Schlimm, von Familie des Partners ignoriert zu werden?

Mit der Familie meiner bisherigen Partner habe ich mich meist gut verstanden. Zumindest wurde ich nicht ignoriert. Es sind höchstens mal die Fetzen geflogen. Um so weniger kann ich es verstehen, wenn die Familie von einem Partner die Partnerin einfach ignoriert oder die Familie der Partnerin den Partner ignoriert. So etwas habe ich zwei mal in meinem Bekanntenkreis und würde wahrscheinlich sehr schwer damit klar kommen.

Die Familie von dem Partner einer Bekannten ist so krass drauf, dass sie, wenn sie anrufen und meine Bekannte am Telefon ist, einfach auflegen. An der Nummer, die am Telefon angezeigt wird, kann man sehen, dass sie es sind. Sie meinen dann aber, dass sie nichts gehört haben und später anrufen wollten.

Ich finde so etwas sehr schlimm und ich kann es nicht verstehen. Ich hätte lieber, dass man mit mir streitet und ich mich dann rechtfertigen kann als dass man mich ignoriert. Ich mag es gar nicht, wenn ich links liegen gelassen werde, wie es bei der Familie von der Freundin eines Freundes ist. Die reden einfach nicht mit ihm und stellen sogar Fragen an ihn über die Freundin.

Wie würdet ihr da reagieren? Fändet ihr das schlimm oder würdet ihr da drüber stehen?

Ich würde als Partner einfach nicht mehr mit meiner Familie reden, so lange diese sich so respektlos gegenüber meiner Liebe zeigt. Man muss nicht mit jedem Partner zufrieden sein als Familie, aber man sollte durchaus Entscheidungen respektieren und dann muss man mit solchen Personen auch reden und darf sie nicht einfach ignorieren. So ein Verhalten ist wirklich unter aller Sau.

Als betroffene Person kann man wenig machen, man wird nicht gemocht, was soll man schon großartig dagegen machen? Vielleicht kann man einen auf besonders freundlich machen, die Familie einladen und das Ganze besprechen, aber das dürfte dann sicherlich schon an der Einladung scheitern.

Ignoriert wurde ich bisher nicht, aber es gab mal eine Schwiegermutter, mit der ich nicht gut klar kam. Die mischte sich immer in alles ein, machte auch mitunter sehr spitze Bemerkungen und war einfach ein unangenehmer Mensch, den ich aber dennoch häufiger sehen musste, weil mein damaliger Partner noch bei den Eltern wohnte.

Das war mit ein Grund dafür, dass ich die Beziehung dann nicht mehr wollte. Das Theater mit so einer Schwiegermutter muss ich mir ja nicht antun. Mein damaliger Partner sollte sie auch nicht in die Schranken weisen und dann ist er für mich eigentlich nicht geeignet. Warum soll man sich einen Mann antun, mit dessen Familie es solche Probleme gibt, wenn man auch einen anderen haben kann? Laufen doch genug Männer da draußen herum.

Sicher kann es immer sein, dass man sich nicht gut versteht, aber dann finde ich es schon schlimm, wenn man den Partner des eigenen Kindes ignoriert. Wenn man dann miteinander redet, haben immerhin alle Parteien die Möglichkeit es anzusprechen, was einen jeweils stört und was schön wäre, wenn es anders wäre. Aber wenn man ignoriert wird, dann wird einem diese Möglichkeit genommen und das finde ich dann schon unfair.

Ich muss aber auch sagen, dass ich dann von dem Partner auch erwarten würde, dass er dabei nicht mitmacht und eben mal sagt, dass es so nicht geht. Gerade dann, wenn schon Mitteilungen an die Partnerin oder den Partner nicht direkt erfolgen, sondern immer über den Sohn oder die Tochter, wie es in deinem beschriebenen Fall ja ist, dann würde ich da nicht mitmachen wollen und das eben auch von meinem Partner erwarten.

Wenn der Partner das so mitmachen würde und es zulässt, dass seine Eltern mich ignorieren, dann muss ich sagen, dass ich nicht glaube, dass die Beziehung lange halten kann. Wenn der Partner viel mit seinen Eltern zu tun hat und ich dann immer ignoriert werde, dann würde mich das schon fertigmachen und das könnte ich mir nicht länger antun.

Manchmal ist es die etwas angenehmere Variante, wenn man nur ignoriert wird. Wenn die Familie des Partners ständig offen zum Ausdruck bringt, dass man als Person nicht gelitten und geschätzt wird, finde ich das noch schlimmer. Es gibt da ja so Leute, die wollen einen verdammt hartnäckig wieder weg ekeln, weil man wegen irgendwelcher Kleinigkeiten angeblich nicht zur Familie des Partners passe. Besonders schlimm finde ich, wenn das wegen so oberflächlicher Gründe geschieht, wie dem Bankkonto oder der Berufe der Eltern und so weiter.

Aber ignoriert zu werden, das finde ich natürlich auch nicht schön. Vor allem bietet das so viel Fläche für Interpretation. Wo genau liegt das Problem? Trete ich vielleicht gleich in den nächsten Fettnapf, wenn ich mich so oder so verhalten oder ist vielleicht beides falsch? Da ist mir eine einmalige kurze Ansage wesentlich lieber, dann weiß man, woran man ist. Dann weiß man wenigstens, ob es besser ist, dass man die Verwandtschaft auch ignoriert.

Ich würde das nicht schlimm finden, wenn man keine Kinder hat. Dann würde ich die Familie meines Partners auch einfach ignorieren. Mit Kindern stelle ich mir das aber echt schlimm vor, wenn man auf die Großeltern angewiesen ist bzw. die Großeltern ihre Enkelkinder sehen wollen, aber nicht die Schwiegertochter bzw. den Schwiegersohn.

Ich finde es wirklich Kindergartenniveau, wenn man dann seine eigene Familie ignoriert nur weil sie die Liebste nicht mit dem Hintern anschauen. Was ist das denn bitte für ein Verhalten und was soll das bringen? Meint man wirklich die Einsicht kommt von alleine und auf einmal liebt die eigene Familie die neue nur weil man sonst keinen Kontakt mehr hat? Entweder man kann klären woran das ganze liegt und sieht dann seine Konsequenzen, aber einfach nicht mehr sagen und ignorieren ist einfach nur kindisch und spricht nicht für geistige Reife, auch nicht von der Person die das vorgeschlagen hat.

Ich muss nicht mit jedem Einverstanden sein und nicht jede neue Beziehung direkt als Schwester und beste Freundin bei mir aufnehmen, aber zumindest die Umgangsformen und den Anstand kann ich dabei wahren. Viel Kontakt muss man mit ungeliebten Menschen nicht haben, auch nicht wenn sie zur Familie dann gehören und das ist immer noch eine eigene Entscheidung. Entsprechend kann ich damit auch umgehen, wenn ich nicht mit offenen Armen als die neue Schwiegertochter umarmt werde und man mir auf die Pelle rückt, sondern doch lieber ein distanziertes und höfliches Verhalten miteinander pflegt.

Ich kann sogar damit umgehen, wenn ich übergangen werde denn ich muss nicht immer im Mittelpunkt stehen und fühle mich Außerhalb doch um einiges wohler, wenn ich mich nicht den kritischen und persönlichen Fragen einer Familie stellen muss und diese bis ins Detail ausführen damit ich meine Ruhe habe. Ignoriert werden fände ich damit alles andere als schlimm, schlimmer wäre es für mich, wenn man sich mir aufdrängt und mich gleich umarmen, herzen und aufnehmen muss und dann jede Minute auf mir klebt und mir damit keinen eigenen Raum mehr lässt.

Kindergarten bleibt oftmals auch Kindergarten. Ignorieren ist durchaus eine gute Idee, aber wenn das Ignorieren so weit geht, dass man auf Kindergartenniveau beim Auflegen am Telefon zurückgreift, dann hat man wirklich echt den Schuß nimmer gehört. Das geht für mich gar nicht und grenzt an einem Niveau, welches häufig nicht einmal Kinder zum Vorschein bringen. Das finde ich dann schon mehr als nur albern, peinlich und sau dumm.

Ich habe nichts dagegen, wenn man mich ignoriert. Das ist jedem sein gutes Recht und das weiß ich auch. Ich habe aber etwas dagegen, wenn ich umsonst zum Telefon renne, dort jemand einhängt, weil ich am Telefon bin und das finde ich dann echt doof. Ich meine, ist man so albern und dumm nicht sagen zu können "könnte ich bitte Person X sprechen?". Das wird man ja wohl hinkriegen und wenn nicht, dann sollte man schauen, ob man einen Platz für sich in der Krabbelgruppe findet, weil selbst dort sind die Kids nicht so.

Ich finde ignorieren immer okay, aber es muss Grenzen haben. Wenn man woanders anruft als Beispiel, dann kann es passieren, dass die Person am Hörer ist, die ignoriert werden soll. Entweder rufe ich dann nicht mehr an oder rufe auf dem Smartphone/Handy der anderen Person an, damit ich diese Situation nicht habe, um kindisch einhängen zu müssen. Gott, was ist das albern.