Schlimm, fürs Studium Haustiere bei Eltern lassen zu müssen?
Ich habe im Laufe meines Studiums einige Kommilitonen kennen gelernt, welche mir erzählten, dass sie für das Studium ihre Haustiere bei ihren Eltern zurücklassen mussten. Dabei handelte es sich dann meistens um Hunde oder Katzen, wobei viele der Kommilitoninnen, die mit mir darüber gesprochen hatten, dann auch extrem traurig wurden, da sie ihre Tiere offensichtlich vermissten. Einige meinten auch, sie würden ihre Eltern in erster Linie deshalb häufig besuchen, um ihre Tiere wieder sehen zu können.
Musstet ihr für euer Studium auch euer Haustier bei euren Eltern zurücklassen, da ihr umgezogen seid? Wie schwer fiel euch das?
Bei mir war das eigentlich ähnlich. Nur, dass ich das nie so empfunden habe, dass ich mein Haustier bei meiner Mutter zurücklasse. Als ich auszog, lebten meine Mutter und drei meiner Geschwister noch zu Hause. Es waren genauso ihre Haustiere.
Einer der Katzen habe ich mich zwar sehr verbunden gefühlt. Wir hatten sie eigentlich nur zur Urlaubsbetreuung von einer Freundin meiner Mutter da, aber ich wollte sie nach den zwei Wochen nicht mehr hergeben und da sie bei uns besser aufgehoben war, hat die Freundin das dann akzeptiert. Also könnte man eventuell sagen, dass diese Katze mehr zu mir gehört hat als zu meinen Geschwistern. Anders als bei unserem Hund, den wir alle gemeinsam beim Züchter ausgesucht haben.
Dennoch gehörten diese Tiere einfach zur Familie und nicht einer einzelnen Person. Und daher stand das nie zur Debatte, ob ich eines der Tiere mitnehme, als ich zum Studieren weggezogen bin. Ich musste meine Mutter auch nicht bitten, das Tier für mich zu übernehmen. So wie meine Geschwister nicht mitgekommen sind, sind auch die Tiere nicht mitgekommen.
Aber ja, gerade diese Katze habe ich sehr vermisst. Und generell das Halten von Haustieren, weil die Zeit als Studentin die erste Lebensphase war, in der ich keine Tiere um mich hatte. Das ist mir sehr schwergefallen. Und ich habe mich bei Heimatbesuchen auch immer sehr auf die Tiere gefreut. Aber ebenso auf meine menschliche Familie.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was daran so schlimm sein soll. Ich hatte auch einen Kater, den ich zurücklassen musste, allerdings war das nie "mein" Kater, sondern eben "unser". Der Kater hatte seine Aufgabe in meinem Elternhaus, nämlich das Mäuse fangen. Dementsprechend hätte ich ihn ja wohl schlecht mitnehmen können, das wäre mir sehr falsch vorgekommen.
Deswegen habe ich auch nie häufiger meine Eltern besucht, nur weil ich meinen Kater vermisst habe. Das kam mir immer irgendwie übertrieben vor, weil er wie gesagt uns allen gehörte und nicht nur mir alleine.
Meine Tiere waren meine Tiere, das war bereits im Elternhaus so. Es wäre also nicht nur für mich sehr unangenehm gewesen, meine Tiere bei den Eltern zu lassen. Auch für meine Eltern hätte das verdammt viel Stress, Mehrarbeit und Mehrkosten bedeutet.
Daher sind meine Tiere selbstverständlich mitgekommen. Zusätzlich etwas tun, um deren Unterhalt zu finanzieren, musste ich sowieso. Da konnten der Hund, der Kater und die Pferde auch gleich mitkommen. Das ist zwar Arbeit, aber das war mir die ganzen Jahre vorher auch schon klar. Denn es waren schließlich meine Tiere, für die musste ich auch vorher schon sorgen und den Unterhalt zusammenbekommen.
Als ich studieren gegangen bin, habe ich keine Haustiere mitgenommen. Zum einen, weil ich die Haustiere nicht als "mein" Eigentum angesehen habe, sondern als "Familieneigentum", wenn man so will. Zum anderen, weil ich gar nicht die Kapazitäten frei gehabt hätte, mich um die Tiere zu kümmern. Ich war im Studium so dermaßen eingespannt mit Arbeiten, Studium, Pendelei und dergleichen, dass ich mich gar nicht ausreichend hätte um die Tiere kümmern können. Abgesehen davon waren Haustiere vom Vermieter sowieso immer verboten worden ohne Ausnahme.
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