Schulungen auch für private Vermieter durchführen?

Ich habe gelesen, dass viele Wohnungsunternehmen - wie Immobilienfirmen, kommunale Wohnungsbaugesellschaften und Genossenschaften - Schulungen für ihre Mitarbeiter durchführen. Dieses soll in Seminarform passieren und eine Mischung aus Informationsveranstaltung und Coaching sein. So sollen die Mitarbeiter über neue Mieter aus dem Orient, also wenn die Flüchtlinge einziehen, aufgeklärt werden.

So wüssten viele Ausländer beispielsweise gar nicht, wie man hier richtig lüften muss, weil es hier sonst zu Schimmel kommt. In deren Heimat ist Schimmel eben unbekannt. Auch über andere Themen soll bei diesen Veranstaltungen gesprochen werden, um eben Zugang zu den Ausländern zu haben und eventuelle Konflikte von vorne herein präventiv auszumerzen.

Wenn es konfliktfrei für alle Beteiligten ablaufen sollte hinterher, finde ich das natürlich sehr gut. Schließlich kann kein Mensch ewig in einer Notunterkunft leben. Aber warum sind nur Wohnungsunternehmen von dieser Regelung betroffen? Sollten nicht auch private Vermieter verpflichtet werden, an solchen Schulungen teilzunehmen oder findet ihr das übertrieben und unnötig?

Ich verstehe jetzt nicht was das eine mit dem anderen zu tun haben soll. Wenn eine Wohnungsbaugesellschaft als Unternehmen ihre Mitarbeiter schult, dann ist das eine Sache. Möglicherweise tut es dem Frieden in den vermieteten Wohneinheiten gut, wenn man sich mit den Eigenheiten dieser Mietklientel auseinander setzt. Die Frage ist, ob ein privater Vermieter überhaupt in diesem Rahmen vermietet. Ob er sich dann schulen lassen will, ist doch seine Entscheidung.

Ich habe noch nichts von solchen verpflichtenden Schulungen für Vermieter gehört und kann mir auch nicht vorstellen, dass man dazu gezwungen werden könnte. Denn wer will mir denn, wenn ich Vermieter wäre, einen Kurs zu Konfliktmanagement vorschreiben? Für Vorstände und Mitarbeiter von Wohnungsunternehmen kann und wird es bestimmt einige Schulungsangebote geben, nur haben diese dann wahrscheinlich ganz andere Hintergründe.

Ich weiß auch nicht, was das eine mit dem anderen zu tun haben soll. Schulungen müssen immer abgehalten werden aber immer alle Jahre das gleiche Thema, ist eben auch langweilig und so hat man sich das nun ausgedacht und sichert damit auch direkt dem Unternehmen weitere Kontakte für Vermietungen wenn darauf geachtet wird oder sorgt dafür, dass die eigenen Immobilien nicht verschimmelt wieder zurück kommen und erst eine Stange Geld investiert werden muss.

Die Frage ist hier auch, würde ein Privater Vermieter sich darauf einlassen, dass jedermann aus der Notunterkunft einzieht der kein Wort Deutsch spricht? Denn dazu sind nicht sonderlich viele bereit und die dazu bereit sind, die machen das in der Regel auch nicht direkt sondern über die Städte und Ämter, die mit ihren Zahlungen dafür dann auch aufkommen müssen, falls die Schäden durch falsches Lüften und Co entstehen. Warum sollte man das dann da noch Privat schulen?

Ich vermiete ebenfalls, und mir würde es im Traum nicht einfallen, dass ich einen Flüchtling in meine Wohnungen einziehen lasse, der kein Wort Deutsch spricht, keinen Job hat und bei dem über seinen Asylantrag noch lange nicht entschieden ist. Sprich nur gut integrierte hätten bei mir eine Chance und dann kann ich auch erwarten, dass diese über die Gepflogenheiten hier sich informiert haben und ihnen das bereits beigebracht worden ist. Zudem diese Dinge wie Lüften und Co, auch in jeder Hausordnung stehen die dem Mietvertrag mit als Anlage beigelegt wird. Wird Deutsch gesprochen und verstanden, sollte man meinen können, dass diese dann auch wissen worum es dabei geht.