Schreiben der Abschlussarbeit als sehr belastend empfinden?

vom 11.07.2016, 16:32 Uhr

Ich habe eine Freundin aus einem komplett anderen Studiengang. In ihrem Studiengang wurden eigentlich nur Klausuren geschrieben und irgendwelche Berechnungen angestellt. Sie musste nie eine Hausarbeit schreiben oder ein Referat halten und wurde erst bei der Abschlussarbeit damit konfrontiert einen längeren Text selbst zu verfassen, wobei ihr das überhaupt nicht liegt.

Sie sagt selbst, dass sie die Zeit, in der sie an ihrer Abschlussarbeit gesessen hat als extrem belastend, stressend und nervenaufreibend empfunden hat und nach dem Bachelor konnte sie sich nicht vorstellen, sich das ganze in Form einer Masterarbeit noch einmal anzutun, sodass sie auf den Master verzichtet hat.

Mir ging es da aber überhaupt nicht so. Mag sein, dass es an der Routine lag im Umgang mit Hausarbeiten. Abgesehen von den Grundvorlesungen im ersten und zweiten Semester, wo Klausuren obligatorisch waren, musste ich nur Hausarbeiten schreiben, daher machte mir das Verfassen der Abschlussarbeit so gar nichts aus, auch wenn diese vom Umfang her viel größer war. Wie war das bei euch? Empfindet ihr das Schreiben einer Abschlussarbeit auch als sehr belastend wie meine Freundin? Oder seid ihr anderer Meinung?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Vielleicht ist es einfach eine Frage der Neigung und Begabung. Nicht jedem fällt es leicht, längere Texte zu verfassen, und auch logisch aufzubauen und sinnvoll mit Inhalten zu füllen. Das hat auch nichts mit der generellen Intelligenz zu tun: Ich habe schon Arbeiten aus den unterschiedlichsten Studiengängen Korrektur gelesen, und meiner Erfahrung nach kann beispielsweise nicht jeder Studierende einen Satz bauen, der auch ein Verb enthält.

Und wenn man sich mit dieser speziellen wissenschaftlichen Arbeitstechnik schwer tut, ist es natürlich eine große Belastung, sich eine Abschlussarbeit aus den Rippen zu schneiden. Andere Leute haben dafür vielleicht Angst davor, vor anderen zu sprechen, und werden bei Referaten schier verrückt und bekommen kaum den Mund auf. Ich habe hier schon Verständnis. Nur weil man selber eine Sache gut kann und gerne macht, heißt das ja noch lange nicht, dass die Sache an sich babyleicht zu machen ist oder dass der alte Spruch "Wenn ich das kann, kann das jeder!" tatsächlich stimmt.

Meine Abschlussarbeit war natürlich ein ziemlicher Arbeitsaufwand, und ich hätte mich weniger stressen müssen, wenn ich früher angefangen hätte. Aber das Recherchieren, Forschen, Auswerten und Verfassen an sich war zwar mühsam, (deswegen heißt es wohl auch Abschluss"Arbeit"), aber keine außergewöhnliche Belastung. Bei all meinen schriftlichen Arbeiten an der Uni hatte ich zuerst eine Phase, in der ich keine Ahnung hatte, was ich machen soll, aber dann haben sich die einzelnen Teile doch ganz organisch aneinander gefügt. Wenn man dafür kein Händchen hat, wird es natürlich ziemlich anstrengend.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich glaube, dass das tatsächlich sehr vom Studiengang und den Erfahrungen abhängig ist. Zwar habe ich meine Abschlussarbeit noch vor mir, allerdings musste ich vor ein paar Monaten das erste Mal eine sehr umfangreiche Hausarbeit schreiben, welche auch 40 Seiten umfasste und damit garnicht so viel weniger im Vergleich zu einer Bachelorarbeit. Ich habe mir auch ein paar Tipps bei einer Freundin geholt, welche noch nicht so lange studiert, allerdings jedes Semester mehrere Hausarbeiten schreibt.

Am Anfang war es schwierig und zeitaufwendig alles zu beachten, jedoch hat es mir mit der Zeit sogar Spaß gemacht, da mich das Thema auch interessierte und die Hausarbeit wurde mit 1,0 bewertet. Ich finde es sehr schade, dass speziell in meinem Studiengang an meiner Uni so wenig Hausarbeiten geschrieben werden, da ich finde, dass man sich da viel intensiver mit dem Thema auseinandersetzt, als bei einer Klausur.

Auch glaube ich nicht, dass ich die Abschlussarbeit als sonderlich belastend empfinden werde. Allerdings hängt das auch damit zusammen, dass ich einfach ein "Schreibtyp" bin und eher Probleme mit stupidem Auswendiglernen habe. Ich kenne aber auch viele Studenten, welche eher Faktenwissen haben, sich allerdings bei Formulierungen schwer tuen, das könnte bei der Abschlussarbeit dann auch zur Belastung werden. Insgesamt finde ich es aber immer gut, wenn die Uni ausreichend Möglichkeiten gibt wissenschaftliches Arbeiten vorher zu üben.

» bambi7 » Beiträge: 1248 » Talkpoints: 16,84 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich fand das Schreiben meiner Bachelorarbeit nicht besonders belastend. Natürlich hätte ich mir etwas Schöneres vorstellen können, aber alles in allem war es völlig inn Ordnung. Belastend fand ich da eher die extreme Hitze letztes Jahr. So war es doch eher schwer, zu Hause zu schreiben, da man wirklich gehechelt hat vor Hitze. Da war es teilweise ein wenig schwerer, sich zu konzentrieren.

Die Bachelorarbeit fand ich aber nicht so stressig. Ich fand die Anforderungen nun auch nicht so extrem. Ich hatte davon schon während meines gesamten Studiums sicherlich zwanzig Hausarbeiten geschrieben, so dass ich ganz genau wusste, was alles auf mich zukommt und wie ich die Arbeit angehen und strukturieren muss. Dabei habe ich auch schon eine Hausarbeit geschrieben, die ähnlich viele Seiten hatte, wobei auch meine anderen Hausarbeiten teilweise knapp drunter waren. Von daher war das ja auch nicht viel anders.

So viel Spaß hat mir das Schreiben nicht gemacht, aber es war in Ordnung. Ich war wirklich zufrieden mit meinem Thema und fand es auch sehr interessant und spannend. Von daher fand ich es nicht schlimm, mich damit beschäftigen zu müssen. Trotzdem war es natürlich eine riesige Erleichterung und ein unglaublich tolles Gefühl für mich, als ich dann alles hinter mich gebracht und geschafft habe. Da merkt man dann schon direkt, was da für ein Gewicht von einem abfällt.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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