Schnelleres Impfen als ethisches Gebot ansehen?

Eine Menge Menschen warten derzeit darauf, endlich ihre erste Impfung zu erhalten. Doch das Impfen zieht sich derzeit noch hin, obwohl jeden Tag mehr Leute eine Impfung erhalten. Einige Leute denken, dass das Impfen viel schneller gehen müsste, da es sich um ein ethisches Gebot handelt, also sie Pflicht besteht, alles dafür zu tun, dass jeder geschützt wird durch eben ein Impfung.

Doch wie weit geht die Ethik hier beim Impfen und in der Pandemie, hört diese nicht auch irgendwo auch da auf, wo andere Menschen in dieser Situation wiederum benachteiligt werden indem bestimmte Zielgruppen vorgezogen werden? Das verstößt dann doch irgendwo gegen die Ethik. Ethisch wäre es dann doch eher, alle gleichzeitig oder zeitnah impfen zu lassen, ohne das Nachteile oder Ungerechtigkeiten für Andere entstehen. Würdet ihr schnelleres Impfen als ethisches Gebot ansehen, wenn ja, warum denkt ihr das?

Ganz ehrlich so langsam nervt mich das alles nur noch. Man müsste doch eigentlich in der Lage sein, dass Impfdosen, die man hat, auch in einen Körper kommen. Tatsächlich scheint das aber gar nicht immer der Fall zu sein und viele Dosen sind dann wertlos und werden entsorgt, weil sie nicht genutzt werden.

Natürlich sehe ich auch, dass es Sinn macht nun zunächst Risikopatienten und so weiter zu impfen, auch Leute, die mit vielen Menschen zu tun haben und im Krankenhaus oder in der Pflegeeinrichtung arbeiten, allerdings hat man ja offensichtlich viele Impfdosen und da sollte man doch in der Lage sein einen Teil davon eben auch an willige Menschen zu verimpfen.

Meiner Meinung nach ist es moralisch nicht unbedingt vertretbar zu sagen, dass die Leute möglichst zu Hause bleiben sollen und man dann bis in die Ewigkeit auf so eine Dosis warten muss. Ich meine es kam ja auch mal zur Sprache, dass Menschen, die eben nicht zu Hause sind und sich nicht dran halten eher eine Impfung brauchen würden und sicherlich, das würde schon Sinn machen, weil es logisch ist, aber moralisch finde ich das nicht vertretbar. Ich weiß auch gar nicht mehr, welcher Experte diese Aussage getroffen hat, aber ich bin geschockt gewesen.

Man sollte doch nun auch die Leute belohnen, die sich impfen lassen wollen und ich wäre tatsächlich dafür, dass man das in Drittel einteilt. Ein Teil alte Leute und Risikopatienten, dann dieses ganze Personal und dann eben auch Menschen, die geimpft werden wollen. Hätte man ein einheitliches System könnte man sich irgendwann eintragen, wenn mal etwas frei ist und gut ist. Das Problem ist aber einfach, dass man so dermaßen verpeilt ist und nicht mal da irgendeine Software hat, die gleich ist, das ist überall ein bisschen anders geregelt.

Egal wie wütend ich auch bin, ich warte ab und lasse mich dann eben Impfen, aber ich finde es wirklich ethisch schwierig impfwillige Menschen so lange warten zu lassen. Ich meine es macht ja auch keinen Sinn, wenn man an anderer Stelle dann Impfdosen wegschmeißt, wie es ja schon der Fall war.

Die Corona-Pandemie hat uns alle vor viele Herausforderungen gestellt. Die Frage nach der Ethik beim Impfen ist dabei nur eine von vielen. Ich denke, dass das Impfen ein ethisches Gebot ist, da es dazu beiträgt, andere Menschen vor einer schweren Erkrankung oder sogar vor dem Tod zu schützen. Es ist also ein wichtiger Schutz für die Gesellschaft als Ganzes.

Allerdings finde ich auch, dass es wichtig ist, bei der Verteilung der Impfdosen gerecht vorzugehen. Es sollte keine Benachteiligung bestimmter Gruppen geben, aber gleichzeitig sollten auch diejenigen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf der Krankheit haben, priorisiert werden.

Es gibt sicherlich auch Möglichkeiten, das Impfen zu beschleunigen, aber ich denke, dass dabei auch die Qualität und die Sicherheit der Impfungen nicht vernachlässigt werden dürfen. Schnelligkeit allein sollte kein Kriterium für die Impfung sein, sondern es sollte darauf geachtet werden, dass jeder eine qualitativ hochwertige Impfung erhält, die auch langfristig Schutz bietet.