Schreibwaren für Schule von bestimmter Marke kaufen müssen?
Als ich noch zur Grundschule gegangen bin, hatten wir immer eine Liste mit den ganzen Schreibwaren bekommen, die wir uns zu Anfang des Schuljahres zulegen mussten. Teilweise standen da auch immer Produkte ganz bestimmter Marken dabei, die wir uns auch kaufen mussten. Diese waren natürlich etwas teurer.
Die Lehrer waren allerdings davon überzeugt, dass genau diese Markenprodukte am besten wären, weshalb sie wollten, dass wir diese hatten. Außerdem wollten sie auch nicht, dass jeder Schüler andere Schreibwaren hatte. Hatten alle das gleiche, war es laut den Lehern einfacher, schreiben zu lernen.
Dass wir bestimmte Markenprodukte kaufen musste, traf meistens auf Wasserfarben, Wachsmalstifte und Bleistifte zu. Dennoch hatten sich nicht immer alle daran gehalten, da viele meiner Mitschüler auch günstige No-Name-Schreibwaren hatten.
Kennt ihr es auch so, dass die Schreibwaren für die Schule von einer bestimmten Marke sein müssen und könnt ihr das nachvollziehen? Würdet ihr als Eltern auch trotzdem günstigere Produkte kaufen, wenn die anderen euch zu teuer wären?
Das kenne ich so auch noch. Bei uns hatte es häufig den Grund, damit niemand benachteiligt ist, beziehungsweise es kein Mobbing gibt, ähnlich wie bei Markenkleidung (ja, Kinder können auch in der Grundschule schon fies sein). Allerdings gibt es dann sicherlich auch wieder Menschen, die sich die teuren Produkte für ihre Kinder nicht leisten können. Gerade die erste Ausstattung für die Grundschule ist ja nicht günstig.
Ich bin inzwischen der Meinung, dass die meisten Markenprodukte wirklich besser sind, beziehungsweise deutlich länger halten, als günstige Produkte. Gerade bei Buntstiften ist mir das aufgefallen. Es gibt aber sicherlich auch Produkte, wo das günstigere gleichwertig oder sogar besser ist. Müsste ich diese Sachen einkaufen, würde ich vermutlich versuchen, die hochwertigen Sachen zu kaufen, es sei denn, ich finde eine gleichwertige, aber günstigere Alternative.
@Eule: Ja aber nur weil alle Kinder die gleichen Marken in Bezug auf Schulmaterialien haben, hat man das Mobbing damit doch nicht endgültig beseitigt. Denn trotzdem besteht die Möglichkeit, dass nicht jedes Kind Markenkleidung trägt oder Marken was die Schuhe oder den Rucksack bzw. Tornister angeht. Da müsste man ja komplett Schuluniformen, einheitliche Taschen, Sportkleidung etc. einführen, damit das überhaupt ansatzweise realisierbar ist. Das hat aber mit den Schreibwaren an sich nichts zu tun, wenn der Rest schon unterschiedlich genug ist.
Ich kenne es aus meiner eigenen Grundschulzeit auch, dass wir bestimmte Stifte haben mussten. Es waren natürlich die teuersten Markenprodukte, die auf dem Markt waren. Ich habe mitbekommen, dass meine Eltern damals nachgefragt haben, warum es diese teuren Stifte denn sein müssen. Da kam von den Lehrern keine Antwort bzw. nur, dass es eben so sein müsse.
Meine Eltern hatten nicht viel Geld und ich begriff schon damals, dass es gerade für uns kleine Kinder noch völliger Unsinn ist, wenn man diese teuren Stifte hat. Schließlich sind wir keine großen Künstler, die die besten Produkte haben müssen, weil es auf kleine Farbnuancen etc. ankommt. Für mich war es daher völlig in Ordnung, dass mein Tuschkasten ein recht preiswerter war und auch die Wachsmalstifte aus einem Sonderangebot waren.
Die schrieben oder malten ja auch nicht anders und ich hatte ohnehin nie besondere Freude am Malen. Für die Schule fand ich sie ausreichend. Für bestimmte Aufgaben im Mathebuch brauchten wir dann spezielle Stifte. Das Mathebuch wurde dann immer mit einer Plastikfolie abgedeckt und mit einem speziellen Buntstift, dessen Mine einem Wachsstift glich, wurden die Aufgaben gelöst. Weil es keine Alternative gab, hatte ich diese Stifte - aber ich fand sie sehr unpraktisch. Sie schrieben nicht richtig und schmierten viel.
Da habe ich dann gelernt, dass auch Markenprodukte nicht immer Qualität bedeuten, und man es am besten selbst ausprobieren muss, was einem am besten liegt. In der Schule gab es kein Mobbing oder Neid wegen dieser Stifte. Das fing erst später auf den weiterführenden Schulen an, wo wir eben merkten, dass ein bestimmter Füller besser schreibt als andere, aber nicht jeder die sich leisten konnte.
Hätte ich Kinder, würde ich wohl abwägen, welche vorgeschriebenen Markenprodukte ich besorge und welche nicht. Manchmal macht es Sinn, manchmal auch nicht. Und ich würde vielleicht auch mit meinem Kind einkaufen gehen und ihm zeigen und sagen, vielleicht auch mitentscheiden lassen, welche Sachen gekauft werden. Da würde ich es auch stark machen wollen, damit es beispielsweise seinen preiswerten Tuschkasten verteidigen kann.
Meine Mama hat mir immer eine große Bandbreite an Schulmaterialien im Vorfeld gekauft. Im Grunde wäre ich ein bis zwei Jahre mit Schulheften aller Art ausgekommen, mit Bleistiften, Federmappen, Füller, Nachfüllkatuschen usw. Doch leider waren viele Sachen der Schule eben nicht gut genug und diese hatte horrende, damals noch horrend, Wünsche.
So wurde verlangt, dass man ein Hausaufgabenheft hat, ein Füller von Lami, ein Bleistift nur von HB oder ein schwarzes Heft für Arbeiten. Damals hat das schwarze Heft noch fast 3 DM gekostet. Meine Mama und ungefähr drei oder vier Klassenkameraden waren Hilfeempfänger und das ging verdammt ins Geld. Nebenher noch bestimmte Zeichenblöcke, Faber Castel Buntstifte etc. Da wurde meine Mutter auch irgendwann wirklich sauer und wir Schüler aber auch. Dabei spielte es keine Rolle mehr, ob die Kids aus gut betuchten Häusern kamen, auch deren Eltern hatten die Nase nach zwei Jahren bereits gestrichen voll.
Wir Schüler haben uns dann untereinander meist abgesprochen und die Sachen einfach nicht mehr so angeschafft, wie die Lehrer es wollten. Wie sahn nicht ein für 6 Fächer das schwarze Heft für Klassenarbeiten zu kaufen, was 18 DM machte. Wir sahen es nicht ein, einen Lamifüller muss jeder haben. Denn der hat zu meiner Zeit 30DM gekostet und 5DM die Nachfüllpatronen. Wir hatten die Nase gestrichen voll.
Heute ist es auf der Schule durchaus anders, aber ich frage mich immer, wer sich noch die extra Wünsche einfallen lässt? Ist meiner Meinung nach eine wirkliche Frechheit und geht gar nicht.
Ich kenne das aus meiner Schulzeit auch noch, dass es ein bestimmter Zeichenblock und bestimmte Wasserfarben sein mussten und lauter solche Dinge. Bei mir war es dann auch so, dass ich diese Dinge bekommen habe, zumindest am Anfang noch. Aber unsere Lehrer sahen es dann auch nicht so streng, wenn man einen anderen Farbkasten hatte oder so und irgendwann ist dann die Mehrheit der Klasse vom Markenprodukt zum No-Name-Farbkasten umgeschwenkt.
Bestimmte Marken wurden bei uns nicht gefordert, es gab nur Forderungen was besorgt werden muss und wie das aussehen soll, gerade bei Heften, aber dann war es auch schon gut. Empfehlungen gab es sicherlich unter der Hand auch, aber man hat keine Marken gefordert, da man als Lehrer auch wusste, dass das nicht bei allen Eltern machbar ist und deswegen würden gewisse Schüler benachteiligt werden. Ich finde es auch besser, wenn man nur sagt, was man braucht und keine Marken nennt.
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