Schockdiagnose Multiple-Sklerose, wie geht das Leben weiter

vom 17.03.2015, 22:09 Uhr

In unserem Bekanntenkreis ist eine noch recht junge Frau, die mit zwei Kindern alleine da steht. Und vor einigen Tagen hat sie die Schockdiagnose Multiple-Sklerose bekommen. Es ist wohl noch nicht sehr fortgeschritten. Aber ihre Kinder sind noch recht klein und sie weiß einfach nicht, wie es weiter gehen soll. Die Eltern kümmern sich zur Zeit um die Kinder. Aber die können das auch nicht mehr so lange machen, weil sie nicht mehr die Jüngsten sind.

Wie kann man heutzutage mit Multiple-Sklerose leben? Schafft man den Alltag mit Kindern oder kommt es darauf hinaus, dass man die Kinder dann in Pflegefamilien geben muss? Wie gut sind die Medikamente heutzutage bei dieser Krankheit? Wie kann man die Schübe ein wenig eindämmen und aufhalten?

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» MissMarple » Beiträge: 6786 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Das ist ja durchaus eine Krankheit, die in Schüben verläuft. Das heißt es kann lange Zeit gut gehen und dann aber auch schlagartig schlimmer werden. In der Familie meines Verlobten hat auch jemand MS und sie kann eigentlich noch gut am Leben teilnehmen, viel machen, hat aber immer wieder Phasen in denen es total schlecht geht und sie nichts machen kann.

An der Stelle deiner Bekannten würde ich mich zunächst mal über die Krankheit gut informieren. Dann weiß man besser, was auf einen zukommt und was man machen kann. Die Krankheit ist sicherlich gut erforscht und man arbeitet auch weiterhin an Lösungen, sodass das keine Todesdiagnose ist. Wegen den Kindern kann man vielleicht mal mit Freunden drüber reden oder einen Menschen versuchen zu finden, der einen bei den Kindern mal helfen kann und diese vielleicht auch aufnehmen würde.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass man auch eine Hilfe vom Jugendamt bekommt, wenn man mit dieser Diagnose Hilfe braucht. Vielleicht bekommt man da zumindest jemand, der im Haushalt hilft oder sich um die Kinder kümmert. Ich denke, dass nun der erste Schritt sein sollte, mit Ärzten oder Betroffenen zu reden. Es gibt da ja sicherlich auch Selbsthilfegruppen und da kann man ja auch über Erfahrungen sprechen und dort Hilfe bekommen.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ramones hat geschrieben:Die Krankheit ist sicherlich gut erforscht und man arbeitet auch weiterhin an Lösungen, sodass das keine Todesdiagnose ist.

Also da muss ich dir widersprechen. Meine Cousine hat seit ihrem Teenager-Alter MS (sie ist jetzt fast 22) und soweit ich informiert bin, gibt es keine Heilung und diese Krankheit ist eher mangelhaft erforscht. Es gibt nicht einmal eine Therapie, man weiß kaum was man tun muss und wodurch die Krankheit ausgelöst wird.

Meine Cousine kommt bei Schüben regelmäßig ins Krankenhaus und ist für mehrere Tage, manchmal sogar Wochen außer Gefecht. Es ist deswegen sehr schwer für sie, einen Job zu finden, weil kaum jemand eine Angestellte will, die so oft ungeplant ausfällt und auf die man sich wegen der Krankheit nicht verlassen kann. Meine Cousine hat während ihren Schüben bzw. im Krankenhaus oft depressive Phasen und hat keine Hoffnung, dass die Ärzte überhaupt helfen können. Sie sagt selbst, dass sie sich eher wie ein "Versuchskaninchen" fühlt, da man einfach irgendwelche Experimente an ihr durchführt, in der Hoffnung, dass irgendetwas davon helfen wird. Die Nebenwirkungen dieser Mittel haben es dann natürlich in sich und oft weiß man auch nicht, wie der Patient reagieren wird.

Meine Cousine ist manchmal der Auffassung, dass sie durch die Medikamente sterben wird, aber ob das wegen ihrer depressiven Phase nur gedacht wird oder ob die experimentellen Medikamente sie wirklich irgendwann umbringen werden, weiß ich nicht. Fakt ist aber, dass diese Krankheit definitiv nicht erforscht sind und ein Heilmittel gibt es auch nicht. Man probiert nur.

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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