Schon zu Beginn des Studiums Spezialisierung wissen müssen?

vom 03.04.2017, 04:40 Uhr

Durch den "Masterplan Medizinstudium 2020" werden manche Studenten ja dazu gezwungen werden, schon mit 18 oder 19 sich festzulegen und sich dazu zu verpflichten, nach dem Studium entsprechende Facharztausbildung in Allgemeinmedizin zu machen und mindestens 10 Jahre als Landarzt tätig zu sein. So gesehen nimmt man den Studenten ja dann die Wahlfreiheit, wenn man es genau nimmt. Haltet ihr das überhaupt für zulässig?

Wenn ich so an meine Studienzeit zurückdenke, hatte ich zwar im ersten Semester eine Vorstellung davon, was ich später machen möchte, habe mich dann aber später um entschieden und mich anders spezialisiert, weil ich eben im Laufe des Studiums festgestellt habe, welche Bereiche mir liegen und welche nicht. Daher finde ich es persönlich für falsch, wenn man die Studenten dann praktisch dazu zwingt, sich so früh endgültig festzulegen.

Ich kenne mich zwar nicht aus mit dem Medizinstudium, aber man sammelt ja auch praktische Erfahrungen durch Praktika und dergleichen und spätestens da merkt man ja selbst, was einem am meisten zusagt, ob man lieber Praxis oder Klinik möchte und welche Richtung es sein soll in der Facharztausbildung. Findet ihr, dass Studenten schon im ersten Semester wissen sollten, in welche Spezialisierungsrichtung es gehen sollte? Traut ihr euch zu, in so einer Situation die richtige Entscheidung zu treffen, die man nach 10-15 Jahren nicht wieder bereuen würde? Ich rede jetzt von Studenten im Erststudium und keine berufsbegleitende Weiterbildung. Dass man da weiß, was man will, sollte klar sein.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich glaube, dass es sehr schwer ist sich so festzulegen. Immerhin bietet die Medizin auch viele Bereiche und zum Facharzt wird man erst nach einigen Jahren, ich finde es da reichlich unangenehm, wenn man das sofort entscheiden muss. Es kann ja auch sein, dass man im Laufe des Studiums noch Bereiche kennenlernt, die man interessant findet, die man aber vorher nicht kannte.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Bei Medizin kenne ich mich da nicht so aus, aber im Bachelor- und Mastersystem hat man die Möglichkeit während des ganzen Grundstudiums, d. h. den drei Jahren Bachelor sich zu orientieren, welcher Bereich einem gefällt. Dementsprechend wählt man hinterher seinen Schwerpunkt für den Master. Also es bleibt auf jeden Fall zeit sich zu orientieren.

» Rosainfopfeil » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Gio am 22.04.2017, 19:59, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Warum nicht? Dann muss man sich einfach vorher einmal genauer informieren bevor man sich Entscheidet und nicht erst einmal abwarten und sich überraschen lassen. Lässt sich in der Medizin anwenden wie in jedem anderen Beruf ebenfalls, mit einem Praktika kann man auch vorher schon Einblicke genießen ob das etwas sein könnte oder eben nicht. Man muss sich halt mehr selbst darum bemühen und das schmeckt wohl vielen nicht, die in ihrem Studium erst einmal ziellos durch die Gegend eiern und sich dann irgendwann einmal entscheiden.

Ich musste mich auch zu Beginn mit meinem Schwerpunkt bereits festlegen und das hat nur dafür gesorgt, dass man sich diese Entscheidung nicht einfach leicht gemacht hat und auch weitere Informationen eingeholt hat über die einzelnen Bereiche und was man hinterher damit anfangen kann. Dass kann ich von jedem erwachsenen Menschen erwarten der ein Studium beginnen möchte und sich dann auch schon einmal Gedanken zu seiner Zukunft gemacht hat, oder auch weiß in welche Richtung man hinterher einmal gehen möchte.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



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