Schwangerschaftsabbruch durch bestimmte Sportarten?

Eine Bekannte von mir ist neulich schwanger geworden und ihr Freund wollte sie dazu überreden, dass Kind zu behalten. Nun hat sich die Sache erledigt, weil es von alleine zu einem Abbruch der Schwangerschaft gekommen ist. Dies hat meine Bekannte gar nicht bemerkt, es ist beim Arzt festgestellt worden. Traurig ist sie darüber nicht.

Nun wirft ihr Freund ihr aber vor, dass sie selbst daran Schuld ist. Sie hat sich viel Stress gemacht und auch viel Sport betrieben. Meine Bekannte macht auch Sportarten wie Klettern und Zumba und joggt sehr viel. Ihr Freund meint nun aber, dass dies zu einem Schwangerschaftsabbruch geführt haben könnte.

Kann es tatsächlich sein, dass bestimmte Sportarten zu einem Schwangerschaftsabbruch im frühen Stadium führen können? Oder ist das eher unrealistisch? Kann es durch schwere Erschütterungen beim Sport möglicherweise dazu kommen, dass sich eine befruchtete Eizelle von der Gebärmutter wieder löst?

Ich kann mir das ehrlich gesagt nicht vorstellen, dass Sport zu einem Schwangerschaftsabbruch führen kann, sofern die Frau das auch gewöhnt ist. Man sagt ja, dass man während der Schwangerschaft nicht Joggen soll, wenn man es auch sonst nicht gemacht hat. Das kann aber auch nur ein Gerücht sein.

Ich habe auch schon von Bodybuilderinnen, die trotz Schwangerschaft ihr Training weiter gemacht haben und das stelle ich mir sehr viel problematischer für das Baby vor, wenn ich ehrlich bin. Aber da kam es auch nicht zum Abbruch. Also ich glaube, dass es nur dann zu einem Abbruch kommen kann, wenn das Baby eh nicht überlebensfähig gewesen wäre.

Es gibt Studien, die belegen, dass viel Sport, gerade in der ersten Schwangerschaftshälfte, das Risiko einer Fehlgeburt erhöht. Sportarten wie Joggen und Tanzen sollte man nicht mehr als sieben Stunden pro Woche ausüben, selbst wenn man vor der Schwangerschaft viel Sport getrieben hat. Bei deiner Bekannten muss das natürlich nicht die Ursache gewesen sein, aber ganz unwahrscheinlich ist es auch nicht.

Man hat früher immer gesagt, was sitzt das sitzt. Und das stimmt auch, denn ich kenne einige Frauen die eine Schwangerschaft selbst zum Abbruch bringen wollten, in dem sie sehr schwere Dinge getragen haben, viel gesprungen sind und solche Sachen halt. Aber die Schwangerschaft wurde dadurch trotzdem nicht beendet.

Richtig ist aber, dass viele Schwangerschaften in den ersten drei Monaten abbrechen ohne dass es großartig auffällt. Manche Frauen wissen da noch nicht mal, dass sie überhaupt schwanger sind. Da sortiert die Natur von selbst aus, was nicht lebensfähig ist. Von daher sollte sich der Freund erst mal mit der Thematik auseinander setzen, bevor er hier mit Vorwürfen um sich wirft.

Ich denke, dass Sport durchaus schaden kann, wenn man ihn übertrieben macht. Die ersten 12 Wochen sind nun mal sehr schwierig und deswegen muss man sich auch ein bisschen zurücknehmen. Wenn man immer Sport gemacht hat, ist das sicherlich auch etwas, was man gewohnt ist und was dann eventuell nicht ganz so schlimm ist, aber ich würde es trotzdem erst mal weglassen.

Stress allerdings wirkt sich negativ auf das Kind aus. Das kann dann auch zu Frühgeburten führen und ich bin mir sicher, dass es in einer kritischen Phase der Schwangerschaft auch zum Abbruch führen kann. Ich denke, dass die Chancen unter bestimmten Bedingen eben viel besser sind, ein Kind zu behalten. Da sie aber keines wollte, muss man jetzt sehen, ob die Beziehung das schaffen wird.

Ich glaube, dass man diese Frage nie eindeutig beantworten können wird. Das ist wie bei der Frage mit dem Huhn und dem Ei. Das Risiko für eine Fehlgeburt in den ersten Monaten ist natürlich gegeben, aber wenn es zu einem Abbruch kommt, kann man nicht sagen, ob es am Sport oder einem anderen "Fehlverhalten" der Frau gelegen hat oder ob der Embryo eh nicht überlebensfähig gewesen wäre. Wirklich beweisen kann man das ja auch nicht meiner Ansicht nach oder wie will man das feststellen, ob dadurch ein gesunder Embryo verloren geht?