Schreiendes Kind im Anhänger transportieren?

vom 18.11.2014, 18:46 Uhr

Vor kurzem stand ich an einer Ampel und wartete darauf, dass es grün wurde, als hinter mir auf dem Fahrradweg eine Frau mit einem Anhänger hielt. In dem kleinen Anhänger saß offenbar ein Kind, welches ganz und gar nicht von der Radtour begeistert war, denn es schrie wie am Spieß. Die ganze Ampelphase hindurch unternahm die Mutter auch nichts und fuhr mit dem schreienden Kind dann weiter hinter mir her.

Ich fand es schon ziemlich hart, denn einerseits ist das sicherlich für das Kind nicht gut, wenn es schreiend mitgezogen wird und andererseits ist es auch im Verkehr irgendwie störend. So ein schreiendes Kind kann andere Radfahrer ja auch ablenken. Abgesehen davon ist es eben auch unangenehm und ohrenbetäubend laut und sowas muss man als Mutter ja jetzt auch nicht unbedingt der ganzen Umwelt zumuten.

Wie findet ihr sowas, ist es in Ordnung ein schreiendes Kind in einem Fahrradanhänger zu transportieren? Denkt ihr, die Mutter hätte da lieber mal nachschauen und das Kind beruhigen sollen?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Manchmal gehört es zur Erziehung dazu, das Kind bockig sein zu lassen. Vielleicht hat es gar nicht wegen der Radtour geweint, sondern weil es etwas haben will. Ein Kind kann aber nicht alles haben, was es will. Und da muss man es auch nicht unbedingt jedes Mal betütteln, bis es sich wieder beruhigt.

Nehmen wir mal an, es will einen Hund haben und heult jedes Mal so los, wenn es einen sieht, die Mutter zum tausendsten Mal fragt und die zum tausendsten Mal Nein sagt. Soll sie dann wirklich jedes Mal Zeit aufwenden, das Kind zu beruhigen? Und wie beruhigt man so ein bockiges Kind? Indem man nachgibt und ihm einen Hund verspricht. Nein, da würde ich mein Kind auch lieber schreien lassen, bis es einsieht, dass es damit nichts erreicht.

Dass sie sich mit dem schreienden Kind gerade in der Öffentlichkeit befindet, macht die Sache natürlich nicht einfacher. Aber das ist eigentlich kein Grund, seine Erziehungsmethode in Frage zu stellen und etwas zu tun, was dem Kind zwar langfristig schadet und zu einem verzogenen Gör macht, aber für die Ohren der Mitmenschen besser ist. Da müssen die Mitmenschen dann halt mal kurz durch.

Meinst du wirklich, dass es den Verkehr stört? Es kann doch immer mal sein, dass am Straßenrand eine Mutter mit ihrem schreienden Kind steht. Davon sollte man sich nicht ablenken lassen. Hier sitzt das Kind zufällig in einem Fahrradanhänger. Aber das ändert doch nichts an der Tatsache. Jeder Verkehrsteilnehmer muss mit einer gewissen Geräuschkulisse klarkommen. Geräusch wahrnehmen, einschätzen, ob es eine Gefahr ist und wenn nicht, ignorieren.

Benutzeravatar

» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Also ich finde die Schreibweise nicht wirklich passend. Wieso sollte ein schreiendes Kind andere Radfahrer oder im Allgemeinen andere Straßenverkehrsteilnehmer stören. Nur weil es schreit, heißt es doch gleich nicht, dass das Schreien stören könnte und, deshalb nun irgendwer ein Unfall baut oder desgleichen. Auch, wenn das Schreien ohrenbetäubend laut ist. Vor allem, dass die Mutter das schreiende Baby nicht der ganzen Umwelt antun muss, finde ich hart. Immer hin kann man nicht immer etwas unternehmen, wenn ein Baby oder eben ein Kind schreit. Und solch eine Bedrohung für die Umwelt ist ein schreiendes Kind auch nicht. Ich finde das etwas übertrieben.

Nun also, mich würde interessieren, wie als das Kind war, das im Fahrradanhänger saß und ohrenbetäubend laut geschrien hat. Wenn es sich um ein Kleinkind handelte, dann finde ich persönlich es nicht schlimm, wenn das Kind schreiend im Fahrradanhänger saß und die Mutter nichts dagegen getan hat. Ich bin auch Mutter von drei Kindern und ich weiß ganz genau, dass man nicht immer etwas gegen das Schreien der Kleinen machen kann.

Mein Kleinster ist auch fast zwei Jahre alt. Er sitzt manchmal auch im Buggy und möchte irgendetwas, was ich ihm nun nicht geben möchte oder eben auch nicht geben kann, aus unterschiedlichen Gründen. Dann schreit er auch, wie am Spieß, weil ich ihm seinen Willen nicht gebe. Das nennt man aber eine Art von Erziehung und das Kind lernt dadurch. Da interessieren mich auch nicht die Leute, die an mir und meinen schreienden Sohn vorbei gehen und sich eventuell gestört fühlen könnten.

Wenn es nun ein Baby war, dass schreiend im Fahrradanhänger saß und die Mutter nicht gegen das Schreien gemacht hat. Kann das auch die unterschiedlichsten Gründe haben. Vielleicht musste sich die Mama beeilen, weil das Baby Hunger hatte oder eben eine frische Windel benötigte. Solche Aktionen kann man nicht mal eben im Fahrradanhänger an der Straße durchführen. Wie möchte man ein kleines Baby im Fahrradanhänger wickeln oder die Flasche geben. Da hat die Mama das Baby dann eben weinen lassen, um sich zu beeilen, um es dann abzufertigen. Vielleicht war das Baby auch nur müde. Babys, die müde sind, weinen auch mal gerne, bis sie einschlafen.

Und, wenn das Kind in dem Fahrradanhänger eben keine Lust hatte, mit der Mutter durch die Gegend zu fahren und aus diesem Grund geschrien hat, dann ist das eben so. Soll man dem Willen des Kindes nun nachgeben, damit sich die Umwelt nicht gestört fühlt? Ich denke eher weniger. Immer hin kann man ja auch nicht sagen, das Kind hat keine Lust auf eine Impfung beim Kinderarzt. Das Schreien des Kindes könnte den Kinderarzt stören, dann gehen wir eben nicht zum Kinderarzt. Das ist doch auch quatsch. Also ich denke, dass die Mutter ihre Gründe gehabt haben wird, weshalb sie weitergefahren ist mit dem schreienden Kind und sich nicht sofort um das Kind gekümmert hat. Ich denke auch, dass die Umwelt das überlebt hat und kein Fahrradfahrer ein Unfall in der Zeit gebaut haben wird.

» kai0409 » Beiträge: 3345 » Talkpoints: 72,64 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^