Schreibt euer Studiengang ein verpflichtendes Praktikum vor?

In meinem Studiengang ist es so, dass man ein Praktikum von acht Wochen absolvieren muss, wobei diese acht Wochen am Stück absolviert werden müssen. Das Praktikum darf nicht bezahlt werden und es ist ein Vollzeit-Praktikum vorgeschrieben. Wo man das Praktikum abhält, darf man im Prinzip frei entscheiden, es muss nur irgendetwas mit dem Studiengang zu tun haben, wobei man da dennoch recht frei ist.

Ich habe mein Praktikum glücklicherweise schon gemacht, wobei ich dieses in einer Bücherei absolviert habe. Genutzt habe ich dafür die Semesterferien, wobei das schon recht hart war, da die Semesterferien auch nur etwa zehn Wochen gingen und ich in dieser Zeit auch noch nebenbei Hausarbeiten schreiben musste. Allerdings kam es für mich nicht in Frage, nur wegen dem Praktikum noch ein Semester länger zu studieren, wobei sehr viele, die ich kenn, das jedoch so handhaben.

Schreibt euer Studiengang ein verpflichtendes Praktikum vor? Wenn ja, wie lange ging das Praktikum und wo habt ihr es gemacht?

Mein Studiengang schreibt auch ein Praktikum vor, es muss 240 Stunden umfassen, also 6 Wochen. Es spielt keine Rolle bei uns, ob das Praktikum in Vollzeit oder in Teilzeit absolviert wird, hauptsache es wird absolviert. Es spielt auch keine Rolle, ob man dafür bezahlt wird oder nicht. Es gibt nämlich auch SHK-Stellen, die man als Praktikum anerkennen lassen kann, sofern die Tätigkeiten stimmen.

Es ist allerdings vorgeschrieben, dass das Praktikum nicht bei Forschungseinrichtungen oder Instituten absolviert werden darf, die mit der Uni irgendetwas zu tun haben. Also kann ich mir meine SHK-Stelle leider nicht als Praktikum anerkennen lassen, aber damit kann ich gut leben.

Ich habe Afrikanistik studiert. Dabei war es obligatorisch, entweder ein drei Monate dauerndes Praktikum in Afrika zu machen oder ein Semester dort zu studieren. Welche Art von Praktikum war dabei nicht entscheidend. Ich habe auf Magister studiert und da hat man ja noch ein oder zwei andere Fächer. Die Interessen der Studenten sind also breit gefächert und so gab es da keine Vorschriften.

Es ging wohl einzig und allein darum, dass man diesen Kontinent mal kennengelernt hat, bevor man fertig studiert hat. Alles andere wäre wohl auch irgendwie unangebracht. Ich bin in den Sommersemesterferien für drei Monate nach Kenia gegangen und habe dort ein Praktikum in einem Museum gemacht.

Und ich muss sagen, obwohl ich es studiert und natürlich viel über Afrika gelesen und gehört habe, hat mir die Zeit dort viel gebracht. Und ich kann mir auch vorstellen, dass man danach sagt, dass man es sich ganz anders vorgestellt hat und dort auf keinen Fall arbeiten will. Also ich halte diese Pflicht für sehr sinnvoll.

Ich kenne es auch vom Studium her so, dass man ein verpflichtendes Praktikum absolvieren muss und bin auch dankbar dafür, dass man mehr oder weniger dazu gezwungen war. Denn irgendwie muss man ja erste Berufserfahrungen sammeln und dann auch noch in Bereichen, die man so noch nicht kennen gelernt hat. Ich durfte mein Pflichtpraktikum damals nicht dort machen, wo ich es gerne gemacht hätte, weil es da bestimmte Vorschriften gab. Aber dafür habe ich eben einen anderen sehr interessanten Bereich kennengelernt.

Mein erster Studiengang sah fast 1.200 Stunden Praktikumszeit in sechs unterschiedlich langen Blöcken von zwei bis 14 Wochen vor. Dabei schafft man den größten Block mit acht Stunden Arbeitszeit an sechs Tagen pro Woche nicht. Sprich, dieses Praktikum spiegelt die spätere Realität im Arbeitsleben in dem Bereich schon ansatzweise wieder.

Mein zweiter Studiengang kam komplett ohne Praktikum aus, Allerdings habe ich trotz Vollzeitjob Möglichkeiten genutzt. Denn die Kontakte sind bis heute Gold wert. Das war zwar anstrengend, aber man weiß immerhin, warum man sich so reinhängt.