Schon mal unliebsame Geschenke weiterverschenkt?

Normalerweise macht man das ja wohl nicht, dass man Geschenke an andere Personen weiterverschenkt. Aber wenn ich mich mal zurückerinnere, dann habe ich schon zum Beispiel mal verschiedene Weine oder auch kosmetische Artikel, mit denen ich absolut nichts anfangen konnte, mal eben weiterverschenkt. Habt ihr das auch schon gemacht und welche Geschenke würden euch denn da so einfallen?

Ich denke, dass es immer darauf ankommt, was weiterverschenkt werden soll. Wenn es eben Kleinigkeiten sind, wie Wein oder Kosmetik, mit denen man nichts anfangen kann, oder die man vielleicht grade im Falle der Kosmetik nicht verträgt und sowieso nicht verwendet, dann finde ich es nicht schlimm, wenn man es weiter verschenkt und würde es auch als Schenkender nicht schlimm finden, wenn das Geschenk dann weiter gegeben wird - wieso auch? Wenn es weiter gegeben wird, dann wird es wenigstens von jemandem benutzt und man konnte, wenn auch einer anderen Person, jemandem damit eine Freude machen. Das ist doch allemal besser, als wenn es irgendwo einsam und alleine in einem Schrank verstaubt und irgendwann dann doch weggeschmissen wird.

Etwas anderes ist es mit persönlichen Sachen und Geschenken, bei denen sich die andere Person viele Gedanken gemacht hat. Auch hier bringt es natürlich nichts, wenn man irgendwas im Schrank verstauben lässt, weil man damit nichts anfangen kann. Jedoch fände ich es hier eventuell gut, wenn vorher das Gespräch gesucht wird, um die Gefühle der anderen Person ein wenig zu schonen. Ich persönlich fände es als Schenkende Person viel besser, wenn mir gesagt wird, dass mein Geschenk an jemand anderen weitergeben wurde, weil die Person zum Beispiel darauf allergisch reagiert. Mit dem Wissen fühlt man sich nicht schlecht und denkt, dass man ein schlechtes Geschenk gemacht hat, sondern man weiß, dass es einen Grund gibt, wieso es an jemand anderen gegeben wurde.

Letztendlich muss es aber jeder für sich entscheiden, ob er Geschenke wiederum an andere Leute verschenkt oder ob er sie des guten Willens halber trotzdem behält und dann im Schrank verstauben lässt. Das ist jedem selbst überlassen. Wenn man sich jedoch für die Variante des Weiterverschenkens entscheidet, dann sollte man darauf achten, dass man nicht unbedingt der Person das schenkt, was man selbst von ihr einige Wochen oder Monate zuvor bekommen hat. Dann könnte der Haussegen schief hängen.

Das ein oder andere Mal habe ich das auch schon gemacht, wenn ich mit dem Geschenk selber nichts anfangen konnte und es aber noch originalverpackt und ungebraucht war, sodass es einfach schade gewesen wäre, es wegzuwerfen. So hatte mir eine Kollegin für meine Hilfe einmal als Dankeschön Pralinen einer Marke mitgebracht, die ich selber einfach nicht gerne esse. Da ich wenige Tage später selber ein Dankespräsent verschicken musste und die Packung komplett eingeschweißt und frisch gekauft war, habe ich sie dann weitergegeben. Ansonsten hätte ich mir entweder den Verzehr aufzwingen oder die Packung im Schrank herumstehen lassen und noch zudem neue Süßigkeiten besorgen müssen. Da erschien mir diese Variante irgendwie sinniger.

Für mich hat das auch nichts mit Undankbarkeit oder bösem Willen zu tun, denn die nette Geste habe ich auf jeden Fall geschätzt. Auch hätte ein einfaches Wort des Dankes mir ja in jedem Fall ausgereicht und es hat mich wirklich gefreut, dass ich dann noch eine Kleinigkeit dazubekommen habe. Mir wäre eher ein schlechtes Gewissen entstanden, wenn ich mich an den Pralinen später nicht richtig hätte erfreuen können, aber nun weiß ich ja, dass jemand anders sie wirklich genießen kann.

Ich habe durchaus schon Geschenke weiterverschenkt. Meist waren es aber eher Mitbringsel, wie etwa eine Flasche Weißwein, weil ich nur Rotwein trinke, oder Pralinen, von denen ich zu viel geschenkt bekommen hatte. Auch eine Duftkerze habe ich zugegebenermaßen schon einmal weiterverschenkt. Ich mag den Duft nach Vanille nicht und für den neuen relativ unbekannten Gastgeber sollte es eher ein weihnachtliches Mitbringsel sein statt eines richtigen Geschenks.

Auch für eine Schultombola habe ich schon Bücher gestiftet, die meine Kinder oder ich geschenkt bekommen, aber nie gelesen haben. Ebenso habe ich Geburtstagsgeschenke an andere Kinder weiterverschenkt, die meine Kinder doppelt hatten oder mit denen sie nichts anfangen konnten. Ich habe auch schon Geschenke über eBay verkauft, wie etwa Gutscheine, für die ich im Moment keinen Bedarf hatte. So habe ich beispielsweise für einen Galeria Kaufhof Gutschein fast soviel bekommen, wie er wert war. Zum Galeria Kaufhof komme ich nicht so oft und damals war mir nichts eingefallen, was ich lieber dort eingekauft hätte statt in den Geschäften in meiner direkten Umgebung.

Bei Kleinigkeiten wie Pralinen oder Wein habe ich das auch schon gemacht. Gerade, wenn Alkohol mit drin ist, dann isst bei uns niemand die Pralinen und ich finde es dann schade, wenn man sie entsorgt. Da frage ich dann auch lieber rum, ob jemand so etwas mag und gebe diese dann weiter. Die Meisten wissen aber auch, dass ich keinen Alkohol mag, aber es kommt ja doch mal vor, dass man etwas von einem Bekannten bekommt, der das eben nicht weiß.

Bei Kleinigkeiten finde ich es auch in Ordnung, wenn man diese weiterverschenkt. Aber auch bei manchen anderen Geschenken kann das sinnvoll sein. Es nützt ja nichts, wenn das Geschenk nur herumliegt oder vielleicht schlecht wird, wenn es sich um ein Lebensmittel handelt. Da finde ich es immer besser, wenn man es weiter gibt und jemand anderes es dann noch gebrauchen kann. Mir wäre das lieber, als wenn etwas weggeworfen würde.