eigenen Gruppe ist. Deswegen wird der Knirps dort auch nicht schlechter aufgenommen oder sich schlechter dort zurechtfinden.
Man macht ja auch die Eingewöhnung zusammen und da wird man dann sehen wie es läuft. Ansprechen würde ich diese Bedenken vielleicht mal, dass der Kindergarten auch deine Sicht auf die Dinge kennt und da vielleicht auch noch etwas nachdenken kann, wie man das lösen möchte. Man schaut sich den Kindergarten ja auch vorher an und daher hat man ja vielleicht auch einen guten Eindruck von der Einrichtung, da finde ich es nur normal, dass dann auch das andere Kind da mal ein Praktikum macht. Ich wünsche beiden Kindern viel Spaß in der Einrichtung.
Ich sehe das überhaupt nicht negativ, besonders wenn es in die Zeit der Eingewöhnung fällt. Es kann sogar dabei helfen, wenn jemand Vertrautes zusätzlich in der Nähe ist. Allerdings sollte man dem Brüderchen erklären, dass sich die Schwester um alle Kinder kümmern möchte und nicht nur um ihn und dass sie für ihren Beruf lernt. Das versteht ein Zweijähriger schon.
Ich sehe hier eigentlich gar kein Problem. Drei Wochen sind fast gar nichts, und wenn das Praktikum halbwegs was taugt, wird das Mädel wohl kaum die ganze Zeit dafür eingesetzt, zuckersüß und ausschließlich mit ihrem Brüderchen zu spielen. Schließlich hat es da noch anderer Leute Nachwuchs und ich habe mir schon öfter sagen lassen, dass die Arbeit im Kindergarten alles andere als zuckersüß ist, sondern wie die meisten Care-Berufe unterbezahlt, anstrengend und hoch anspruchsvoll.
Ich kann mir also schon vorstellen, dass das Mädchen zumindest die ersten Tage vor allem total erledigt ist, weil ihr 25 Kinder ins Ohr gebrüllt haben und sie nicht nur Singen und Klatschen musste, sondern auch aufpassen, dass niemand allzu viel Sand isst, von der Rutsche fällt oder sich die Schere ins Ohr steckt. Je nach Alter kommen bestimmt noch kleinere pflegerische Zuarbeiten dazu, und ich könnte mir auch Einfacheres vorstellen, als Kinder zum Zähneputzen zu motivieren, die mal so gar keine Lust haben. In meinen Augen sollte der Kleine also so gut wie keinen Unterschied merken, und seine Schwester schlimmstenfalls als neuen Traumberuf Investmentbanking oder Bibliothekswesen anstreben, weil es da ruhiger zugeht.
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