Schwer folgen können, wenn jemand auswendig gelernt hat?

Einige Politiker im Fernsehen reden manchmal, als ob sie ihren Text vorher auswendig gelernt hätten. Gerade bei Merkel habe ich häufiger das Gefühl, dass sie bestimmte Ansprachen auswendig lernt. Auch wenn Experten im Fernsehen irgendwas gefragt werden und dann zugeschaltet werden, klingen die Aussagen oftmals einstudiert, als ob das komplette Interview vorher schon zehn mal geübt worden wäre. Das war möglicherweise ja auch der Fall.

Ich selbst kann einer Person häufig nicht mehr so richtig folgen, wenn diese etwas auswendig gelerntes von sich gibt. Ich schweife dann mit meinen Gedanken ab, da ich mich nicht mehr auf das gesagte konzentrieren kann. Ich finde es irgendwie langweilig und die Stimme klingt dann auch monotoner. Das gleiche habe ich auch immer wieder in der Schule bei bestimmten Referaten erlebt.

Kennt ihr auch Politiker oder beispielsweise Menschen in der Schule die ihre Texte auswendig vortragen? Klingt das für euch gut und könnt ihr euch das anhören oder nervt euch das eher, weil es so einstudiert klingt? Geht es euch dann manchmal auch so, dass ihr mit euren Gedanken abschweift?

Ich kenne das Problem vor allem noch aus meiner Schulzeit und ich kann mich auch noch erinnern, dass ein Lehrer uns gesagt hat, dass wir ein Referat vorher nicht so lange üben sollten, dass wir den Text schon auswendig können. Einige Schüler haben es auch immer so gemacht, dass sie das Referat auswendig gelernt haben und ich muss auch sagen, dass ich dann nur schwer folgen konnte. Auch bei mir ist es dann so, dass ich irgendwann abschalte.

Ich kenne das Problem, das Reden oft auswendig gelernt klingen, auch gut. Gerade bei Referaten ist es ganz schlimm und man merkt sofort das, wenn etwas Unvorhergesehenes passiert, die Person oft den Faden verliert. Es klingt immer schöner wenn man einfach redet, weil dem Publikum so vermittelt wird, dass man sich mit dem Thema auskennt.

Die meisten Politiker bekommen ihren Text vorher bestimmt vorgeschrieben und überfliegen ihn vorher und lesen ihn später nur ab. Ob das die Leute aus deinem Beispiel so machen weiß ich allerdings nicht.

Die Nachrichtensprecher bekommen ihre Texte vom Bildschirm und lesen ihn einfach ab. Die Karten die manche Personen in der Hand oder auf dem Tisch haben, dienen, wenn überhaupt nur als Ablaufplan.

Oftmals neigen die Personen, die einen Text auswendig gelernt haben, diesen monoton herunterzurattern. Sie arbeiten nicht wirklich mit der Stimme und betonen manche Wörter eben nicht. Der Text wird in der gleichen Stimmlage heruntergerattert. Oftmals sehen die entsprechenden Personen dann auch noch recht "erschreckt" aus, weil sie sich wahrscheinlich darauf konzentrieren, den Text nicht zu vergessen. Sie starren geradeaus und haben einen leeren Blick. Da finde ich es schon schwer, mich zu konzentrieren, weil es eben auch sehr langweilig klingt und man schnell dazu neigt, gedanklich abzuschweifen.

Allerdings müssen nicht alle auswendig gelernten Texte gleichzeitig auch schlecht vorgetragen werden. Ich habe das einige Male auch ganz gut hinbekommen, wobei ich das auch von einigen anderen so kenne, dass sie das doch recht gut geschafft haben. Am besten ist es aber wirklich, wenn man nicht Wort für Wort auswendig lernt, sondern sich wenigstens noch minimalen Spielraum lässt, weil das dann einfach etwas besser klingt.

Diese Beobachtung habe ich auch schon machen dürfen. Es gibt leider Referenten, die ihre Themen wirklich Wort für Wort auswendig lernen. Das langweilt mich so dermaßen, dass ich dann auch mit meinen Gedanken abdrifte, weil sie diese Monotonie nicht abschalten können.