Schmuck von verstorbener Oma geschenkt bekommen - emotional?
Die Oma von X ist vor etwa zwei Jahren gestorben, wobei sie wirklich ein stattliches Alter von 92 Jahren erreicht hat. Jedenfalls hing X immer sehr an ihrer Großmutter und die Großmutter auch sehr an X. Schon als X klein war sagte die Oma immer, dass X einmal alles bekommen würde, was sie an Schmuck besitzen würde.
Damals machte sich X nichts daraus, so wie sie sich heute noch nichts aus dem Schmuck macht. Allerdings ist es so, dass X einen emotionalen Wert mit den Schmuckstücken verbindet. Und nun hat sie der Lebenspartner der verstorbenen Oma gefragt, ob sie den Schmuck möchte. X hat zugesagt, aber nicht, weil es ihr um den Schmuck oder den Wert des Geldes geht, sondern eben einfach um die emotionale Ebene.
X fühlt sich nicht verstanden, weil vielleicht andere denken könnten, dass sie gierig wäre. Aber ich kann das vollkommen nachvollziehen, dass man emotional an den Dingen hängt, die einer geliebten Verstorbenen gehören. Wie seht ihr das? Könnt ihr es nachvollziehen, dass die Dinge einen emotionalen Wert haben und das es gar nicht um das Materielle geht? Habt ihr auch Geschichten oder Beispiele zu emotionalen Werten?
Ich habe eigentlich nur zwei Dinge von verstorbenen Angehörigen und diese haben auch eher einen emotionalen Wert für mich, statt einen finanziellen. Davon abgesehen, wären sie wohl auch so gesehen nichts wertvolles. Aber da ich sie eben mit diesen beiden Menschen verbinde, haben sie doch auch persönlichen Wert für mich.
An Stelle von X würde ich mir gar nicht so viele Gedanken darüber machen, was andere sagen könnten. Falls sich noch jemand meldet, der auch Anspruch erhebt, könnte man ja immer noch teilen. Dadurch hätte X ja trotzdem noch seine Andenken. Auch wenn das mit der verstorbenen Oma schon so abgesprochen war, dann sollte man sich da keine Gedanken machen.
Ich kenne das auch, dass ältere Menschen zu Lebzeiten schon teilweise anfangen den Angehörigen irgendwas von ihrem Besitz zu zusichern, wenn sie eben mal nicht mehr sind. Das scheint bei manchen doch durchaus so üblich zu sein.
Wer sollte davon denn etwas wissen, außer der Lebenspartner von der verstorbenen Großmutter und X selbst. Also wer sollte dort etwas denken? Der Lebenspartner wird sich schon etwas dabei gedacht haben wenn er es X angeboten hat und wenn es ihm dabei um finanzielle Dinge gegangen wäre, dann hätte er das sicherlich nicht zur Schenkung angeboten sondern gegen einen Kaufbetrag den X dann ihm hätte geben müssen. Denn offenbar scheint hier der Lebenspartner der verstorbenen Großmutter der Erbe gewesen zu sein und wenn er das von sich aus anbietet, dann denkt der ohnehin vermutlich eher in die Richtung des emotionalen, anstatt finanzielle Bereicherung im Hinterkopf zu haben.
So richtig nachvollziehen kann ich es für mich selbst nicht, denn ich hänge meine Emotionen nicht an materielle Dinge die verstorbene Verwandte getragen haben. Denn nur weil ein Schmuckstück von einer Großmutter getragen wurde, bleiben Erinnerungen im Kopf und nicht in materiellen Dingen. Sprich mir macht es nichts aus, wenn die Sachen dann mal weg sind und ich sie nicht habe oder halte es auch nicht auf biegen und brechen, wenn ich so etwas geerbt bekomme und nicht gebrauchen kann.
Ohnehin machen sich die meisten vor ihrem Ableben schon Gedanken was mit ihren Sachen passieren soll und kennen ihre Verwandten. Hätte damit jemand ein Problem gehabt, dann hätte man mir den Schmuck auch nicht vererbt. Um alles nur daheim liegen zu haben, lege ich mir die Sachen nicht hin und ein Teil von geerbtem Schmuck wurde im laufe der Jahre auch veräußert, andere Sachen die mir persönlich zusagen und ich auch tragen würde, sind weiterhin erhalten und vorhanden. Aber nicht wegen einer emotionalen Bindung und Erinnerung, sondern weil es gefällt.
Hat denn jemand aus der Familie etwas gesagt, weil X sich nicht verstanden fühlt, oder hat X einfach nur das Gefühl, dass andere Menschen denken könnten, dass es ihr um den materiellen Wert des Schmucks geht und nicht darum, dass sie emotional daran hängt?
Ich kann es auf jeden Fall nachvollziehen, dass sie sich freut, den Schmuck zu bekommen, wie die Oma das ja auch vorgesehen hat und dass es ihr dabei aber nicht um den Schmuck selber und vor allem den Wert geht, sondern dass sie einfach daran hängt, weil sie an ihrer Oma gehangen hat.
Ich habe damals eine sehr teuere, goldene Kette von meiner Oma zur Kommunion erhalten. Ich weiß, dass ich die Kette als Teenager dann nie tragen wollte, weil sie mir einfach zu wertvoll für mein Alter war. Außerdem hat sie mir auch nicht wirklich gefallen, wenn ich ehrlich sein soll. Allerdings hat sich das mit dem Alter gewandelt. Als ich dann erwachsen geworden bin, hat mir die Kette dann sehr gut gefallen und ich habe sie gerne getragen.
Mittlerweile ist meine Oma leider schon lange tot. Aber die Kette trage ich noch immer unheimlich gerne und ich fühle mich dann natürlich auch immer an meine Oma erinnert, wenn ich sie trage. Ich finde es sehr schön, solche Erinnerungen zu haben und ich denke, dass ich noch sehr viele Jahre Freude an der Kette haben werde, wenn ich sie eben auch schon so lange habe und auch seit so langer Zeit trage.
nordseekrabbe hat geschrieben:X fühlt sich nicht verstanden, weil vielleicht andere denken könnten, dass sie gierig wäre.
Ich verstehe ehrlich gesagt überhaupt nicht, warum man überhaupt so viel Wert darauf legt, was andere Menschen denken könnten. Im Endeffekt ist es doch egal was andere Menschen denken. Ich hätte einfach mein Ding durchgezogen und gut ist. Neider wird es immer geben, es ist nur wichtig, darauf zu hören, was einem selbst wichtig ist und Entscheidungen zu treffen, die man hinterher nicht bereuen würde. Daher würde ich die (potentielle) Reaktion anderer Menschen nicht als Maßstab für meine Gefühle und mein Handeln ansehen und finde das ehrlich gesagt auch ziemlich albern, wenn man das macht.
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