Schutzzonen gute Präventionsmaßnahme bei Übergriffen?

vom 30.12.2017, 20:02 Uhr

Ich habe gelesen, dass es am Brandenburger Tor in Berlin eine Silvesterparty geben wird und dass man extra dafür eine Schutzzone für Frauen eingerichtet hat. So eine Women's Safety Area würde erstmals in Deutschland eingerichtet und man reagiert damit auf die Übergriffe zur Silvesternacht in Köln vor zwei Jahren. Ziel einer solchen Schutzzone ist es, dass Frauen sich dorthin wenden können, wenn sie sich belästigt fühlen oder Opfer eines Sexualdeliktes geworden sind. Mitarbeiter vom Deutschen Roten Kreuz sind vor Ort und würden sich um die Frauen kümmern.

Die Einrichtung einer solchen Schutzzone ist bereits stark kritisiert worden, da man damit ja offen zugeben würde, dass es sichere und unsichere Zonen gäbe. Was haltet ihr von diesem Vorhaben? Meint ihr, dass die Frauen sich dadurch sicherer fühlen werden? Oder meint ihr ebenfalls, dass man damit ein verheerendes Signal sendet und so eine Schutzzone daher unterlassen sollte? Meint ihr, dass so eine spezielle Schutzzone nur in Berlin eingerichtet wird? Oder werden sich andere Städte zu Silvester daran ein Beispiel nehmen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich bin jetzt aber total empört. Schutzzonen für Frauen in Berlin, Köln und Anlaufstellen in vielen anderen Städten, um Massenübergriffe wie in Köln zu vermeiden? Reicht denn der „Armlängeabstand“ nicht, den Kölns Oberbürgermeisterin empfohlen hat? Oh Moment, da gab es doch vor wenigen Wochen noch das „Respect“ Armbändchen, welches in bunten Farben dazu aufrufen soll, dass Fremde in unserem Land mehr Respekt vor Frauen haben. Wobei man auf dem ersten Blick und jeder der das Armband von jung bis alt in meiner Familie & Co gesehen hat, sofort „Rape“ gelesen hat. Diese Dinge reichen nicht aus? Man was bin ich empört.

Wenn das alles nicht so traurig wäre, müsste ich mich jetzt an gleichermaßen entschuldigen, dass ich so viel Ironie in den ersten Zeilen geschrieben habe. Das war aber bewusst so gemacht, weil ich mich langsam frage, wie man die Bahnhofsklatscher, die linken Speichel lecker und Angela Merkel Fans noch wach kriegen soll. Wer mir jetzt mit Sätzen kommen möchte, das war immer so und nicht erst seit Silvester, der lebt in meinen Augen entweder auf einem 100-Seelendorf oder war nie in Städten wie Köln, Berlin, Hamburg, Essen & Co unterwegs, wo diese Klientel täglich solche Scheiße abzieht, aber nicht zu tausenden, sondern meist 5-10 Leuten.

Nimm es mir nicht übel Täubchen und der Rest, aber mir geht das einfach auf den Sack, was unsere realitätsfremden Politiker da jetzt der Polizei an Arbeit aufdrücken, aber das Problem sich dadurch nur weiter verschiebt. Das ist ein alltägliches Problem und die Leute, die das Silvester in Köln gemacht haben und seit Wochen und Monaten auch im Alltag in U-Bahnen, Busse, am Straßenrand & Co, die machen das immer, weil sie sich an unsere Statuten, Rechte und Gleichstellungen nicht halten wollen. Es geht nicht um KÖNNEN, sondern WOLLEN. Sie wollen eben nicht.

Wieso? Es passt den Herren gewisser Länder einfach hervorragend in den Kram, in einem der reichsten Länder der Welt mit durchaus viel Perspektive für sich selber zu wohnen, aber seine altmodischen Ansichten gegenüber Frauen und Frauen als Freiwild zu sehen, mit zu nehmen. Denn dann haben die Leute ihre Wohlfühlzone erreicht.

Armlänge Abstand hier, Respekt Armband dort, Schutzzelte dort, Schutzzonen hier und was als nächstes? Grüne Anstecker für „Ja mach mit mir, was du willst“, rote Anstecker für „nein“ und gelbe Anstecker für „vielleicht“?. Oder wie wäre es mit Zelten, wo sich willige Frauen in Zukunft hinstellen können und Zelte, wo unwillige ausgeschlossen werden?

Es tut mir leid für jede Denunzierung des eigentlichen Problems oder für Frauen, die sich jetzt auch durch getätigte Aussagen beleidigt fühlen. Das geht wirklich nicht gegen Euch. Mir langt es aber, wie man das Problem verschleiert, zu blöd ist, das „Volk“ abzuschieben, zu bestrafen und vieles mehr. Deutschland ist eine Lachnummer und sowas beweist es nur mehr.

Aber dann wird geheult, wenn in Essen die Bandidos auf Weihnachtsmärkte zu sehen sind und jeder Frau raten, sie anzusprechen, wenn etwas passiert. Das in Bayern eine „Sons of Odin“ Gruppierung entsteht. In Essen „Hooligans“ aufmaschieren, um uns vor diesen Männern zu schützen und sich die Bürger langsam zu „Bürgerwehren“ zusammenrotten. Selber Schuld!

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Angesichts solcher Maßnahmen kann man doch wirklich nur noch den Kopf schütteln und kein Wunder, dass die Polizeigewerkschaft dagegen Sturm läuft. Weil irgendwann muss man ja diese Schutzzone auch wieder verlassen und was ist denn, wenn dann auf dem Nachhauseweg Frauen Opfer von Übergriffen werden? Ist man dann selber Schuld? Hier müssten ganz andere Konzepte her, weil so viele Schutzzonen kann man gar nicht herrichten.

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» diskutant » Beiträge: 239 » Talkpoints: 51,94 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Natürlich sind solche Schutzzonen ein verheerendes Signal nach außen, weil diese ja signalisieren, dass wir eingeschüchtert sind und Angst haben. In diesem Zusammenhang finde ich ja die Ansprache von Wolfgang Bosbach sehr bemerkenswert und ich würde mir wünschen, dass noch mehr Politiker solch ein Rückgrat und Weitsicht hätten, die Dinge so beim Namen zu nennen.

» Herr Krawuttke » Beiträge: 424 » Talkpoints: 29,04 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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