Schulen sollen alle Asylbewerberkinder aufnehmen?

vom 11.09.2015, 14:06 Uhr

Mein zweiter Neffe geht noch in die 12.Schulstufe und die Direktorin hat am Elternabend gesagt, dass sie jeden Schüler, der Asylbewerber ist, aufnehmen müsste, auch wenn er kein Deutsch könnte und auch nicht die Erfordernisse für eine höhere Schule erfülle. Wenn 10 neue Schüler zu ihr kämen, müsste man sogar Klassen teilen und Stundenpläne neu schreiben und dies käme von ganz oben. In den Nachrichten hat man aber nichts davon gesagt.

Ist es gut, dass Schulen alle Asylbewerberkinder bedingungslos aufnehmen müssen, egal ob dies die Klassenzahlen sprengen würde oder Neuteilungen hervorrufen würde? Geht es hierum, jedermann einen Schulbesuch zu ermöglichen und die Kinder fern von der Straße zu halten?

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Sicherlich ist das gut, denn damit bietet man den Kindern und Jugendlichen die besten Chancen, sich zu integrieren. Man könnte sie auch im Asylbewerberheim unterrichten, zumindest bis sie einigermaßen ausreichende Sprachkenntnisse erworben haben, aber da wären sie ja unter sich. Deutsch lernen geht viel schneller, wenn man auch außerhalb des Unterrichts deutsch sprechen muss.

Aus eigener Erfahrung kenne ich das nur noch aus der Grundschule. Da war es glaube ich zweimal der Fall, dass ein Kind neu in die Klasse kam, dass noch so gut wie kein Deutsch konnte. Die haben es dann aber ziemlich schnell gelernt. Wie das auf weiterführenden Schulen funktionieren soll, weiß ich aber nicht so recht.

Irgendwie müsste man die Kinder schon vorher testen, bevor man sie auf einen bestimmten Schultyp gehen lässt, sonst könnten sie da ja später trotz Deutschkenntnissen noch überfordert sein. Es muss ja schon eine Chance darauf bestehen, später auch den Abschluss zu schaffen, sonst ist das ganze wirklich nur ein Beschäftigungsprogramm ohne echte Perspektive.

Benutzeravatar

» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ich finde das auch gut und da müssen die deutschen Schüler einfach ein bisschen zurückstecken. Wir leben wir ganz schön im Luxus und ein Teil dieses Luxus ist leider auch darauf begründet, dass wir andere Länder ausbeuten. Wir brauchen uns dann auch nicht zu wundern, wenn Flüchtlinge zu uns kommen. Diese müssen wir dann entsprechend auch gut behandeln.

Wenn die Klassen ein bisschen größer sind ist das immer noch nicht so schlimm, wie wenn die Kinder gar nicht auf die Schule gehen. Junge Kinder lernen bekannterweise ja sehr schnell und werden sich über den Unterricht viele Deutschkenntnisse aneignen. Es wird schneller gehen, als wenn sie nicht am Unterricht teilnehmen dürfen und nur Deutschkurse haben.

Auf jeden Fall aber verstehe ich nicht, warum es dein Neffe besser haben sollte, als die Flüchtlingskinder. Dass es neue Stundenpläne geben wird kann sicherlich jeder verkraften. Die Flüchtlinge müssen auch entsprechend integriert werden wenn wir möchten, dass sie sich wohl fühlen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich denke, dass die Flüchtlingskinder lange brauchen, um sich in die Klasse integrieren zu können. Bei Männern ist dies sicher leichter, aber bei Mädchen ist es aufgrund des Schleiers weniger leicht. Ich weiß auch nicht, wie sich Schüler fühlen müssen, wenn sie zwischen 15 tief religiösen Mitschülern sitzen müssen.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Wo steht denn geschrieben, dass alle Asylbewerber automatisch "tief religiös" sind und ihre Töchter nur verschleiert in die Schule schicken? Und selbst wenn nicht alle neu eingewanderten Schüler exakt so aussehen wie die bereits vorhandenen deutschen Jugendlichen, und aufs Haar genauso christlich oder atheistisch oder was auch immer eingestellt sind, sollten unsere Jugendlichen doch eigentlich damit klar kommen. Schließlich ist es ja auch die Aufgabe der Erziehung in Schule und Elternhaus, ein weltoffenes und tolerantes Menschenbild zu vermitteln. So können unsere verzogenen Wohlstandsbälger zumindest schon mal ein bisschen üben.

Außerdem herrscht in Deutschland allgemeine Schulpflicht. Für alle Kinder und Jugendlichen, selbst für Leute mit ausgeprägten Behinderungen, die garantiert nie lesen, Mathe oder Erdkunde verstehen oder gebrauchen werden. Ich wüsste zudem auch gar nicht, wie man die Asylbewerberkinder selektieren sollte, die deutschen Schulunterricht genießen dürfen, während die überzähligen Kinder und Jugendlichen auf der Straße herumgammeln sollen. Oder wie soll ich mir das vorstellen?

Deshalb gehe ich davon aus, dass wirklich alle Kinder und Jugendlichen unter den Asylbewerbern in "unsere" Schulen gehen werden, und dass es wie immer erheblich weniger Probleme geben wird, als allgemein befürchtet. Glücklicherweise gibt es ja genügend Leute, die nicht nur jammern, sondern sich auch engagieren und für ihre Mitmenschen auch mal etwas zusätzlichen Verwaltungsaufwand in Kauf nehmen.

» Gerbera » Beiträge: 11319 » Talkpoints: 49,61 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Du kennst massenhaft türkische und arabische Mitbürger, die nicht verschleiert sind? Ich glaube, das hast Du mit Deinem letzten Türkeiurlaub verwechselt, denn dort gibt es viel mehr unverschleierte Türkinnen.

Bei uns sind 90% der türkischen Mädchen verschleiert und 99% der arabischen Mädchen. Wir haben Jordanier im Haus wohnen und die sind alle verschleiert, nur die Kleinste muss nicht den Schleier tragen. Nicht verschleierte Araberinnen kenne ich nur in Form von ägyptischen Nachrichtensprecherinnen. :think:

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ein Großteil der syrischen Flüchtlinge sind aber Christen. Weder die katholische, noch die evangelische Kirche schreibt einen Schleier vor. Zumindest gehört es nicht zur Alltagskleidung für Christen, sich zu verschleiern. Somit weiß auch ich nicht, wie du so ganz selbstverständlich darauf kommst, dass die meisten Flüchtlinge einen Schleier tragen. Für mich ist ein Kopftuch, welches bei dir wohl ein Schleier ist, ein Kleidungsstück. Ich für meinen Teil spreche mit jedem Menschen, auch wenn sie ein Kopftuch tragen. Warum auch nicht?

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Die meisten sind Christen? Dann lies mal bei wikipedia nach und dort siehst Du, dass 74 % Sunniten sind und dann gibt es Aleviten und Schiiten. Knapp 10 % sind Christen. Ich habe auch nicht gesagt, dass ich mit Leuten mit Kopftuch nie reden würde, aber ich kann mir ehrlich gesagt, keine tiefe Freundschaft feststellen und wenn man so die Ehen zwischen den Kulturen beobachtet, hat man hier in den Nachrichten auch oft die Dramen. Aber die Frauen können gerne heiraten, wie sie wollen, denn sie wissen es besser und andere Kultur ist nun mal andere Kultur.

» celles » Beiträge: 8677 » Talkpoints: 4,08 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^