Schöne Menschen gehen weniger fremd?
Ich habe gelesen, dass schöne Menschen weniger fremd gehen sollen, als solche die eben weniger attraktiv sind. Das soll daran liegen, dass weniger attraktive Menschen mehr Bestätigung suchen würde und es dagegen schöne Menschen gar nicht nötig hätten und daher eher treu wären.
Ich muss sagen, dass ich nicht so recht weiß, was ich davon halten soll. Ich kann mir nicht vorstellen, dass attraktive Menschen ihre Ausstrahlung und ihr Aussehen nicht doch öfter mal einsetzen, um ein kleines Techtelmechtel zu haben. Sollte es nicht für weniger attraktive Menschen auch schwieriger sein, jemanden zu finden, mit dem sie fremdgehen können?
Meint ihr,dass an dieser These wirklich etwas dran ist? Meint ihr auch, dass attraktive Menschen seltener fremdgehen als andere Menschen? Habt ihr da schon Beobachtungen oder Erfahrungen gemacht? Ich hatte in meinem Freundeskreis einen Mann, der recht ansehnlich war und dies auch immer sehr ausgenutzt hat. Er hatte ständig eine neue Freundin, die er dann aber auch mit anderen Frauen betrogen hat. Er hat sein gutes Aussehen dahin ausgenutzt, eben möglichst viele Frauen ins Bett zu bekommen.
Ich kann mir schon vorstellen, dass da was dran ist. Wenn ich mit meinem Aussehen zufrieden bin bin ich ja allgemein erstmal zufriedener als wenn ich mich hässlich finden würde. Auch beim Sex wirkt es sich sicher positiv aus, wenn ich mich ungeniert nackt vor meinem Partner zeigen kann und nicht jedes Mal denke "ach ich bin so hässlich, ich will mich nicht vor meinem Mann zeigen".
Wenn man zufrieden ist geht man vermutlich auch seltener fremd.
Wenn ich mich selbst hässlich finde denke ich vielleicht, dass mich mein Partner nur wegen Geld, Kindern, etc. geheiratet hat, aber nicht, weil er mich attraktiv findet. Dann fängt man vielleicht an sich Bestätigung zu suchen indem man mit anderen Menschen ins Bett geht.
Sollte es nicht für weniger attraktive Menschen auch schwieriger sein, jemanden zu finden, mit dem sie fremdgehen können?
Für Männer ja, aber die können ja immer noch zu einer Professionellen gehen. Für Frauen ist das Aussehen hingegen kein Grund. Gibt genug Männer die alles nehmen was ihnen vor die Füße läuft.
Es findet sich zum Thema Fremdgehen so ziemlich für jede Theorie eine Studie, die die jeweilige Annahme untermauert. So sollen schöne Frauen nach einer anderen Untersuchung eher untreu sein, weil die Gene für Schönheit auch die Treue beeinflussen sollen. Männer mit viel Testosteron und männlichen Gesichtszügen sollen unfreier sein als Männer mit weichen Gesichtern. Letztere gelten aber nicht als schön.
Warum sollte man übrigens weniger treu sein, nur weil man mehr Möglichkeiten hat? Keine Ahnung ob ich als schön gelte, Männer baggern jedenfalls ständig. Ich kenne das nicht anders. Aber ich bin in einer Beziehung treu, ohne mich irgendwie anstrengen zu müssen oder das Gefühl zu haben, etwas zu verpassen oder zu vermissen.
Als Single habe ich guten Sex durchaus mitgenommen, auch wenn mir dabei die Verbundenheit definitiv fehlt. Nach landläufiger Auffassung müsste mir in einer Beziehung der Reiz der fremden Haut fehlen. Tut er aber nicht. Wenn das passiert, hilft ein Seitensprung auch nicht, dann läuft in der Beziehung etwas grundlegend schief.
Wann ist denn ein Mensch schön? Da allein fehlt es ja schon an Definition, denn das ist doch eine Frage des Geschmacks. Ich finde zum Beispiel große schlanke Männer schön und dennoch gibt es Frauen, die auf kleine dicke Männer stehen. So ist das eben. Also dürfte laut dieser Theorie niemand mehr fremdgehen, da irgendwer einen immer schön findet.
Abgesehen davon finde ich aber auch, dass man nicht generell sagen kann, wer eher fremd geht. Jeder kann das tun und keiner neigt von Natur aus mehr oder weniger dazu, meiner Meinung nach. Es gibt da ja auch zig verschiedene Studien dazu und jeder hat seine Meinung dazu.
Wie man darauf kommt, dass hier die Definition fehlt verstehe ich nicht, denn diese Definition existiert wann ein Mensch als schön gilt und wann nicht. Was es dann im Auge des Betrachters ist, dass liegt dann an jedem selbst aber entsprechend wird diese Definition herangezogen wenn es darum geht schöne Menschen mit einer anderen These in Verbindung zu bringen.
Wie cooper bereits gesagt hat gibt es dazu viele Studien die das belegen und beweisen sollen wer eher Fremd geht und wer nicht. Jemand der aussieht wie der hässlichste Mensch auf Erden, der hat dann wohl auch damit ein Problem jemanden zu finden mit dem er fremd gehen könnte. Zwar kann man sich immer noch eine Dame mieten, aber auch dort kann man als absolute Baracke abgelehnt werden.
Die Zeiten, dass eine Dame aus diesem Gewerbe alles und jeden ran lassen muss sind ebenfalls im großen und ganzen vorbei, wobei es natürlich noch Ausnahmen gibt bei denen das der Loverboy, Zuhälter oder sonstige Person einfordert. Machen die Damen das auf Selbstständiger Basis, dann sind sie ihr Chef und entsprechend entscheiden sie, wer ran darf und wer nicht.
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass Menschen, die sich wirklich schön fühlen und sehr selbstbewusst sind, gar nicht so auf Komplimente angewiesen sind, weil sie sich aus sich heraus toll finden, auch wenn von außen keine Bestätigung erfolgt. Wer der Überzeugung ist, dass er fantastisch aussieht, der braucht andere Menschen nicht so sehr, wie jemand, der sich nicht ganz so toll findet und daher zugänglicher für Komplimente ist und wenn einem jemand nachläuft, dann ist das ja ein Kompliment.
Ich hatte beispielsweise im Studium manchmal Phasen, da ging es mir nicht gut. Da war ich vielleicht in einer Beziehung, die nicht so toll war, aber ich konnte mich noch nicht zur Trennung durchringen und da kam es ganz gelegen, wenn ich wusste, dass da jemand ist, der mich mag und mich attraktiv findet. Dann hat mich das aufgemuntert, da mal nette Nachrichten zu bekommen oder mich mit denjenigen zu treffen. Als Asexueller macht man da ja nichts. Also alles, was in die Kategorie Fremdgehen fällt, passiert ja da ohnehin nie. Aber es hat mir zumindest gut getan und wenn ich nicht asexuell wäre, wäre da vielleicht auch mal mehr passiert.
Wobei ich sagen muss, dass bei Asexualität die Grenzen zwischen Freundschaft und Beziehung ohnehin fließend sind. Sex hat man ohnehin nie, man sieht auch nie jemanden nackt und will das auch gar nicht. Da ist der Unterschied zur Freundschaft eigentlich nur die Frage, wie lange man jemanden umarmt und ab wann etwas als Kuscheln zählt bzw. ob man jemanden attraktiv findet (in Klamotten) oder nicht.
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