Schmerztabletten nehmen um bei Erkältung arbeiten zu können?

vom 08.02.2018, 08:12 Uhr

Mich nehmen Erkältungen immer sehr mit und gerade die ersten Tage bin ich dann immer total kaputt und kann mich gar nicht konzentrieren. Ich habe dann sehr starke Gliederschmerzen und müsste mich eigentlich den ganzen Tag hinlegen. Allerdings möchte ich nicht immer so viele Tage krank sein, nur wie ich erkältet bin. Aus diesem Grund nehme ich immer Schmerztabletten, um den Tag irgendwie überstehen zu können. Dies hilft ganz gut, damit ich wieder klarer im Kopf bin und zumindest etwas arbeiten kann.

Ich sehe ehrlich gesagt keine andere Möglichkeit. Ich weiß, dass andere Kollegen auch so ähnlich verfahren, auch wenn es natürlich nicht toll ist, nur wegen einer Erkältung Schmerztabletten nehmen zu müssen. Allerdings geht es mir sonst sehr schlecht. Einige Bekannte von mir sind immer ganz entsetzt, diese bleiben lieber Zuhause anstatt arbeiten zu gehen und sehen Schmerztabletten auch als schlecht an. Ich mache dies schon lange so und bin glücklicherweise auch nicht oft erkältet, sodass bisher nichts passiert ist.

Würdet ihr Schmerztabletten wegen einer Erkältung nehmen? Wie verfahrt ihr bei einer Erkältung, wegen der ihr kaum noch arbeiten könnt?

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» Finja18 » Beiträge: 1296 » Talkpoints: 61,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe kein Verständnis für Menschen, die solche Arbeitstiere sind, dass sie sich halbtot zur Arbeit schleppen. Wenn man selbstständig ist, ist das nochmal was anderes. Aber wenn man regulär als Arbeitnehmer tätig ist, welchen Sinn hat das denn? Denn so gesehen wird man auch im Krankheitsfall weiter bezahlt und muss also keinen Verdienstausfall fürchten. Warum tut man sich das an?

Ich habe kürzlich mit meinem Hausarzt über diese Thematik gesprochen und dieser meinte, dass man durch Schmerzmittel im Krankheitsfall nur Schaden anrichten würde. Denn Kopf-, Gliederschmerzen und Fieber wären eher ein Indiz dafür, dass das Immunsystem arbeitet und Antikörper bildet und wenn man dann unterdrückende Mittel einnimmt, würde man das Immunsystem sabotieren. Daher verstehe ich so ein Verhalten noch weniger, vorausgesetzt das stimmt, was der Arzt sagt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Welche Wahl haben denn viele Arbeitnehmer? Wer zu den armen Schweinen mit andauernder Befristung gehört, muss immer voll da sein, wenn er keine stark gesuchte Qualifikation hat. Bezeichnend ist auch die Aussage eines früheren Leiters einer Landesgeschäftsstelle, also mein Vorgesetzter nach dem Vorstand.

Der sagte, was kümmert mich das Arbeitsrecht? Die meisten nehmen eine Kündigung hin und wehren sich nicht. Die wenigen, die es tun, sind immer noch billiger, als die ganzen Nieten zu behalten. Wie ist wohl das Arbeitsklima in dem Laden? Dummerweise sind die führend in der Branche und zahlen über Tarif. Da hält man durch, bis man gut genug für den Absprung ist. Mit einer Kündigung durch den Arbeitgeber bekommt man keinen Fuß mehr auf den Boden.

Der Arzt hat auch einen an der Waffel. Es gibt nicht das Schmerzmittel, es gibt viele verschiedene Wirkstoffe. Kopfschmerzen bei Erkältung hat man entweder, weil der Druck der Nebenhöhlen schmerzt, oder von den verschiedenen Abfallprodukten der Viren und Bakterien und den Botenstoffen des Immunsystems. Das wird aber nicht automatisch geschwächt, wenn man ein Schmerzmittel einnimmt.

Das heißt nun nicht, dass es gesund oder empfehlenswert wäre, krank zu arbeiten. Natürlich ist Ruhe besser und man sollte sie sich tunlichst gönnen. Nur entspricht das eben nicht der Lebensrealität vieler Menschen. Viele Arbeitnehmer behalten ihren Job eben nur, wenn sie Raubbau am eigenen Körper betreiben und die Kollegen anstecken. Wahnsinn? Sicher, aber eben Realität. Selbstständige, Eltern, Menschen, die Angehörige pflegen, und viele Arbeitnehmer müssen einfach funktionieren.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Ich muss sagen, dass es bei mir meistens nicht so sehr schlimm ist, wenn ich erkältet bin und so brauche ich in der Regel keine Schmerztabletten, um bei der Erkältung noch arbeiten zu können. Aber ich habe es durchaus schon so gemacht, wenn ich mich ohne Tabletten nur durch den Tag geschleppt hätte. Sicher ist es besser, wenn man zu Hause bleibt und die Erkältung ordentlich auskuriert.

Das ist auf jeden Fall gesünder, als wenn man auch dann arbeiten geht, wenn es einem einfach nicht gut geht. Auch den Kollegen gegenüber ist das natürlich besser, wenn man diese nicht ansteckt. Aber die Realität ist eben so, dass viele Arbeitnehmer Angst um den Job haben und sich darum auch teilweise krank zur Arbeit schleppen, um bloß nicht zu fehlen.

Und wenn man das doch sowieso macht, dass man auch dann zur Arbeit geht, wenn man heftig erkältet ist, dann finde ich es deutlich sinnvoller, dass man eben eine Schmerztablette nimmt, damit man besser durch den Tag kommen kann, als wenn man noch mit Schmerzen bei der Arbeit sitzt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich habe auch mal Paracetamol genommen, als ich eine schlimme Erkältung hatte. Aber ich fand nun nicht, dass ich mich dadurch irgendwie besser gefühlt habe. Daher habe ich die Einnahme dann auch gelassen. In vielen Erkältungsmedikamenten ist Paracetamol drin. Daher raten auch manche Apotheker dazu, direkt Paracetamol zu nehmen, da diese günstiger sind.

Ich würde lieber schauen, woher die Kopfschmerzen kommen dann gegen die Ursache etwas unternehmen. Bei mir setzen sich oft die Nebenhöhlen zu, daher kann man auch Kopfschmerzen bekommen. Ich nehme dann meist Sinupret ein, dass befreit die Nebenhöhlen und lässt den Schnupfen auch schneller wieder verschwinden.

Die Meisten können es sich sicherlich nicht leisten, sich krankschreiben zu lassen und sich zu Haus zu kurieren. Generell denke ich aber auch, dass man besser zu Hause aufgehoben ist. So eine Erkältung kann man ja auch schnell verschleppen und dann viel schlimmere Krankheiten dadurch bekommen. Aber viele haben eben Angst ihren Job zu verlieren, wenn sie krank feiern.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Täubchen hat geschrieben:Ich habe kein Verständnis für Menschen, die solche Arbeitstiere sind, dass sie sich halbtot zur Arbeit schleppen. Wenn man selbstständig ist, ist das nochmal was anderes. Aber wenn man regulär als Arbeitnehmer tätig ist, welchen Sinn hat das denn? Denn so gesehen wird man auch im Krankheitsfall weiter bezahlt und muss also keinen Verdienstausfall fürchten. Warum tut man sich das an?

Scheinbar arbeitest du bei einem Arbeitgeber der mit einer kleinen Seifenblase zu vergleichen ist und kannst dir nicht vorstellen, wie das ist, wenn man auf der Arbeit permanent unter Druck, Beobachtung und ähnlichem steht, wo notiert wird, wie oft man krank ist oder aus welchen Gründen auch immer fehlt und wo einem genau solches Verhalten dann negativ ausgelegt wird. Sei es bei einem befristeten Vertragen, bei Lohnerhöhungen oder auch Karrierestufen.

Nicht in jedem Job hat man soviel Zeit am Tag, das man fröhlich noch x-Dinge nebenbei machen kann, wo jedes Jahr die Lohnerhöhung ganz automatisch kommt und wo es insgesamt ohne Belastungsfähigkeit von Tag zu Tag geht. In vielen Berufen ist es einfach so, dass ein Tag den man ungeplant fehlt, einfach alles liegen bleibt, die Kollegen die Arbeit nicht übernehmen können und ein Tag ausreichen kann, das so viel liegen bleibt, das man anschließend zwei Wochen benötigt um das wieder aufzuholen.

Da ist es einfach nur noch logisch, das man arbeiten geht, so lange wie es eben geht, weil man es sich schlichtweg nicht leisten kann, einen Tag zu fehlen, wenn man dafür anschließend zwei Wochen seine Freizeit an den Nagel hängen kann oder weil man weiß, das man damit sofort negativ auffällt und eben auch weiß, das die Kollegen schon so überlastet sind, das diese auch nichts mehr übernehmen können.

Ja, jetzt könnte man ja sagen, dann stellt der Arbeitgeber zu wenig neue Leute ein, aber die Kosten nun mal auch Geld und niemand stellt mal auf Verdacht, weil ja jemand krank werden könnte, eine Ersatzperson ein. Das ist absolut unwirtschaftlich und das können und wollen sich nur noch wenig Unternehmen leisten.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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